Zuletzt aktualisiert am 25. November 2023
Die Bergtour auf den Breitenberg bei Hinterstein habe ich vor einigen Jahren bereits beschrieben. In diesem Spätherbst habe ich den Gipfel noch einmal besucht.
Diesmal habe ich die etwa 6 Stunden dauernde Bergtour als Speedhike in Angriff genommen. Also eine etwas schnellere Gangart gewählt und die gesamte Tour nach gut 3 Stunden beendet. Passend für diesen November zu meinen beiden Trailrunning-Touren über die Sonnenköpfe und das Tiefenbacher Eck.
Nur wer sicher unten ankommt, ist wirklich auf dem Gipfel gewesen
Ob es der schon recht kühlen Witterung geschuldet war, dass ich diese Tour als Speedhike geplant habe, das möchte ich bezweifeln. Ab und an habe ich einfach solche Phasen, da genieße ich die schnelle Fortbewegung im Gelände. Wenngleich diese, an einem Berg dieser Art und bei solchen Untergründen, nicht immer schnell sein kann. Auf leicht vereisten Böden muss man an der ein oder anderen Stelle auch die Vernunft siegen lassen und sich in angemessenen Tempo bewegen.
Denn wie sagt schon ein sehr bekannter Spruch auf Hütten sinngemäß: „Nur wer sicher unten ankommt, ist wirklich auf dem Gipfel gewesen.“
Die richtige Ausrüstung ist bei einer solchen Unternehmung mindest ebenso wichtig, wie stabile Witterungsverhältnisse im Spätherbst. Da gehören neben warmer Wechselkleidung für mich Bergstöcke wie auch Spikes für die Bergschuhe mit dazu.
- ca. 1 cm lange Zacken aus Edelstahl, zusätzliche Zacken an der Schuhspitze
- Robuster Elastomergummi mit festem Sitz, ideale Passform für feste Schuhe zum Bergsteigen oder für den Arbeitseinsatz
- Empfohlene Größen bei Lauf-/Wanderschuhe: M: 36 - 40 | L: 40 - 44 | XL: 44 - 48| XXL: 48-52 - Empfohlene Größen bei Winterstiefel (voluminöse
- kompaktes Packmaß, Gewicht: M: 340g | L: 370g | XL: 430g | XXL: 460g
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Die Spikes geben auf eisigem Untergrund sicheren Halt. Und eisig kann es im Spätherbst schon einmal werden!
Über den Jägersteig zum Häbelesgund
Die Streckenbeschreibung entspricht der der Sommertour. Los geht es am gebührenpflichtigen Wanderparkplatz zwischen Bruck und Hinterstein. Gegenüber des Elektrizitätswerks.
An diesem einmalig schönen Herbsttag, dem letzten Novembertag im Jahr 2020, war das Illertal und zu Beginn auch das Hintersteiner Tal unter einer dicken Hochnebeldecke. Erst in den höheren Lagen, wo die Luft wärmer war, lichtete sich die dichte Nebeldecke und die Sonne und die umliegenden Berggipfel kamen zum Vorschein.
Obheiter nennt man diese Wetterlage im Allgäu. Aus diesem Grund waren sowohl der Beginn, wie auch das Ende der Tour frostig kalt, während es auf dem Gipfel geradezu wohlig-warm war. Und im Talbereich zeigten sich einmalig schöne frostige Bilder an Blättern, Felsen oder Wegweisern.
Über den Jägersteig ging es zunächst in Richtung Häbelesgund. Ein breiterer Forstweg, der kurz in einen schmalen Pfad übergeht, um schließlich wieder in einen breiten Wanderweg zu münden. Der früher schmale Aufstiegsweg hat leider an Charme verloren. Einem Windwurf vor einigen Jahren, und dem damit notwendigen Ausbau des Bergwegs in den Häbelesgund geschuldet.
Vom Häbelesgund auf den Breitenberg
Sowohl der Jägersteig, als auch der weitere Aufstieg in den Häbelesgund verlief durchaus zügig. Erst jetzt wurde es, angesichts der leichten Schnee- und Eissituation, langsamer.
Der Häbelesgund wird in den Wintermonaten gänzlich vom Schatten beherrscht. Erst mit dem weiteren Aufstieg durch ein Latschenfeld wird es sonniger, wenngleich der Boden auch hier mit Schnee und Eis bedeckt sein kann.
Im Vergleich zum ersten Teil der Tour ist der Aufstieg ab dem Häbelesgund deutlich flacher. Nur kurz unterbrechen höhere Stufen den Weg in Richtung Gipfelkreuz. Der Blick auf die Rotspitze und hinüber zum Imberger Horn und den Sonnenköpfen beherrscht die Szenerie.
Dann ist schließlich die Abzweigung zum kleinen Klettersteig der Hohen Gänge erreicht. Kurz darauf auch der Gipfel des Breitenberg.
3D-Panoramablick vom Gipfel des Breitenberg
Abstieg in Richtung Hinterstein
Bei solch eisigen Verhältnissen sind die erwähnten Spikes im ersten Teil des Abstiegs sehr zu empfehlen. Zwar liegt der Großteil des Abstiegs in Richtung Hinterstein zunächst in der Sonne. Insofern man rechtzeitig mit der Tour begonnen hat. Der Grat kurz nach dem Gipfel fällt aber extrem steil und schroff in Richtung Bruck ab und sollte nur mit der richtigen Ausrüstung, und sofern es die winterlichen Verhältnisse zulassen, begangen werden. Andernfalls sollte Vernunft halber der Aufstiegsweg für den Rückweg gewählt werden!
Die ersten Meter sind somit nur langsam zu bewältigen. Aber bald darauf kann man über die weite, sonnendurchflutete Wanne herrlich in Richtung Wankhütte trailen.
Im Anschluss an die weiten Alpweiden geht es in vielen Serpentinen, aber auf einem breiten Forstweg, hinunter zur Talsohle.
Linker Hand erreicht man schließlich nach gut 15 Kilometern den Ausgangspunkt. Nicht ohne vorher einen kurzen Zwischenstopp im Wunderland des Hintersteiner Kutschenmuseum zu machen. Das liegt unmittelbar am Wegesrand und ist ein echter Hingucker.
Sicher in den Bergen unterwegs
Abschließend möchte ich, wie bereits im Text, noch einmal auf das Thema Ausrüstung, Planung und Erfahrung eingehen. Alle drei Komponenten sind entscheiden für eine gute und sichere Tour. Eine gute Ausrüstung alleine nützt nichts, wenn man nicht mit ihr umgehen kann, keine Erfahrung im Hochgebirge hat, oder in Sachen Planung zum Beispiel die Witterungsverhältnisse außer Acht lässt.
Umgekehrt ist aber eine schlechte Ausrüstung, wie schlechtes Schuhwerk oder fehlende Wärmeisolation, gerade im Herbst und im Winter, ein KO-Kriterium eine Tour nicht zu machen!
Damit bringt man nicht nur sich selbst, sondern auch die Helfer der Bergwacht in unnötige Gefahr, die im Fall der Fälle bereit zur Rettung anrücken müssen!
Bei Touren im Winter, mit Schneeschuhen oder auch mit Tourenski, kommt der achtsame Umgang mit der Natur und den dort lebenden Tieren als weiteres Planungselement hinzu.
Hierbei möchte ich auf meinen Beitrag zur Aktion „Natürlich auf Tour“ des Deutschen Alpenvereins hinweisen.
Und natürlich auf die potentielle Lawinengefahr, die nicht nur Skitourengeher betrifft! Jeder, der sich im Winter im Gelände bewegt, sollte die Gefahr von Lawinen im Auge haben und in seine Planung mit einfließen lassen!
Die Karte zur Tour
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Meine Bergschuhe für schnelle Touren und Speedhikes in der Saison 2020
An gefährlichen Stellen sollte immer die Option des Abbruchs und der Umkehr erste Wahl sein.