Zuletzt aktualisiert am 13. April 2024
- Gesamtlänge: 17,3 Kilometer
- zu überwindende Höhenmeter: 1.340
- höchster Punkt: 2.240m
- Gehzeit: 8,5 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: schwer (T3 SAC-Skala)
- Wegbeschaffenheit: schmale Wald- und Bergpfade, breiterer Schotterwege, Steilgras, ausgesetzter Grat über die Hohen Gänge (Klettersteig B), absturzgefährdet
- Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: ja, Willersalpe, Haus der Konstanzer Jäger
- mit Bus und Bahn erreichbar: ja
- ️ Parkplatz: Parkplatz »Auf der Höh«, gleich hinter dem Bergsteigerhotel Grüner Hut
- erforderliche Ausrüstung: Bergschuhe und wettergerechte Kleidung, Klettersteigausrüstung, ausreichend Proviant und Wasser, Sonnenschutz, Smartphone für Notrufe, Notfall-App, Karte, Erste-Hilfe-Ausrüstung. Hier findest Du unsere Packliste.
Einsame Wege. Vergessene Pfade. Eindrucksvolle Wände. Anregende Kraxelei. Diese Bergtour auf die Heubatspitze ist sehr anspruchsvoll und aufgrund der Abschüssigkeit des steilen Geländes nur geübten Bergsteigern zu empfehlen!
Die Inspiration zu dieser Bergtour entstammt dem nebenstehenden Buch „Wilde Wege“. Der Reiz dabei: viel begangene Wege verlassen, neue Pfade entdecken und alte Pfade wieder zu finden. Das Ergebnis: eine wunderschöne, einsame Tour in Richtung Eckalpe mit beeindruckendem Panorama. Anstrengende und steile Anstiege auf den Hasenecksattel. Und die anregende Begehung der ausgesetzten Hohen Gänge.
Steile Grasflanken, keine oder kaum vorhandene Wegmarkierungen prägen diese Tour ebenso, wie der ausgesetzte wenn auch kurze Klettersteig über die Hohen Gänge. Dieser ist teils mit Stahlseilen gesichert. Bis dorthin muss man aber ohne installierte Hilfsmittel auskommen!
Bei Nässe sollte man diese Tour (und Grasberge grundsätzlich) nicht in Angriff nehmen!
- Zahel, Mark(Autor)
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Aufstieg zur Eckalpe
Die (später sehr schweißtreibende) Tour beginnt bei wunderbarem Sommerwetter und kühlen 8 Grad Celsius am Wanderparkplatz in Hinterstein. Es ist Hochsommer. Der Parkplatz ist gut gefüllt. Dennoch ist schon jetzt klar, dass uns nur wenige Bergsteiger auf dieser Tour begleiten werden. Zumindest auf dem ersten Teil. Der Weg zur Eckalpe ist zwar in den Karten verzeichnet. Auch ein Wegweiser führt zur unbewirtschafteten Alpe hinauf. Jedoch wird der Weg in einigen Karten als Sackgasse geführt, andere Ausgaben beschreiben den Weg lediglich als Schleife zum Breitenberg.
Vom Parkplatz aus geht es zunächst in Richtung Ostrach und nach Querung des Baches auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung Giebelhaus oder Mösle Alpe (Aufstieg zum Engeratsgundsee). Nach ein paar Gehminuten kommt von oben der Eckbach entgegen. Hinter einer kleinen Brücke zeigt der Wegweiser rechts hinauf zur Eckalpe. Es folgt ein wunderschöner Aufstieg auf einem einsamen schmalen Waldpfad.
Auf 1300m Höhe wird der Wald lichter und es geht über eine Wiese weiter zur etwa 100m höher gelegenen Eckalpe. Rechts die Heubatspitze. Links das Daumenmassiv. Vor uns der Hasenecksattel. Nach einer kurzen ebenen Passage ist der Weiterweg zur Wiesloher Hütte gut zu erkennen. Am linken Hang geht es nach oben und in einer kleinen S-Schleife zur 1630m hoch gelegenen Hütte.
Weglos zum Hasenecksattel
Ab hier geht es zunächst weglos weiter. Ein kleiner Rücken teilt zwei den Hang in zwei Mulden. Wir sind bei unserer Begehung der linken Mulde gefolgt. In einer steilen Wiese geht es teils sehr mühsam nach oben. Besser versucht man dem Bachlauf und später einem Kar unterhalb des Sattels zu folgen. Der schottrige, teils felsige Untergrund bietet immer noch mehr Halt als der rutschige, dicht bewachsene Grashang.
Zwischen Daumen und Heubatspitze erreicht man schließlich wieder den Weg der rechter Hand zum Hasenecksattel führt. Am Sattel, ein Wegweiser führt in Richtung Rotspitze und hinab ins Retterschwanger Tal, sieht man den Aufstieg über die vorhin beschriebene rechte Hangmulde gut ein. Auch wenn die Perspektive etwas täuscht, wäre das eventuell die „flachere“ der dennoch ähnlich anstrengende Variante von der Wiesloher Hütte auf den Gratweg („Auf der Schneid“). Allerdings sollte man bei der Querung des Grats, der beide Mulden trennt, auf das zum Teil sehr abschüssige Gelände achten!
Auf dem Grat zum Klettersteig Hohe Gänge
Hier oben erwartet man deutlich mehr „Frequenz“ an Tourengehern. Doch weit gefehlt. Trotz der Hochsaison und des traumhaften Wetters verirren sich nur wenige Bergsteiger auf diesen Teil der Verbindung zwischen Daumen und Breitenberg. Auf der Rotspitze sind einige Gipfelsüchtige zu erkennen, ebenso auf dem hinter uns liegenden Daumen. Doch die Heubatspitze und auch die später folgenden Hohen Gänge sind nur gering besucht.
Nach dem Hasenecksattel erreicht man in einigen Gehminuten die Verbindung zwischen Rotspitze und Heubatspitze und schließlich den Gipfel auf 2008m Höhe. Der Talkessel des Häbelesgund, mit dem steilen Aufstieg zur Rotspitze, ist hier ebenso gut einsehbar. Ebenso der Weiterweg über die Hohen Gänge zum Breitenberg. Im Kar unterhalb lassen sich zahlreiche Gemsen beobachten.
Über die Hohen Gänge zum Breitenberg
Nach dem Genuss des Panoramas in die Oberstdorfer Berge, nach Sonthofen, Bad Hindelang und hinüber zu den Hintersteiner und Tannheimer Bergen, geht es über die Hohen Gänge nordwärts zum Breitenberg. Der Weg führt fast ausschließlich am Grat entlang und ist (für einen Klettersteig) nur an wenigen Stellen ausgesetzt.
Immer gut gesichert geht es über den Fels in Richtung Breitenberg. Ein Klettersteig-Set sieht man hier bei den wenigsten Bergsteigern. Dennoch kann es an der ein oder anderen Stelle „gut für den Kopf“ sein (aus meiner Sicht empfehlenswert).
Nach der Passage eines luftigen Grats mit anschließender, etwa 10m hohen Leiter nach unten, ist der „anspruchsvollste“ Teil gemeistert. Mit Konzentration und Trittsicherheit, aber auch mit dem Blick für die wunderschöne Bergwelt, geht es weiter. Zunächst wird der unmarkierte Südgipfel passiert, bevor es durch einen dichten Latschenhang zum Gipfelkreuz des Breitenberg auf 1887m Höhe geht.
Abstieg nach Hinterstein
Der Abstieg vom Gipfel erfolgt ostwärts in Richtung Älple Alpe.
Vorbei am beeindruckenden nördlichen Abbruch des Breitenbergs geht es zunächst steil, dann über Wiesen zur unbewirtschafteten Alpe auf 1308m Höhe.
Der weitere Wegverlauf führt zunächst auf einem gut beschatteten Waldpfad, dann auf einem breiteren Weg ins Tal. Letztlich wird der Eckbach wieder erreicht und es geht parallel zur Ostrach zurück in Richtung Hinterstein.
- Zahel, Mark(Autor)
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Die Karte zur Tour
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Einfacher ist es, den Klettersteig Hohe Gänge vom Breitenberg aus zu starten, aber klar, der Abstieg zurück von der Heubatspitze über die Wiesloher Hütte stelle ich mir bedenklich vor.
Mal im Winter testen, wenn die Lawinenlage stabil ist 🙂
Wir haben einen „vergessenen Weg“ von Hinterstein aus zum Aufstieg benutzt. Daher. Aber von der anderen Seite ist die „schärfste Stelle“ sicher einfacher. Im Winter aber so oder so eine Herausforderung. Und ein Erlebnis!!!