Der Triglav Nationalpark in Slowenien

5 Ziele rund um Triglav & Soča

Zuletzt aktualisiert am 16. März 2024

Der Triglav Nationalpark ist ein traumhaftes Wander- und Bergsteiger-Gebiet. In Verbindung mit der einzigartigen Soča bieten sich eine Fülle an lohnenden Zielen.


Sportlich ambitioniert oder lieber gemütlich und familientauglich.

Der Nationalpark an Sloweniens Nordgrenze zu Österreich präsentiert sich als wahres Bergparadies mit der Soča als seinem Juwel. Der nördliche Teil des Bergmassivs in den Julischen Alpen ist für seinen Wintersport bekannt.

Die Orte Kranjska Gora und Planica kennt man durch die dortigen Weltcups im Skisport bzw. Skisprungsport. Darüberhinaus bieten sich dem Besucher dieser Landschaft faszinierende Naturschauspiele.

Tief abstürzende Wasserfälle, romantische Tobel und Klammen und steil aufragenden, teils schroffe Gipfel, in deren Herzen über allem der Triglav, Sloweniens Nationalberg thront. Gerade einmal 4 Fahrstunden von München entfernt durften wir im Herbst 2017 ein paar Erlebnisse aus diesem wunderschönen Nationalpark einfangen.

Unsere Empfehlungen für einen Urlaub im Triglav-Nationalpark

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Weitere Informationen

Ziel 1: die Quelle der Soča – Wo alles beginnt

Die Tour zur Quelle der Soča ist eine kleine Wanderung die sich bestens zur Akklimatisierung eignet. Man bekommt ein Gespür für die Landschaft, die Wege und auch die teils spärlichen Sicherungen ausgesetzter Passagen. Für die Tour zur Quelle empfehlen sich die frühen Morgenstunden oder der späte Nachmittag, bevor die Touristen eintreffen und durch den Wald und entlang der Wasserfälle nach oben steigen. Auch wenn die Quelle selbst auf den ersten Blick wie ein kleiner Tümpel erscheint, so hat der Besuch durchaus etwas Mystisches. Klar und grünlich schimmernd entspringt hier der „schönste Fluss Europas“, wie ein Schriftsteller die Soča einst beschrieb.

Die Quelle der Soča
Die Quelle der Soča

Ziel 2: Die Martuljek und Pericnik Wasserfälle – Tosende Wasser

Wer sich im Triglav aufhält, der kommt um das Thema Wasser nicht herum. Doch dabei ist nicht nur die Soča ein lohnendes Ziel. Der Bohinjsko Jezero, zu deutsch der Wocheiner See, das slowenische Pendant zum Königssee, oder auch die zahlreichen Klammen sind genauso wunderschön. Allerdings sind die für Touristen Stegen gut erschlossenen Klammwege, wie die der Vintgar-Klamm bei Bled, auch mehr als nur gut besucht. Da lohnt sich ein Abstecher zu den weniger besuchten, weil nicht mit Sandalen begehbaren, Wasserfällen im Norden.

Von Gozd-Martuljek aus sind gleich zwei dieser beeindruckenden Wasserfälle gut zu erreichen. Zunächst durch ein weites bewaldetes Tal, dann durch den Wald aufsteigend erreicht man den ersten knapp 30m hohen Wasserfall. Steigt man den Waldweg weiter nach oben, so gelangt man zur Martuljek Alm und etwa eine halbe Stunde dahinter den oberen Martuljek Wasserfall. Dieser lässt sich wiederum nur nach einer kleinen, teilweise mit Stahlseilen gesicherten, Kletterpartie aus der Nähe betrachten.

Oberer und unterer Martuljek Wasserfall
Oberer und unterer Martuljek Wasserfall

Wer von diesen beiden Wasserfällen schon beeindruckt war, wird beim Besuch der Pericnik Wasserfälle aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Die schottrige Anfahrt über Mojstrana nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, das Ziel ist aber die Mühe wert. Von einem Parkplatz an einer kleinen Hütte geht es steil am Wasser entlang nach oben. Die Kraft des Wassers ist hier greifbar. Mit tosendem Lärm fallen die Wassermassen hier ins Tal. Einfach unbeschreiblich.

Die Pericnik Wasserfälle

Die Pericnik Wasserfälle
Die Pericnik Wasserfälle

Wer nicht nur die Wasserfälle besuchen möchte, dem empfiehlt sich der Weiterweg ab dem Parkplatz in Richtung Aljačev Dom. Dabei geht es zunächst noch auf dem Fahrweg und dann (leicht versteckt) links ab in den Wald. Es folgt ein wunderschöner, einsamer Waldpfad mit einer beeindruckenden Galerie dessen Ende, kurz vor dem Aljačev Dom.

Die Galerie
Die Galerie

Ziel 3: Wandern entlang der Soča – Alles im fluss

Jahr für Jahr besuchen viele Wassersportler die Soča. Allein der Anblick des grün schimmernden Wassers ist ein Traum. Der Trail entlang des Flusses erstreckt sich über etwa 20km von der Quelle bis in Richtung Bovec. Mehrere Campingplätze entlang der Soča sind ideale Ausgangspunkte um den Fluss in mehreren Etappen zu erkunden. Hier findet sich auch die ein oder anderen Rafting-Stationen, mit deren Hilfe sich die Soča auch auf Teilstrecken vom Wasser aus erkunden lässt.

Entlang der Soca
Entlang der Soca

Wer sich aber auf den Fußweg entlang der Soča begibt, wird mit einer beeindruckenden Flusslandschaft und der rundherum lebenden Tier- und Pflanzenwelt belohnt. Mal links, dann wieder rechts des Flusses führt der abwechslungsreiche Trail über Stege und schwankende Hängebrücken. Auf den Wegstücken dazwischen kann man den Gedanken freien Lauf lassen und einfach abschalten.

Ziel 4: Wanderung durch die Pokljuka Klamm – In einer anderen Welt

Die oft überlaufene Vintgar-Klamm ist quasi „um die Ecke“. Die Pokljuka Klamm ist dabei weit weniger besucht. Das ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass Reisebusse das Ziel nicht direkt ansteuern können. Wasser sucht man hier vergebens. Außer es kommt, wie bei unserem Besuch, von oben. Allerdings trägt vielleicht gerade das zu der märchenhaften Stimmung beim Besuch der Klamm bei.

Bereits nach wenigen Gehminuten türmen sich die Wände links und rechts der Klamm mächtig auf. Einige kaum lesbare Schriftzüge an den Felswänden weisen den Weg. Wenngleich man gerade aufgrund dieser dürftigen Ausschilderung etwas mehr Zeit mitbringen sollte. Nicht nur der hölzerne Steg, der durch die schmale Öffnung in der Mitte der Klamm den Blick auf einen urwaldähnlichen Abschnitt freigibt, sondern auch die riesigen Felsenfenster auf der rechten Seite der Klamm beeindrucken in höchstem Maße.

Durch die Pokljuka Klamm
Durch die Pokljuka Klamm
Die Felsenfenster in der Pokljuka Klamm
Die Felsenfenster in der Pokljuka Klamm

Ziel 5: Der Luknja Pass – Die Kraftquelle

Wie eingangs erwähnt haben verschiedene Gründe unsere ursprünglichen Klettersteig-Planungen „über den Haufen geworfen“. Aber auch ohne direkten Kontakt zum Fels gibt es mehr als nur „interessante“ Routen durch den Triglav. Aufgrund der damaligen Schneegrenze haben wir uns für den Besuch der Steinböcke unterhalb des Bovški Gamsovec, im Schatten des Triglav, entschieden.

Das Partisanendenkmal mit der mächtigen Triglav Nordwand
Das Partisanendenkmal mit der mächtigen Triglav Nordwand
Aufstieg zum Luknja Pass im Schatten des Triglav
Aufstieg zum Luknja Pass im Schatten des Triglav

Vom Parkplatz am Aljacev Dom sind es zwar nur knapp 800 Höhenmeter bis zum Ziel, dem Luknja-Pass, aber der Blick auf die Respekt einflößende Nordwand des Triglav ist auf nahezu dem gesamten Aufstieg unser Begleiter. Der abwechslungsreiche Weg durch Lärchenwälder, stark verblocktes Buschgebiet und tiefschottrige Bänder unterhalb der Scharte, führen nochmals die Vielfalt dieser Berglandschaft vor Augen. Auch wenn uns die umliegenden, teils „klettrigen“ Gipfel nicht vergönnt waren, so entschädigte der Anblick der Tiere und Pflanzen doch für Vieles.

Weitere Tipps für den Urlaub in Sloweniens Nationalpark

Eine weitere, sehr beeindruckende Tour ist der Fensterweg (Klettersteig) auf den Prisojnik. Im Gegenzug bietet die Wanderung um Laghi di Fusine, auf der italienischen Seite des Mangart, Entspannung pur. Wer hingegen etwas mehr Adrenalin sucht, sollte sich den Besuch der Skiflugschanze von Planica und deren Zip-Line nicht angehen lassen!

Und bei meinem Blogger-Kollegen Heiko, von People Abroad, findest Du weitere Tipps rund um einen gelungenen Aufenthalt im Triglav Nationalpark.


Wenngleich die Planungen im Vorfeld etwa anders verliefen (standen ursprünglich die Klettersteige der Julischen Alpen im Fokus) machten uns Wetter und auch ein kleiner Bergunfall im Vorfeld des Trips einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht haben wir aber gerade deshalb eine einzigartige ruhige und eindrucksreiche Zeit hier verbracht.

Wir waren übrigens Ende September im Triglav. Die Luft war schon klar, erste Schneeflecken auf den weit über 2000 Meter aufragenden Gipfeln und unten das bunte Farbenmeer der Wälder. Und wer die Touristen-Hotspots meidet, der findet zu dieser Jahreszeit noch eines: Ruhe und Abgeschiedenheit.

 

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16 Antworten

  1. Selim

    Hi Björn, vielen Dank für den Bericht! Das macht direkt Lust wieder da hin zu fahren:)

    Ich hab letzten Sommer selber eine Trekking-Tour (einschließlich ein paar Gipfelbesteigungen) durch den Nationalpark gemacht:

    https://der-eskapist.de/slowenien/wandern-im-triglav-nationalpark-spannende-mehrtagestour-in-den-julischen-alpen/

    Aber in deinem Beitrag sind noch einmal ein paar Locations von denen ich bislang noch nichts gehört habe – die Wasserfälle sehen super aus!

    Viele Grüße

    Selim

  2. Selim

    Ich hab mal reingeschaut – der Fensterweg sieht stark aus. Den hatte ich bei meiner letzten Tour nur von unten gesehen. Würde mich auf jeden Fall reizen!

    Die Fotos in meinem Artikel hab ich übrigens nur mit dem iPhone geknippst – aber bei der klaren Luft da oben kommen selbst Handybilder gut rüber:)

  3. Corinna

    Hallo Björn,
    die Bilder sind so beeindruckend!

    Wir planen den Besuch in Slowenien für diesen Sommer, sind aber mit Baby in der Trage unterwegs. Sind die Wege alle sehr unwegsam und schwierig zu gehen? Auf den Bildern sieht es doch vor allem bei deinen ersten beiden Tipps sehr felsig und nach viel Kletterei aus.

    Viele Grüße
    Corinna

    • Björn von Bergparadiese.de

      Hallo Corinna,

      Danke für das liebe Feedback!

      Die letzten Meter zur Quelle der Soča sind etwas kraxelig… aber der sonstige Weg, wie auch der Wanderweg entlang der Soča sind sehr gut zu gehen. Teils auch mit dem Fahrrad. Die beiden Wasserfälle vom Weg her OK. Beim Martuljek sind lediglich die letzten Meter nach oben zu klettern. Da muss man aber nicht unbedingt rauf. Der Pericnik Wasserfall ist kurz und steil. Bei trockenem Wetter aber auch gut gehbar. Klar. Die Bergtouren sind halt Bergtouren 😉 Aber ich würde die Wege (bis auf die teils kaum vorhandene Beschilderung) als ganz gut machbar einschätzen. Auch mit Babytrage. Die Vintgar Klamm ist ohnehin nur ein flacher Weg aus Stegen und Brücken.

      Ich glaube dass Ihr gerade von den Wegen an der um um die Soča begeistert sein werdet. Wir waren inzwischen drei Mal in der Region und kommen hoffentlich auch bald wieder in den Genuss! Kranjska Gora war für uns immer ein super Ausgangspunkt. Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Spaß und drücke Euch die Daumen, dass alles wie geplant klappt. Je nachdem wo Ihr seid, könnten Euch auch die Biektouren im Blog gefallen: https://bergparadiese.de/5-biketouren-im-triglav-und-den-karawanken

      Den Slap Rinka oder auch die Solčava Panoramastrasse kann man auch gut wandern. In Richtung Italien wären auch die Laghi di Fusine noch ein schöner Tipp: https://bergparadiese.de/seelen-wanderung-um-die-laghi-di-fusine
      Oder (noch gar nicht im Blog) das Zelenci Naturreservat: https://kranjska-gora.si/znamenitosti/naravni-rezervat-zelenci/

      Liebe Grüße,
      Björn

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