Wintersport boomt. Kein Wunder, denn dadurch tut man seinem Körper und seinem Allgemeinbefinden so viel Gutes. Während man mit sanften Schwüngen durch die klare Winterluft ins Tal saust, trainiert man die Muskeln, stärkt die Gelenke und sein gesamtes Herz-Kreislaufsystem.
Schwere Gedanken verfliegen und machen Platz für ein wundervolles Hochgefühl, das man am Lift und in der Skihütte auch mit anderen teilen kann. Kein Wunder, dass aufgrund der ansteckenden Lebensfreude aus diesem Freizeitvergnügen ein echter Massensport geworden ist.
Alpinskifahren oder Tourenskigehen?
Buntes Schneetreiben oder stiller Genuss
»Auf den Bergen wohnt die Freiheit.« Das spürt jeder, der an einem sonnigen Wintertag vom Sessellift aus in die Ferne schaut. Er sieht den blauen Himmel, vielleicht ein paar Wolken und weiße, schneebedeckte Flächen und Bäume, über denen imposante Berggipfel aufragen. Ein herrliches Bildmotiv, das jeden Wintersportler mit immer wieder neuen Eindrücken fasziniert.
Doch sobald die Bergstation erreicht ist, ist oft schon Schluss mit der Meditation. Hier wird es lebhafter. Denn mit dem Lift kommen laufend neue Skifahrer an. Hier sammeln sich die Teilnehmer von Skikursen, andere suchen nach der nächsten Skihütte oder nach einer Piste mit dem Schwierigkeitsgrad, der ihrem Können entspricht. Man verabredet sich zum Treffpunkt an der nächsten Liftstation oder überprüfet die Skibindung und die Snowboards an den Servicestationen, bevor man zur nächsten Abfahrt startet.
Kurz: »Es geht ziemlich rund«. Das ist die Seite des Wintersports, die nicht mehr allzu viel mit der legendären Freiheit auf den Bergen gemeinsam hat. Aber die Freiheit gibt es noch. Wenn Du nach nach ihr suchst, musst Du allerdings andere Wege gehen und zum Beispiel abseits der lebhaften Skipisten auf eigenen Skitouren die Schönheiten der Bergwelt erleben.
Das richtige Können und die richtige Ausrüstung
Vorbereitungen fürs Tourengehen
Selbstverständlich ist: wer sich zu einer Skitour aufmacht muss ein geübter Skifahrer sein. Für eine Tour auf einer präparierten Piste solltest Du zumindest einen Skikurs absolviert haben, damit Du sicher auf den Brettern stehen und manövrieren kannst.
Falls Du jedoch mit dem Gedanken an eine Abfahrt im Pulverschnee liebäugelst, sollte Dein Können noch weiter fortgeschritten sein. Denn hier musst Du einige Techniken beherrschen, die über den klassischen »Schneepflug« hinaus gehen. Das kann viel Kraft kosten, vor allem, wenn man mit einer normalen Skiausrüstung unterwegs ist.
Aus diesem Grund solltest Du Dir vor Deiner ersten Skitour ein Tourenski-Set und das passende Zubehör beisammen haben. Dazu gehören neben einem Paar extraleichter Tourenskier in jedem Fall eine Tourenbindung, die Deinen Füßen beim Gehen die nötige Bewegungsfreiheit lässt. Weil es bei einer Skitour natürlich auch bergauf geht, brauchst Du gute, gepflegte Skifelle auf den Gleitflächen der Skier, damit Du nicht abrutschst. In eisigen Bedingungen helfen auch Harscheisen im Aufstieg. Aber für den Einstieg, solltest Du leichtere Routen und Schneebedingungen wählen. Außerdem brauchst Du höhenverstellbare Stöcke mit großen Tellern, damit sie nicht im Tiefschnee verschwinden.
Sicherheitsausrüstung und Training
Sicher ist sicher
Und nicht nur die Tourenski-Ausrüstung ist wichtig! Im Gelände, abseits der Skipisten, ist die Lawinengefahr wesentlich größer als im gesicherten Skiraum. Daher musst Du als Tourengeher immer eine Sicherheitsausrüstung mit Dir führen, damit Du im Ernstfall schnell gefunden und gerettet werden, aber auch, damit Du anderen zu Hilfe kommen kannst. Den Umgang mit LVS-Gerät und Sonde solltest Du nicht nur als Anfänger, sondern auch als fortgeschrittener Skitourengeher immer wieder üben, damit jeder Handgriff sitzt.
Je nachdem, welche Tour Du Dir vorgenommen hast, kann die ganz schön viel Kraft kosten. Daher ist es gut, wenn Du Deine Muskeln und Deine Ausdauer schon lange vorher trainierst und auch gelernt hast, wie man kräftesparend vorankommt. Dafür bieten der Deutsche Ski- und Bergführerverband (VDBS) aber auch Berg- und Skischulen spezielle Kurse an. Ebenso Kurse für den richtigen Umgang mit der Sicherheitsausrüstung und das Erkennen von Gefahrenstellen am Berg.
Naturschutz & Verhalten am Berg
Naturverträglich auf Tour
Jeder der auf Skitour geht, sollte einige Verhaltensregeln beherzigen, die im Grunde selbstverständlich sind…
- respektiere die ausgewiesenen Schutzgebiete
- meide die Dämmerungsstunden um der Tierwelt die nötige Ruhe zu geben
- vermeide Lärm
- nimm Deinen Ihren Müll wieder mit
- parke nur auf ausgewiesenen Plätzen
- nutze wenn möglich den öffentlichen Personennahverkehr
- informiere Dich vor der Tour über den aktuellen Lawinenlagebericht
- nimm eine komplette Sicherheitsausrüstung mit auf Tour und informiere Dich im Vorfeld über die Routenführung
Wenn alle Faktoren stimmen, wirst Du für Deine Anstrengung mit einem grandiosen Bergerlebnis belohnt.