Zuletzt aktualisiert am 10. April 2024
- 3 Varianten: via Taschachferner / via Vernagt-Hütte / via Breslauer Hütte
- Gesamtlänge: 23,6 Kilometer / 25,9 Kilometer / 18,1 Kilometer
- zu überwindende Höhenmeter: 1.050 / 1.934 / 1.871
- höchster Punkt: 3.774m
- Gehzeit: 8,5 bis 11 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: schwer, gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich (bis T5 SAC-Skala)
- Wegbeschaffenheit: Bergpfade, felsiges, verblocktes Terrain, Gletscher- zur Karte
- ️ Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: nur auf den Hütten
- Erforderliche Ausrüstung: Bergschuhe und wettergerechte Kleidung, komplette Hochtouren-Ausrüstung, ausreichend Proviant und Wasser, Sonnenschutz, Smartphone für Notrufe, Notfall-App, Karte, Erste-Hilfe-Ausrüstung.
Viele Wege führen auf die Wildspitze. Die einen sind kürzer, die anderen etwas länger. Einige eignen sich für den Sommer, andere sind im Winter einfacher zu begehen. Für welchen Weg Du Dich auch immer entscheidest: eine Hochtour durch die Gletscherwelt rund um den höchsten Berg Nordtirols ist definitiv ein beeindruckendes Erlebnis!
So kommst Du auf die Wildspitze
In diesem Beitrag habe ich Dir alle wichtigen Informationen zusammengefasst, damit Du Deinen Aufstieg auf die Wildspitze vorbereiten und planen kannst. Dabei konzentriere ich mich auf unseren Aufstieg aus dem Gletscherskigebiet des Pitztal hinauf zum Dach Tirols. Zusätzlich sind in den unten eingefügten Karten auch zwei weitere Aufstiegsvarianten eingezeichnet.
- Tourenbeschreibung über das Mittelbergjoch
- Packliste für Gletschertouren
- Webcam von der Gipfelstation der Wildspitzbahn
- Karte mit 3 Aufstiegsvarianten
- Anreise ins Pitztal, Parken & übernachten
- Mit dem Bergführer auf die Wildspitze
- Weitere Infos zur Planung und Reservierung der Hütte
Die hier vorgestellte Tour entstand in Kooperation mit Pitzttal Tourismus. Das benötigte Equipment bezieht sich auf den Aufstieg im Sommer. Für den Winter benötigst Du natürlich zusätzliche Ausrüstung. Ergänzende Informationen dazu findest Du im Beitrag über die Skitour auf die Wildspitze.
Die Wildspitze ist der höchste Gipfel der Ötztaler Alpen und somit auch der höchste Gipfel Nordtirols. In der österreichischen Gipfelparade reiht sie sich nach dem Großglockner an Position 2 ein.
Dieser Umstand, und der vermeintlich leichte Aufstieg, machen die Wildspitze Sommer wie Winter zu einem beliebten Tourenziel. Doch das einfache Geländeprofil sollte nicht über die Gefahren auf dieser Hochtour hinweg täuschen. Die Gletscherquerung erfordert Erfahrung und auch die Höhe jenseits der 3000 Meter fordert durchaus ihren Tribut.
Wer aber auf dem Gipfel der Wildspitze steht, wird mit einem unbeschreiblich schönem Panorama begrüßt. Und auch der spätere Abstieg über den spaltenreichen Taschachgletscher sorgt für bleibende Bilder im Kopf.
Tourenbeschreibung für den Normalweg auf die Wildspitze
Wie bereits erwähnt hat diese Tourenbeschreibung ihren Startpunkt im Pitztal, genauer gesagt im Pitztaler Gletschergebiet auf 2840 Metern Höhe.
Von der Bergstation des Gletscherexpress geht es zunächst ein paar Höhenmeter bergab zur Wildspitzbahn. Die Umlaufkabinenbahn ist auch im Sommer in Betrieb und bringt Gäste hinauf zum höchsten Kaffeehaus Österreichs, dem Café 3440.
Das bleibt im Aufstieg aber ebenso rechter Hand liegen, wie die Wildspitzbahn. Während im Winter die etwas tiefer gelegenen Mittelbergbahn Skitourengeher bis fast auf das Mittelbergjoch bringt, geht es im Sommer nur zu Fuss nach oben.
Aufstieg zum Mittelbergjoch
Der Weg ist gut zu erkennen und führt teils auf schmalen Pfaden, dann über breite Wirtschaftswege hinauf. Einem kurzen ersten Abstieg folgt der steile Aufstieg zu den ersten Gletscherausläufern. Ein Vorgeschmack auf die konditionell fordernde Tour, die nicht zuletzt der Höhe wegen ruhig angegangen werden sollte.
Je nach Schneebeschaffenheit benötigst Du für die Querung der ersten Gletscherfläche im Skigebiet bereits Steigeisen. Bei unserer Begegnung war die Gletscheroberfläche schön aufgefirnt und griffig, so dass wir erst auf dem Taschachferner die Eisen unter die Füße gepackt haben.
Am Mittelbergjoch angekommen öffnet sich der beeindruckende Blick über den Taschachgletscher zum Hinteren Brochkogel und in Richtung Wildspitze.
Nun geht es etwa 70 Höhenmeter durch grobes Geröll hinunter auf den Taschachferner. Auch dieser Wegabschnitt ist gut zu erkennen.
Über den Taschachferner zum Hinteren Brochkogel
Auf dem Gletscher angekommen verläuft der Aufstieg in Richtung Hinterer Brochkogel in südlicher Richtung. Zunächst noch flach, steigt die Tour dem logischen Geländeprofil folgend bald mehr nach oben. Zwischen den großen Gletscherspalten zur Rechten, die sich in Flußrichtung des Taschachferner an einer Geländekante bilden, und einem gewaltigen Gletscherbruch zur Linken, geht es nach oben.
Der erste Teil des Aufstiegs beschreibt einen sanften Linksbogen und führt auf eine große, mit weit weniger Spalten durchzogene Ebene zwischen Petersenspitze und Hinterem Brochkogel. Auch hier können immer wieder Spalten entstehen. Und auch wenn diese nicht sonderlich groß erscheinen, so bergen sie dennoch ein gewisses Gefahrenpotential. Gerade im Herbst, wenn bereits der erste Schnee in den höheren Lagen das blanke Eis bedeckt.
Der Hintere Brochkogel, von dessen Flanke immer wieder grummelnd Felsen und Steine nach unten kommen, bleibt rechter Hand liegen.
Hier kommt der Weg von der Breslauer Hütte nach oben und vereinigt sich mit unserem weiteren Weg zur Wildspitze.
Auf den Gipfel der Wildspitze
Bis zum Südwestgrat der Wildspitze, die den finalen Gipfelsturm markiert, gilt es eine weitere Geländestufe zu überwinden. Der steilste Teil des Aufstiegs ist aufgrund des Geländeprofils auch wieder mit mehr Spalten versehen. Etwa 170 Höhenmeter stehen bevor. Dann, nach einem weiteren, deutlich flacheren Abschnitt, ist der Südwestgrat erreicht.
Im Winter befindet sich hier das Skidepot. Und auch auf den Sommerhochtouren bleiben unnötige Ausrüstungsgegenstände hier gerne liegen.
Die letzten 80 Höhenmeter führen über den Grat bis zum Gipfel der Wildspitze. Der Weg führt durch verblocktes Gelände, ist aber gut zu erkennen und nicht wirklich ausgesetzt.
Erst kurz vor dem Gipfelkreuz wartet mit einem schmalen Felsband eine Art Schlüsselstelle. Bei guten Verhältnissen ist der Fels aber griffig und mit einem beherzten Schritt ist diese Stelle schnell überwunden. Bei Eis und Schnee solltest Du hier allerdings vorsichtig gehen. Daher bleiben im Aufstieg die Grödel oder Steigeisen auch an den Schuhen.
Abstieg über den Taschachferner zum Taschachhaus
Nach dem Gipfelsturm geht es zunächst auf dem identischen Weg wieder hinunter bis kurz vor den Aufstieg zum Mittelbergjoch.
Hier könnte auch der Rückweg ins Gletscherskigebiet erfolgen, wobei Du dann die Fahrzeiten des Gletscherexpress im Auge behalten solltest.
Der Abstieg zum Taschachhaus führt über den gleichnamigen Ferner in westlicher Richtung talwärts. Im ersten Teil warten noch größere Gletscherspalten. Bald aber wird der Gletscher flacher und somit werden auch die Spalten deutlich kleiner.
Zwei grün leuchtende Bergseen geben die Richtung vor. Die liegen etwas oberhalb des Punkts, an dem die Route den Gletscher verlässt.
Hier hat die Gletscherausrüstung endgültig ausgedient. Zunächst noch ein paar Höhenmeter den Seen entgegen, bleiben diese bald schon links liegen. Abermals geht es durch verbocktes Gelände. Doch schon bald folgt ein herrlicher Höhenweg. Mit Blick auf das Taschachhaus geht es am Hang entlang stetig nach unten, bis schließlich die Unterkunft und der verdiente Hüttenabend erreicht ist.
Am Folgetag kannst Du entweder direkt in das Taschachtal absteigen, oder Du entscheidest Dich für unsere Variante, den Fuldaer Höhenweg. Für den Abstieg ins Taschachtal empfehle ich Dir einen Blick die Tipps am Ende des Beitrags.
Über das Taschachhaus
Das Taschachhaus ist nur ein beliebter Stützpunkt für Gletscherkurse.
Auch ich habe hier meine ersten Schritte auf Eis gemacht und das richtige Verhalten bei einem Sturz in die Gletscherspalte geübt. Damals waren wir zusammen mit Ortovox auf dem Taschachhaus und sind zum Taschachferner aufgestiegen.
Im Rahmen des Ortovox Savety Academy Lab Ice haben wir dann alles erfahren, was es für Gletscher- und Hochtouren braucht. Vom der richtigen Ausrüstung , dem richtigen Umgang mit dem Equipment im Fall der Fälle, bis hin zum richtigen Gehen mit Steigeisen in steilem Gelände.
Aber nicht nur Gletscherkurse finden hier statt. Die Alpenvereinshütte der Sektion München & Oberland ist ein ein wunderbares Basislager für zahlreiche Bergtouren und Hochtouren. Und auch die Wildspitze wird von dieser Seite aus begangen. Also in der umgekehrten Richtung wie in der eben beschriebenen Tour.
Welche Ausrüstung benötige ich für die Besteigung der Wildspitze
Die Tour auf die Wildspitze ist eine Hochtour mit Gletscherüberschreitung. Daher benötigst Du die vollständige Hochtourenausrüstung.
Bist Du mit einem Bergführer unterwegs, sparst Du Dir natürlich einiges an Equipment. In jedem Fall benötigst Du aber
- Bergschuhe der Kategorie C oder D
- wetterfeste Kleidung inkl. Regenjacke
- ggf. eine leichte Überhose und evtl. Gamaschen bei Neuschnee
- Mütze & Handschuhe (auch klettertauglich), evtl. ein weiteres Paar zum wechseln
- Fleecejacke
- warme Unterwäsche
- Sonnencreme
- Cap oder Kopfbedeckung als Sonnenschutz
- Trinkflasche
- Energie- oder Müsliriegel
- 20-30 Liter Rucksack (wasserdicht oder mit Regenhülle)
- Wanderstöcke
- Hüttenschlafsack (kann auch gegen Gebühr auf der Adlersruhe geliehen werden)
- Wechselwäsche für die Hütte
- Stirnlampe
- persönliche Arzneimittel, Blasenpflaster, Tape, Kopfschmerztabletten, 1. Hilfe-Set
- Klettergurt inkl. Anseilkarabiner***
- Kletterhelm***
- Steigeisen***
- Oropax können bei einer Hüttenübernachtung auch nie schaden
*** Auf geführten Touren bekommst Du diese Ausrüstung von Deinem Bergführer.
Für die Steigeisen benötigst Du die passenden Schuhe. Sofern Du keine eigenen hast, solltest Du die Frage vor der Tour mit Deinem Bergführer klären.
Webcam
Hier gewinnst Du einen Eindruck über die Gletscherwelt unterhalb der Wildspitze.
Die Webcam zeigt ein 360-Grad-Panorama-Video von der Gipfelstation der Wildspitzbahn auf das Gletscherskigebiet und in Richtung Wildspitze.
Du siehst gerade einen Platzhalterinhalt von Feratel Webcam. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicke auf den Button unten. Bitte beachte, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
**Quelle: Feratel
3 Varianten für den Aufstieg auf den höchsten Gipfel Nordtirols
Wie bereits erwähnt gibt es einige Aufstiegsvarianten auf die Wildspitze. In der Karte findest Du drei davon.
Zwei der Varianten starten von Vent aus. Die eine führt zunächst über die Vernagt Hütte, die andere über die Breslauer Hütte auf den Gipfel. Auch hier gäbe es unterschiedliche Routen ab der Hütte.
Außerdem findest Du in der Karte unsere Original-Aufzeichnung vom Mittelkarjoch zur Wildspitze und weiter zum Taschachhaus, wo wir übernachtet haben. Von dort ist der schnellste Weg zurück zur Talstation des Gletscherexpress über das Taschachtal.
Eine alternative Route, die über den Fuldaer Höhenweg, findest Du in einer separaten Tourenbeschreibung.
Du siehst gerade einen Platzhalterinhalt von Outdooractive. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicke auf den Button unten. Bitte beachte, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenNeben den hier eingezeichneten Routen gelangst Du aber auch noch auf weiteren Wegen auf den Gipfel. Zum Beispiel von der Braunschweiger Hütte aus. Diese Tour bringt Dich ebenfalls in Richtung Mittelbergjoch und von dort weiter zum Gipfel.
Von der Breslauer Hütte kannst Du zudem über den Rofenkarferner aufsteigen. Der legt etwas weiter westlich der in der Karte eingezeichneten Aufstiegsvariante.
*Affiliate-Link - als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Das bedeutet, dass ich über den Aufruf dieser Links und einem anschließenden Kauf eine kleine Provision erhalte. Für Dich entstehen dabei keine Kosten. Haftungsausschluss: Letzte Aktualisierung am 2024-11-01 / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Weitere Informationen und Links zur Planung Deiner Tour auf die Wildspitze
Von dort gibt es regelmäßige Busverbindungen ins Pitztal.
- Füssen – Fernpass – Imst – Pitztal
- Garmisch – Zirl – Imst – Pitztal
- Arlberg – Landeck – Imst – Pitztal
- Brennerpass – Innsbruck – Imst – Pitztal
Am Ende des Tals angekommen, fährst Du kurz nach der Talstation der Rifflseebahn zum Gletscherexpress. Dort befinden sich ausreichend kostenfreie Parkplätze.
Bitte beachte hierfür die rechtlichen Vorgaben seitens der Gletscherbahn sowie des Meldegesetzes. Die Kosten für die den Stellplatz über Nacht kannst Du zusammen mit der Ortstaxe an der Kasse der Bergbahn entrichten.
Vorreservieren kannst Du die Stellplätze zwar nicht, aber über den o.a. Link kannst Du einen Quick-CheckIn für die Anmeldung nach dem Meldegesetz vornehmen.
Einige ausgewählte Betriebe bieten die Pitztal Sommercard an.
Mit der Pitztal Sommercard kannst Du die Bergbahnen, den Bus und weitere Angebote vor Ort ohne zusätzliche Kosten nutzen.
Natürlich kannst Du auch eine individuelle Tour über ein oder auch zwei Tage sowie verschiedene Aufstiegsrouten auf die Wildspitze buchen.
Nähere Infos dazu findest Du auf der Webseite der Bergführervereinigung Pitztal.
Weitere Tarife für Kinder und auch die Kombination mit der Wildspitzbahn findest Du auf der Webseite der Pitztaler Gletscherbahn.
- Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 8.30 bis 16.20 Uhr
- Donnerstag und Sonntag gibt es um 7.00 Uhr die Bergsteigerfrühfahrt, anschließend fährt die Bahn von 8.30 bis 16.20 Uhr
Reservierungsmöglichkeiten und Infos gibts beim Taschachhaus oder bei PitzRentTal.
Zusätzlich findest Du hier aber auch die Links zu den beiden anderen Hütten (Aufstiegsvarianten über Vent).
Da sich das Wetter in den Bergen schnell ändern kann, solltest Du den aktuellen Wetterbericht immer im Blick haben.
Du siehst gerade einen Platzhalterinhalt von meteoblue AG. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicke auf den Button unten. Bitte beachte, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.