Zuletzt aktualisiert am 28. Juni 2024
Die Bergtour auf den Hochvogel ist die mitunter schönste Tour in den Allgäuer Alpen! Hier wird Dir alles geboten: eine Höhenwanderung, ein Firnfeld und eine Kraxelei. Im Gegenzug erfordert die Tour Trittsicherheit und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit.
Bergtour über das Prinz-Luitpold-Haus auf den Hochvogel
Für die beschriebene Variante über das Prinz-Luitpold-Haus solltest Du zwei Tage einplanen. So lassen sich die vielen Eindrücke ausgiebig genießen. Die erste Etappe führt auf das auf 1.846m hoch gelegene Prinz-Luitpold-Haus. Die Bergtour auf den Hochvogel ist eine durchaus schwere und anspruchsvolle Tour und sollte nur mit entsprechender alpiner Erfahrung durchgeführt werden.
Aufstieg zum Prinz-Luitpold Haus
Vom Giebelhaus, das mit dem zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Bus erreicht wird, geht es den Schildern nach in Richtung Prinz-Luitpold-Haus. Im Bärgündele Tal biegst Du noch vor der Materialbahn links ab. Über den Bärgündele Bach geht es an einem Wasserfall hinauf zu den gleichnamigen Alpen.
Im Anschluss steigt der Weg auf eine weite Ebene um die Weiden der Oberen Bärgündele Alpe an. Im Anschluss an die Ebene geht es nochmals bergauf. Zunächst durch einen Latschenhang, bevor es die letzten Meter ein wenig felsiger hinauf zur Alpenvereinshütte geht. Nach etwa drei Stunden das Prinz-Luitpold-Haus erreicht ist.
Bergtour über den Kalten Winkel zum Hochvogel Gipfel
Nach einer Nacht auf der Hütte, lohnt es sich, den Aufstieg zur Balkenscharte (2157m) sehr früh in Angriff zu nehmen. Der Aufstieg ist steil, aber ohne große Schwierigkeiten. Eine Eisentreppe führt die letzten Höhenmeter nach oben.
Nach der Scharte geht es ohne große Höhenunterschiede in einer genußvollen Höhenwanderung zum Firnfeld am Kalten Winkel. Im letzten Drittel des Zustiegs muss eine mit Eisentritten und Drahtseilen gesicherte Felsbarriere überwunden werden. Dann steht man schon fast vor dem Firnfeld.
Liegt Schnee im Kalten Winkel, ist wegen seiner Steilheit beim Aufstieg Vorsicht geboten. Grödel oder Spikes können hier durchaus von Vorteil sein, da der Schnee in den frühen Morgenstunden oft noch hart gefroren ist!
Das Schneefeld hat in den vergangenen Jahren allerdings mehr und mehr gelitten. Im Anschluss an das Firnfeld werden abermals kurz die Hände benötigt. Über eine Stufe geht es auf ein breites Felsband und über einige Platten um den Bergstock herum, bevor der finale Aufstieg erfolgt. In leichter Kletterei geht es hinauf zum Gipfel.
Der Rückweg erfolgt auf gleicher Strecke, wobei Du an der Kaltwinkelscharte auch über einen mit Drahtseilen versicherten Steig zur Kreuzspitze (2.367m) gehen kannst. Diese Variante ist aber noch ein stückweit anspruchsvoller wie der ohnehin schon schwere, hier beschriebene Weg. Beide Routen führen wieder zurück zum Prinz-Luitpold-Haus. Der Abstieg zum Giebelhaus rundet diese schöne Tour ab.
Karte zur Bergtour auf den Hochvogel, inkl. Höhenprofil
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Weitere InformationenDie wichtigsten Informationen zur Bergtour auf den Hochvogel
Von dort geht es über die östliche Alpenstrasse (B308) nach Bad Hindelang und über die Hintersteiner Talstrasse zum Startpunkt.
In Bad Hindelang kannst Du übrigens am Busparkplatz und auch an der östlichen Alpenstrasse kostenfrei parken und in den ÖPNV einsteigen, der Dich nach Hinterstein bringt.
Besser Du parkst kurz vor dem Ortseingang von Hinterstein, am Parkplatz »Säge«. Von dort wanderst über die Wiesen entlang der Ostrach in Richtung Hinterstein.
Allerdings nicht bis ins Dorf, sondern parallel dazu. So triffst Du nach etwa 35 Minuten auf den Fahrweg ins Giebelhaus.
Parkgebühren (Tagesticket)
- Parkplatz Auf der Höh: 20,00€
- Parkplatz Säge: 7,00€
Stand Februar 2024
Vom dortigen Busbahnhof fahren regelmäßig Busse in Richtung Hinterstein und dort kannst Du in den Giebelhausbus einsteigen.
Der fährt ins Tal und macht am E-Werk Halt, wo der eigentliche Aufstieg zum Schrecksee beginnt.
- Bleib auf den markierten und ausgeschilderten Wegen
- Respektiere die ausgewiesenen Schutzgebiete
- Vermeide Lärm
- Nimm Rücksicht auf andere Wanderer und Radfahrer
- Halte Abstand zu Weidevieh und schließe gegebenenfalls Gatter oder Durchgänge wieder
- Pflücke keine Pflanzen
- Nimm Deinen Ihren Müll wieder mit
- Parke nur auf ausgewiesenen Plätzen und nutze wenn möglich den öffentlichen Personennahverkehr
- Plane Deine Tour nach Deinem persönlichen Können und nimm bei Gruppen Rücksicht auf den Schwächsten
- Informiere Dich vor Ort über den genauen Wegverlauf, die aktuelle Situation und evtl. Gefahrenstellen
- Behalte stets das Wetter im Blick und gehe immer mit der korrekten Ausrüstung auf Tour
……step outside, so sehen wir das auch mein Kater und ich, 🙂 häufiger Wegbegleiter auf einsamen Pfaden im Gebirge, bis tief in die Nacht hinein…..Glück pur………
Du gehst tatsächlich mit dem Kater auf Bergtour? Das finde ich Spitze!
Kann man denn die Tour schon Mitte Juni machen, oder liegt da für gewöhnlich noch Schnee?
Hallo Andreas! Das hängt natürlich vom Winter ab. Im
vergangenen Jahr wäre das zu der Zeit nicht möglich gewesen. Im Kalten Winkel liegt ohnehin immer Schnee. Früh im Jahr dürfte auch der teils schattige Aufstieg zur Balkenscharte noch schneebedeckt sein. In der Literatur findet man den Juni aber durchaus als geeigneten Monat für die Besteigung. Ich persönlich warte immer noch den Juli ab. LG
Hallo Björn , ich bewundere deine Touren
Ich bin auch eine leidenschaftliche Bergwanderer , je höher desto besser
Leider diese Leidenschaft teilt mein Mann nicht mit mir ,aber ich habe zur Zeit eine Kolegin die mitgeht und genießen wir die ausgesuchte Touren!
Unsere Ziel irgendwann ist Zugspitze und Hochvogel , wenn wir auch jemand finden der sich gut auskennt.
Viel Erfolg für die weitere Touren
Hallo Erika,
freut mich, dass Dir die Touren gefallen! Ich freue mich immer über Feedback 🙂
Beide Berge sind wunderschön und lohnen sich richtig. Zumindest die Touren nach oben. Die Zugspitze haben wir über den „Stopselzieher“ gemacht (https://bergparadiese.de/ueber-den-stopselziehersteig-auf-die-zugspitze). Ein herrlicher Aufstieg zur Wiener Neustädter Hütte und danach ein vergleichsweise einfacher Klettersteig. Aber alleine der erste Teil der Tour ist sehr beeindruckend! Oben angekommen kam allerdings der „Kulturschock“. Menschenmassen und viele Bausünden. Das Gegenteil dazu ist der Hochvogel. Früh angegangen ist man auch noch relativ alleine.
Viel Spaß bei Deinen weitern Touren!
Liebe Grüße, Björn
Hallo Björn,
wir planen für das erste Juli-Wochenende eine Tour auf den Hochvogel und dann über die Landsberger Hütte eventuell mit Überschreitung Rauhorn zurück nach Hinterstein ( insgesamt vier Bergtage).
Wir sind uns jetzt unsicher, ob man einen Helm braucht, wegen Steinschlaggefahr.
Was meinst Du ??
Danke und Grüße
Jochen
Hallo Jochen!
Eine super Tour, die Ihr da plant. Grundsätzlich schadet ein Helm natürlich nie, und am Hochvogel triffst Du immer wieder mal auf kleinere Gruppen mit Helm. Ich selbst habe auf den von Dir angesprochenen Routen (auch nicht auf der Variante über die Kreuzspitze) einen Helm dabei gehabt. Meiner persönlichen Meinung nach herrscht hier nicht mehr Steinschlaggefahr wie beispielsweise im Streckenabschnitt Bockkarscharte – Lahnerscharte – Schänzlekopf (Felsband), also am Jubiläumsweg. Am Rauhhorn bist du primär am Grat unterwegs. Wie gesagt: das ist meine persönliche Meinung… durch Gemsen oder Vorausgehende ausgelöste Steinschläge, bzw. witterungsbedingte, kannst Du im Grunde auf keiner alpinen Tour ganz ausschließen.
Viele Grüße
Björn von Bergparadiese