Gewitter auf Bergtouren. Was Tun?

Zuletzt aktualisiert am 27. Juli 2022

Die Sommer 2021 werden immer extremer. Heiße, feuchte Luft führen häufiger zu Gewitterbildungen. Wie man sich auf einer Bergtour bei einem Gewitter richtig verhält haben wir Dir hier zusammengestellt.

Zunächst gilt es natürlich erst einmal richtig zu planen und bei eine drohenden Gewitter gar nicht erst aufzusteigen. Verschiedene Wetterdienste bieten hierzu Informationsseiten mit Vorhersage-Modellen und auch Regenradar an. Auf einem Regenradar kann man auch gut die Entwicklung von Gewitterzellen rund um den eigenen Standort einschätzen.

Sorgschrofen im Nebel
In den Bergen kann sich das Wetter mitunter schnell ändern!

In den meisten Tourenbeiträgen haben wir daher auch in der Seitenleiste (mobil unterhalb des Beitrags zu finden) die Prognose der kommenden Tage eingefügt. Meteoblue bietet dafür nicht nur diese Tagesvorhersage, sondern auf der Webseite oder in der App auch stundengenaue Vorhersagemodelle sowie ein animiertes Niederschlagsradar oder auch Windkarten (siehe unten). In der App fehlt dieses Niederschlagsradar aber zum Beispiel für Regionen wie den Gardassee, weshalb wir hier auch auf andere Anbieter, wie Wetter Online zurückgreifen.

Bei all den Vorhersagemodellen und einer guten Vorbereitung der Tour kann man in den Bergen dennoch häufig von einem Wetterwechsel überrascht werden. Daher sollte man immer auch folgende Verhaltensregeln in Bezug auf Planung und Durchführung im Blick haben.

Verhaltensregeln für Bergtouren bei Gewitter und Unwetter*

Rechtzeitig aufbrechen

Die Gewitterwahrscheinlichkeit ist in den Sommermonaten am Nachmittag besonders hoch. Daher lohnt sich immer ein früher Aufstieg bzw. ein früher Beginn der Tour!

Notabstiege und Schutzhütten

Im Fall der Fälle sollten die umliegenden Schutzhütten oder eventuelle Notabstiege, die eine schnellere Rückkehr aus dem Berg ermöglichen, bekannt sein!

Exponierte Stellen meiden

Bei einem aufziehenden Gewitter sollten Grate, Gipfelkreuze, Bergrücken etc. schnellstens verlassen werden!

Alpine Steige verlassen

Klettersteige oder seilversicherter Steige sollten in jedem Fall gemieden werden! Metall ist kein guter Begleiter bei Gewitter!

Geschützte Orte aufsuchen

Sichere Orte liegen nicht am Waldrand, sondern eher mitten im Wald. Auch einzeln stehende Bäume, egal ob Buche oder Eiche, stellen keinen geschützten Ort dar! Die  freie Wiese oder eine Bergmulde bieten einen deutlich höheren Schutz vor Blitzeinschlägen. Am besten ist natürlich eine Schutzhütte! Bereiche mit Wasser, wie Bergseen oder Bäche sind ebenfalls zu meiden!

Ausrüstung überprüfen

Metallische Gegenstände wie Karabiner, Steigeisen oder auch Stöcke sind wenn möglich in einiger Entfernung zu deponieren!

Abstand und Schutzposition

In der Gruppe sollte zwischen den einzelnen Personen ein Mindestabstand von eineinhalb Metern bestehen! Im Fall der Fälle, wenn es also aufgrund von Gewitter wirklich nicht mehr weitergeht, sollte eine Schutzposition eingenommen werden. Mit geschlossenen, angezogenen Beinen klein machen und abhocken. Eine Isomatte, sofern vorhanden, ist empfehlenswert. Je weniger Bodenkontakt, desto besser.

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Weitere Informationen

Gewitter auf Bergtouren erkennen

In den Bergen lassen sich aufziehende Gewitter oft schon anhand der Wolkenbildung gut erkennen. Wenn die Wolken sich zu mächtigen Türmen empor schieben und der Wind zunimmt, ist das meist ein gutes Anzeichen darf, dass etwas „in der Luft liegt“.
*Recherche-Quelle: Deutscher Alpenverein e.V.
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2 Kommentare zu „Gewitter auf Bergtouren. Was Tun?“

  1. Mir (72) gefällt Deine website. Einfach, klar, unprätentiös. Für alle nutzbar, die in die Berge gehen wollen. Ich bin selbst Alpinist und in den Ostalpen (Klettern) wie in den Zentral- und Westalpen (kombinierte und Eisgehtouren) unterwegs (gewesen). Heute ist es der eine oder andere Klettersteig, den ich mit meiner Frau (72) und vielleicht einem meiner Kinder machen, soweit die Kraft noch reicht. Vielen Dank für Anregungen und Ratschläge!

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