Hindelanger Klettersteig

Zuletzt aktualisiert am 7. April 2023

Klettersteig oder Gratwanderung. Der Hindelanger Klettersteig ist eine Mischung aus Beidem.


Der Hindelanger Klettersteig führt in seiner gesamten Länge vom Nebelhorn über den Großen Daumen und weiter über die Hohen Gänge zum Breitenberg. Das hier beschriebene „Herzstück“ bis zum Großen Daumen zählt nicht zuletzt aufgrund seiner Länge zu den anspruchsvollsten Touren im Allgäu. Im Wegverlauf sind mehrere Zwischen- oder Notabstiege vorhanden, so dass man die Tour auch deutlich verkürzen kann.

Der Blick auf den gesamten Klettersteig

Blick über den Hindelanger Klettersteig
Blick über den Hindelanger Klettersteig
Einstieg zum Hindelanger Klettersteig
Einstieg zum Hindelanger Klettersteig

Im Vergleich zu anderen Klettersteigen verfügt der „Hindelanger“ über wenig Sicherungen. Längere Gehpassagen wechseln sich mit Kletterabschnitten ab, Leitern verbinden die einzelnen Teilstücke und so manche durchaus ausgesetzte Passage verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, da man sich nicht überall mit dem Klettersteigset sichern kann.

Abstieg zum Felsband
Abstieg zum Felsband

Grandiose Ausblicke

Landschaftlich ist der Hindelanger Klettersteig sicher einer der schönsten und spektakulärsten Höhensteige im Allgäu. Nordseitig fallen die Wände mehrere hundert Meter steil ins Retterschwanger Tal ab. Im Süden grüßen die berühmten Grasberge um die Höfats und dahinter baut sich mächtig der Allgäuer Hauptalpenkamm auf. Immer präsent sind Hochvogel, Mädelegabel oder Widderstein.

Der lange Weg über den Hindelanger Klettersteig beginnt kurz unterhalb der Gipfelstation der Nebelhornbahn. Immer dem Grat folgend geht es, zunächst ungesichert, im Fels zum eigentlichen Einstieg: der ersten großen Leiter auf den Grat zum Westlichen Wengenkopf. Die tief abfallenden Wände sind beeindruckend. In leichter Kletterei geht es dem Gipfelkreuz des Westlichen Wengenkopfs entgegen. Nun fällt der Weg hinab zum ersten Zwischenabstieg, der das Ende der sogenannten „Schnupperrunde“ markiert.

Über den Grat auf dem Hindelanger Klettertsteig
Über den Grat auf dem Hindelanger Klettertsteig

Über den Grat mit tollem Tiefblick

Der Weiterweg zum Östlichen Wengenkopf führt in leichtem Auf und Ab, gekennzeichnet durch mehrere Leitern, über den zweiten Zwischenabstieg. Zuvor führt der Steig kurz, aber landschaftlich wunderschön, an der nördlichen Felswand über dem Retterschwanger Tal entlang.

Die nun folgende, etwa 16m hohe Leiter, führt auf die Schulter des Östlichen Wengenkopf, der nach einer Reihe schroffer Felspassagen und glatter Steinplatten schließlich erreicht wird. Es folgt ein langer Abstieg am Grat und schließlich über eine weitere hohe Leiter in eine Einkerbung zwischen Östlichem Wengenkopf und dem letzten Abschnitt in Richtung Großer Daumen. Hier kann die Tour erneut beendet und ins Koblat abgestiegen werden.

Lang und konditionell fordernd

Auf dem nun folgenden Abschnitt macht sich die bereits zurückgelegte Wegstrecke bemerkbar. Gefühlt wird der Schwierigkeitsgrad leichter, dennoch strengen die Aufstiege über die sogenannten Zwiebelstränge durchaus an. Eine weitere kurze Leiter führt zum höchsten Punkt dieses Abschnitts, bevor es, abermals mit einer Leiter als Hilfe, hinunter und nach einer kurzen Gehpassage zum steilen Abstieg kommt. Das schottrig-rutschige Gelände verlangt immer noch höchste Konzentration.

Tiefblick zum Koblatsee
Tiefblick zum Koblatsee

Der letzte Teil zum Großen Daumen

Zwischen Laufbichel- und Koblatsee gibt es die letzte Möglichkeit die Tour abzukürzen. Der Weiterweg zum Daumen führt letztlich über zwei Leitern und mit leichter Kletterei auf die breite Grasflanke des sonst so felsig anmutenden Bergriesen.

Der Rückweg zur Bergstation führt ohne große Höhenunterschiede über das zerklüftete Koblat. In normalem Tempo sollte man etwa 2 Stunden hierfür einplanen, um die letzte Talfahrt nicht zu verpassen. Alternativ kann man auch nach dem Daumen in Richtung Retterschwanger Tal zum Mitterhaus absteigen. Allerdings ist gerade der erste, felsige Teil nicht zu unterschätzen.


Zeitmanagement
Die in der beigefügten Karte angezeigte Gehzeit ist automatisch errechnet und zielt vermutlich auf tatsächliches „Gehen“ ab. Für die reine Steig-Begehung in Richtung Laufbichelsee musst Du 4 bis 5 Stunden mit Pausen einplanen.

 

Karte und Topo zur Tour

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Weitere Informationen


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