Mädelegabel, 2643m

Zuletzt aktualisiert am 13. November 2024

Die Tour über das Bacherloch auf die Mädelegabel ist ein alpiner Traum und eine sicherlich überwältigende Bergtour in den Allgäuer Alpen. Aber es ist auch eine schwierige Tour mit absturzgefährdeten Passagen und sie erfordert Kletterfähigkeiten!

Streckenlänge: 17 km
Gesamtgehzeit: 10 Stunden
Höhenmeter bergauf: 1.610
Höhenmeter bergab: 1.160
höchster Punkt:2.643m
Schwierigkeit: schwer
Einkehrmöglichkeit: ja
Ausgangspunkt: Faistenoy / Birgsau bei Oberstdorf
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: ja
gebührenpflichtiger Parkplatz am Ausgangspunkt

Diese Hochgebirgstour hat es „in sich“. Ruhige Täler, knackige Anstiege, tierische Eindrücke und sensationelle Aussichten. Die 2600er-Marke knackt man im Allgäu zudem nicht alle Tage.

Aufstieg zum Waltenberger Haus - Blick in Richtung Fellhorn
Aufstieg zum Waltenberger Haus – Blick in Richtung Fellhorn

Von Faistenoy nach Einödsbach

Los geht es am Parkplatz in Faistenoy, südlich Oberstdorf, direkt gegenüber der Fellhornbahn. Parallel zu der für den normalen Verkehr gesperrten Strasse führt ein Weg über ebenes Gelände nach Birgsau und schließlich weiter nach Einödsbach. Deutschlands südlichster, dauerhaft bewohnter Siedlung. Als Alternative empfiehlt sich die Anfahrt ab dem Parkplatz mit dem Mountainbike. Zunächst geht es ebenerdig, auf dem geteerten Fahrweg, und schließlich leicht ansteigend auf schottrigem Untergrund nach Einödsbach.

Bei Einödsbach Blick zur Trettach
Bei Einödsbach Blick zur Trettach am frühen Morgen

In Einödsbach geht es linker Hand, an der Kapelle vorbei, in Richtung Bacherloch. Schilder weisen den Weg zum Waltenberger Haus. Hoch über uns grüßt das Allgäuer Dreigestirn, bestehend aus Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze.

Durchs Bacherloch zum Waltenberger Haus

Immer entlang des Baches geht es die ersten, etwa 200 Höhenmeter leicht bergauf durch das kleine Tal. Dann beginnt der Weg etwas steiler anzusteigen und wir gewinnen schnell an Höhe. Über eine kleine, drahtseilgesicherte Stegbanlage führt der Weg hinauf auf das auf 2084 m hoch gelegene Waltenberger Haus. Ende des Sommers 2015 musste die alte (und meiner Meinung nach wunderschöne) DAV-Hütte einem Neubau weichen.

Steganlage zum Waltenberger Haus
Steganlage zum Waltenberger Haus

Am Waltenberger Haus gabelt sich der Weg. Wir halten uns links und gehen im felsigen Terrain weiter durch das Vordere Bockkar in Richtung Bockkarscharte. Gerade in den frühen Morgenstunden lassen sich hier viele Steinböcke und auch Gemsen beobachten. In kleinen, steilen Kehren erreichen wir die Scharte auf etwa 2500 Metern Höhe.

Höhenweg zur Mädelegabel

Linker Hand geht es entlang der Höhenlinie weiter zum Einstieg auf die Mädelegabel. Eine wunderbare Höhenwanderung mit beeindruckendem Gipfelpanorama belohnt die bis hierher unternommenen Anstrengungen. Nach ein paar Gehminuten erreichen wir den finalen Anstieg. Der Schwarzmilzferner ist ein ganzes Stück nach unten abgeschmolzen, so dass es zunächst auf schwierigem, sandigen Untergrund links hinauf zum eigentlichen Einstieg geht.

Panorama auf dem Weg zum Schwarzmilzferner
Panorama auf dem Weg zum Schwarzmilzferner

Die Mädelegabel erfordert Trittsicherheit und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit. Zudem sollte man bereits bei Aufstieg, der meist nur unter Zuhilfenahme der Hände erfolgen kann, bedenken, dass man auch wieder auf demselben Weg hinunter muss. Falscher Ehrgeiz ist also Fehl am Platz. Wer sich die letzten 100 Höhenmeter nicht zutraut, hat schon hier am Einstieg Enormes geleistet. Diejenigen, die am Gipfel ankommen können sich aber über ein einzigartiges Panorama freuen.

Rückweg über den Heilbronner Weg

Der Rückweg erfolgt zunächst auf demselben Weg. Wieder an der Bockkarscharte angekommen, geht es einen Teil des Heilbronner Wegs entlang zum Bockkarkopf. Auch hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Vom 2609 m hohen Bockkarkopf geht es zunächst 150 Meter bergab zur Socktalscharte und anschließend rechts hinunter ins sogenannte Hintere Bockkar.


Vorsicht Steinschlag!
Sowohl auf dem Grat, als auch beim Abstieg ins Kar sollte man auf loses Gestein achten. Gerade in den vielbegangenen Sommermonaten muss man hier sehr oft mit Steinschlag rechnen!

 

Höhenweg - Blick zum Bockkarkopf
Höhenweg – Blick zum Bockkarkopf

Über das Hintere Bockkar verliert der Weg schnell an Höhe und wendet sich in rechtem Bogen wieder dem Waltenberger Haus zu. Ab der Alpenvereinshütte geht es auf dem bekannten Weg über das Bacherloch zurück nach Einödsbach.

Karte zur Tour

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Mehr Informationen

>> Die Mädelegabel lässt sich auch wunderbar in die 5-Tagestour über den Allgäuer Hauptalpenkamm einbauen. <<


Alpine Gefahren
Auf dieser Tour gibt es im Aufstieg auf den Gipfel keine installierten Hilfsmittel wie Drahtseile oder ähnliches. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Erfahrung in der Orientierung im alpinen Gelände sind sehr wichtig, da es im Gipfelbereich in leichter Kletterei (I. Grad UIAA), teils weglos und ohne Markierungen nach oben geht.

Absturzgefahr ist definitiv vorhanden, daher ist die Bergtour in der SAC-Wanderskala ist die Tour mit T3 bis T4 zu bewerten!


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1 Kommentar zu „Mädelegabel, 2643m“

  1. Der Heilbronner Höhenweg ist sicherlich das Bergsteiger Highlight in den Allgäuer Alpen. Schroff, ausgesetzt und vielerorts stahlseilversichert führt der Höhenweg zunächst eingebettet im Fels, später hauptsächlich direkt auf dem Grat des zentralen Allgäuer Hauptkammes und damit über einige der höchsten Berge in den Allgäuer Alpen. Bei guten Sichtverhältnissen sind traumhafte und für manchen sicherlich demütige Ausblicke auf hunderte von Alpengipfeln garantiert! Hier mein kleines Video dazu. Man kann gut den Schwierigkeitsgrat sehen und einschätzen. http://youtu.be/F7BqFziFrMw

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