Die SAC-Skala – was bedeuten die Angaben in einigen Karten und Büchern?

Zuletzt aktualisiert am 23. August 2024

Die Schwierigkeiten, die einen auf einer Bergtour erwarten, kann man unter anderem über die Farben auf Wegweisern erkennen. Aber auch in vielen Karten und Beschreibungen werden die Schwierigkeiten über Abkürzungen erklärt: die SAC-Skala gibt Aufschluss über das, was einen auf einer Tour erwartet.


Über die Bedeutung der Wegweiser und der dortigen farbigen Markierung von Bergwegen habe ich bereits geschrieben. Genauso, wie über die Single-Trail-Skala für Mountainbike-Trails, die in vielen Karten angegeben wird. In meinen Tourenbeschreibungen unterscheide ich leichte, mittelschwere, schwere Touren und Alpine Steige bzw. Klettersteige.

All diese Einteilungen können zwar Anhaltspunkte dafür geben, wie anspruchsvoll eine Tour ist. Aber die Interpretation, in Verbindung mit der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, kann eine Tour für den einen einfacher, für den anderen schwerer werden lassen. Dazu kommt, dass sich aufgrund von Witterung und auch der natürlichen Veränderung der Landschaft, Wege nicht immer einheitlich darstellen.

Der teils mit Felsrinnen durchsetzte Weg von der Schafwanne zum Schrecksee
Der teils mit Felsrinnen durchsetzte Weg von der Schafwanne zum Schrecksee

Die SAC-Skala*

Auch die SAC-Skala des Schweizer Alpen Club (SAC) ist teils in Karten und teils in der Literatur zu finden. Über die Skala lassen sich Wege und deren Anspruch in verschiedene Schwierigkeitsstufen einteilen.


Was bedeutet T1? Wandern

  • Weg und Geländebeschaffenheit: Gut ausgebauter Weg. Das Gelände ist flach bzw. leicht geneigt. Es besteht keine oder eine sehr geringe Absturzgefahr
  • Anforderungen: Keine. Die Orientierung ist problemlos, in der Regel auch ohne Karte möglich.

Was bedeutet T2? Bergwandern

  • Weg und Geländebeschaffenheit: Der Weg ist durchgehend noch gut gebahnt und sichtbar. Das Gelände ist teilweise bereits steil. Eine Absturzgefahr kann nicht ausgeschlossen werden.
  • Anforderungen: Ein gewisses Maß an Trittsicherheit und grundsätzliches Orientierungsvermögen. Mindestens Trekkingschuhe!

Was bedeutet T3? Anspruchsvolles Bergwandern

  • Weg und Geländebeschaffenheit: Weg ist nicht mehr zwingend überall erkennbar. Das Gelände ist steil und erfordert teils den Einsatz der Hände. Ausgesetzte Stellen sind unter Umständen mit Seilen oder Ketten gesichert. Es besteht Absturzgefahr!
  • Anforderungen: Gute Trittsicherheit. Mittleres Orientierungsvermögen. Solide alpine Erfahrung.

Was bedeutet T4? Alpinwandern

  • Weg und Geländebeschaffenheit: Eine Wegspur ist teilweise und nicht unbedingt vorhanden. Bereits sehr exponiert. Schrofen, steile Grashänge, Firnfelder und apere Gletscherpassagen.
  • Anforderungen: Solide alpine Erfahrung. Sehr gute Trittsicherheit. Gute Orientierung und Einschätzung des Geländes.

Was bedeutet T5? Anspruchsvolles Alpinwandern

  • Weg und Geländebeschaffenheit: Oft weglos. Vereinzelte Kletterei bis in den 2. Grad möglich. Sehr anspruchsvoll, evtl. Firnfelder und apere Gletscher mit Abrutsch- und Absturzgefahr!
  • Anforderungen: Grundsätzliches Wissen im Einsatz von Pickel und Seil. Perfekte Trittsicherheit. Elementare Klettererfahrung. Sehr gute Orientierung und sichere Einschätzung des Geländes.

Was bedeutet T6? Schwieriges Alpinwandern

  • Weg und Geländebeschaffenheit: Meist weglos. Kletterpassagen bis in den 2. Grad. Selten Wegmarkierungen. Sehr exponiert. Apere Gletscher mit erhöhter Abrutsch- und Absturzgefahr!
  • Anforderungen: Ausgezeichnete alpine Erfahrung, ausgezeichnetes Orientierungsvermögen und Kenntnisse im Umgang mit alpiner Ausrüstung bzw. Gletscherausrüstung.

Bergsport ist ein Risikosport!

Trotz aller Versuche und Möglichkeiten Wege und deren Schwierigkeiten auszuweisen, muss man dennoch die eigenen Fähigkeiten und auch das Risiko selbst richtig einschätzen. Wenn man alleine unterwegs ist, oder aber in Begleitung.

Hier gilt immer das Leistungsvermögen des Schwächeren als Maßstab! In der Natur, gerade in den Bergen, kommt dann auch noch die aktuelle Wetterlage zum tragen. Liegt noch Schnee? Hat es die Tage zuvor geregnet? Ist ein Gewitter zu befürchten und wenn ja, wie verhalte ich mich richtig?

Bergsport ist ein Risikosport! Aber bei Berücksichtigung aller Faktoren und bei der richtigen Einschätzung der Situation, lässt sich das Risiko in jedem Fall minimieren.


*Quelle: SAC Berg- und Alpinwanderskala
Irrtum & Tippfehler vorbehalten

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