Zuletzt aktualisiert am 16. April 2024
- Gesamtlänge Bergtour zur Benediktenwand: 11,5 Kilometer
- Höhenmeter: 920
- Gehzeit: 5,25 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: schwer, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich (T2 SAC-Skala, stellenweise T3)
- Wegbeschaffenheit: breite Wanderwege, schmale Bergpfade, felsig und teils ausgesetzt – zur Karte
- ️Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: ja
- mit Bus & Bahn erreichbar: ja
- Parkmöglichkeit: gebührenpflichtiger Wanderparkplatz an der Brauneckbahn
- erforderliche Ausrüstung: feste Wanderschuhe und wettergerechte Kleidung, ausreichend Proviant und Wasser, Sonnenschutz, Smartphone für Notrufe, Notfall-App, Karte, Erste-Hilfe-Ausrüstung
Die Bergtour Benediktenwand ist sicher kein Geheimtipp und oft genug schon in Büchern und Tourenführern beschrieben. Erst kurz vor unserer Wanderung habe ich eine Aufstiegsvariante im neuen Buch von Gipfelfieber gefunden. Und dennoch hat uns diese Tour überrascht und auf jedem Schritt begeistert.
Wir sind von Lenggries aus gestartet und über die Strasser Alm gegangen. Dann über die Achselköpfe weiter zur Benediktenwand und über den Latschenkopf und den Gratweg zurück zum Brauneck.
Für den ersten Teil des Aufstiegs, wie auch den finalen Abstieg, haben wir die Bergbahn am Brauneck genommen.
Vom Brauneck zur Stie Alm
Das Gipfelkreuz am Brauneck liegt nur wenige Gehminuten von der Gipfelstation der gleichnamigen Bergbahn entfernt.
Für den Zustieg zur Benediktenwand bieten sich zwei Varianten an. Der Höhenweg über den Vorderen Kirchstein und den Latschenkopf, bzw. die etwas tiefer gelegenen Querung der beiden Gipfel auf der südlichen Seite.
Wir haben uns für den Hinweg für die letztere Variante entschieden, da wir noch ein Alm-Frühstück auf der Strasser Alm eingebaut haben.
Vom Brauneck geht es zunächst auf dem Höhenweg, dann leicht abfallend hinunter in Richtung Tölzer Hütte.
Schmale Pfade und breite Wirtschaftswege wechseln sich dabei ab.
Nach dem Abstieg hinunter zur Strasser Alm beginnt der Weg über den breiten Wirtschaftsweg anzusteigen. Es geht hinauf in das Gebiet um die Stie Alm.
An der kleinen Holzkapelle vorbei zieht sich ein nun schmaler Pfad nach oben, der immer wieder den breiteren Wirtschaftsweg quert.
Am oberen Ende dieses Abschnitts wartet die Liftstation eines kleinen Schlepplifts, bevor es nunmehr durchweg auf felsig-lehmigen Pfaden in Richtung der Benediktenwand geht.
An einer Kreuzung unterhalb des Latschenkopf stößt rechter Hand der Höhenweg vom Brauneck hinzu. Geradeaus würde es zur deutlich einfacheren und nicht ausgesetzten Querung der Achselköpfe in Richtung Benediktenwand gehen (unser Rückweg).
Über die Achselköpfe zur Benediktenwand
Links ab warten die Achselköpfe. Mehrere mit Latschen bewachsene Felskuppen auf denen es mal mehr, mal weniger ausgesetzt in Richtung Ziel geht.
Die Aussicht wie auch das Terrain selbst sind einmalig. An einigen Stellen unterstützen Drahtseile im Auf- oder Abstieg. Gutes Schuhwerk zahlt sich hier aus! Bei feuchten Bedingungen ist von einer Begehung allerdings abzuraten.
Alternativ kann man die Achselköpfe nördlich umgehen, so wie wir auf unserem Rückweg. Der finale Aufstieg zum Gipfel des Brauneck ist zwar auch teils mit Draht gesichert, aber deutlich einfacher.
Im Anschluss an die Achselköpfe geht es zunächst über einen einfachen Wiesenweg zum Rotohrsattel. Links ab, abermals mit Unterstützung einiger Drahtseile, wartet nun der finale Aufstieg.
Auch wenn die Benediktenwand zum Greifen nah scheint, einige Höhenmeter und auch noch etwas an Strecke sind noch zu absolvieren.
Nach dem ersten Aufschwung folgt abermals ein Auf und Ab auf dem Bergrücken. Allerdings weit weniger anspruchsvoll und steil wie im Fall der Achselköpfe.
Letztlich ist der Gipfel mit der Biwakhütte, dem traumhaften Blick über die Wälder der Jachenau in Richtung Walchensee, und den atemberaubend steil abfallenden Nordwänden erreicht.
Rückweg über den Latschenkopf
Der Rückweg von der Benediktenwand zum Brauneck erfolgt zunächst auf dem identischen Weg. Alternativ kann man auch in nordwestlicher Richtung die Tutzinger Hütte in die Tour einbauen. Von dort führt unterhalb der Nordwand ein Weg hinauf zum Rotohrsattel.
In unserer Tour sind wir direkt zum Sattel abgestiegen und von dort, dem Wiesenweg des Aufstiegs folgend, in die Wanne zwischen Benediktenwand und Achselköpfe.
Nun zieht sich linker Hand ein Pfad hinunter in Richtung Längental, von dem aus man auch auf die Benediktenwand steigen könnte. Nach wenigen hundert Metern geht es allerdings schon wieder rechts ab.
Unter den Achselköpfen zunächst leicht fallend, dann steil hinauf zur bereits beschriebenen Wegkreuzung unterhalb des Latschenkopf.
Links ab wartet nun der letzte größere Anstieg. Über zunächst felsiges Terrain geht es nach oben. Der Gipfel macht seinem Namen alle Ehre. Ein tief eingewachsener Pfad schlängelt sich durch einen dichten Latschenhang in Richtung Gipfelkreuz.
Dort endet dieser letzte, wirklich fordernde Anstieg der Tour.
Es folgt ein herrlicher Höhenweg mit nurmehr spärlichem Bewuchs und umso schönerer Aussicht.
Wer möchte baut den Gipfel des Vorderen Kirchstein noch in die Tour mit ein. Er liegt nur ein paar Höhenmeter oberhalb des Weges und ist, im Gegensatz zum Latschenkopf, meist weniger gut besucht.
Abschließend geht es in leichtem Auf und Ab in östlicher Richtung zurück zum Ausgangspunkt am Brauneck.
Die letzte Talfahrt der Brauneck-Bahn ist im Sommer zwar erst um 17 Uhr, dennoch die Dauer des Rückwegs von der Benediktenwand zum Brauneck (je nach Routenwahl) nicht zu unterschätzen.
Karte zur Bergtour auf die Benediktenwand
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von komoot. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Infos & Tipps rund um diese Tour
Lenggries ist der Endpunkt der Bahnlinie München – Bad Tölz – Lenggries und ist im Stundentakt angebunden.
Aus Richtung München kommend über Autobahn A8 Salzburg bis zur Ausfahrt Holzkirchen bzw. über Autobahn A95 Richtung Garmisch bis zur Ausfahrt Wolfratshausen.
Anschließend erreichst Du über die B13 Bad Tölz und von dort rechts ab Lenggries.
Die Brauneck Bergbahn fährt im Sommer täglich von 8.15 bis 17.00 Uhr.
Saisonzeiten und auch Ticketpreise findest Du auf der offiziellen Homepage der Bergbahn.
Übernachtungsgäste von Lenggries erhalten ab zwei Übernachtungen mit der der Gästekarte Plus eine Berg- und Talfahrt kostenfrei. Wer zum Beispiel nur die Talfahrt in Anspruch nehmen möchte: die Karten müssen an der Talstation abgeholt werden. (Stand August 2022).
Wir haben uns mit unserem VW-Bus beim Bergcamping Lenggries einquartiert und sind von dort zu unseren Biketouren und Wanderungen gestartet.
Auf der gesamten Tour kann man immer wieder auf schönen Almen, oder zuletzt auch an der Bergstation der Brauneckbahn einkehren. Eventuell muss man den ein oder anderen kurzen Abstecher in Kauf nehmen.
Unser ursprünglich geplantes »Bergfrühstücksziel«, das Brauneck Gipfelhaus hatte ebenso wie die Tölzer Hütte am Montag Ruhetag.
Aber auch weitere Hütten wie die Quenger Alm oder die Stie Alm liegen entlang des Wegs.
In und um Lenggries findest Du zahlreiche wunderschöne Einkehrmöglichkeiten. Ein ganz besonderer Tipp ist sicher die Dorfschänke, wo im Gastraum auf Holzkohle gegrillt wird (Tischreservierung empfohlen). Auch ansonsten gibt es in Lenggries zahlreiche wunderbare Lokale mit sehr guter regionaler Küche. Die meisten davon auch mit Biergarten.