Zuletzt aktualisiert am 11. April 2024
- Gesamtlänge 8,3 km
- Höhenmeter bergauf: 570, 2,5 Stunden
- Höhenmeter bergab: 570, 2 Stunden
- Gesamtgehzeit: etwa 4,5 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- höchster Punkt: 1.846m
- Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: ja
- Wegbeschaffenheit: ab dem Einstieg zur Bärgündele Alpe schmale, steile Bergpfade, im Abstieg ins Gries moderates Gefälle
Diese Runde am Prinz-Luitpold-Haus habe ich diesen Spätherbst gemacht. Sie ist aber das gesamte Jahr über eine schöne „kleine“ Runde und eine tolle Alternative zu den hohen Gipfel.
Wenn ich an das Prinz-Luitpold-Haus denke, dann denke ich an den Hochvogel, an meine Hochvogel-Umrundung und an den Grenzgänger. Ich denke auch an den Jubiläumsweg oder das „Richtfest“ zur Fertigstellung der Kläranlage auf der Alpenvereinshütte vor gefühlten einhundert Jahren, als ich als Schüler in einer Landschaftsgärtnerei jobbte.
Vor ein paar Tagen war das Prinz-Luitpold-Haus erneut mein Ziel. Diesmal ging es nicht in Richtung Hochvogel oder auf den Grenzgänger. An der Schutzhütte begann bereits die Schneegrenze. Für eine winterliche Hochvogel-Besteigung sollte ich auch nicht alleine unterwegs sein, wenngleich einige Bergsteiger vor mir schon den Weg in Richtung Balkenscharte eingeschlagen hatten.
Diesmal wollte ich einen wohlbekannte Streckenabschnitt des Grenzgänger-Weitwanderwegs begehen. Von der Point-Hütte ging es über die Untere Bärgündele Alpe zum Prinz-Luitpold-Haus und unterhalb des Wiedemerkopfs in Richtung Gries.
Aufstieg über die Bärgündele Alpe
Die Point Hütte erreicht man auch im Spätherbst noch gut mit dem Fahrrad. Das macht nicht nur den Startpunkt leicht erreichbar, sondern sorgt am Ende der Runde für ein entspanntes Hinausrollen aus dem Hintersteiner Tal.
Kurz unterhalb der Point Hütte führt ein breiter Wirtschaftsweg über die Wiesen zur Bärgündele Alpe. Die Brücken sind im Herbst teilweise abgebaut, so dass man bei hohem Wasserstand der Bäche über die Stahlkonstruktion balancieren darf. Anregend, aber dafür bekommt man wenigstens keine nassen Füße.
Der breite Weg zur Alpe ist ideal zum Einlaufen. Erst ab der Alpe steigt der Weg, der nun ein schmaler Bergpfad ist, deutlich an. Es geht in den Bereich der Oberen Bärgündele Alpe. Über die weiten Alpwiesen, und vor dem herrlichen Panorama des Himmelecksattel, geht es stetig nach oben. Nach einer flacheren Passage über die Wiesen geht es bald in engeren Kehren wieder steiler zum ersten Etappenziel. Das Prinz-Luitpold-Haus ist dabei fast schon den gesamten Weg über zu sehen.
Vom Prinz-Luitpold-Haus ins Gries
Das Prinz-Luitpold-Haus hatte bereits vor einigen Tagen den Betrieb eingestellt. Der Hüttenwirt hat die älteste Schutzhütte der Allgäuer Alpen fest verschlossen und auf den harten Allgäuer Winter vorbereitet. Normalerweise würde ich von hier in Richtung Jubiläumsweg weitergehen. Oder auf den Hochvogel aufsteigen. Vereinzelte Spuren im Schnee waren Beleg für, dass einige Bergsteiger genau dorthin unterwegs waren.
Der Übergang in Richtung Wiedemerkopf war frei von Spuren im Schnee. Ohnehin lag an diesem Tag wenig Schnee im Geröllfeld unterhalbes Wiedemer. Aber auch wenn es nahezu eben am Habng entlang ging. Die vereinzelten Schneefelder sind in den abschüssigen Hängen in Richtung Bärgündele nicht zu unterschätzen. Glücklicherweise war der Schnee fest und nicht vereist. Das hätte ein Umkehren zur Folge gehabt, wenngleich ich auch Spikes und sogar einen Eispickel zur Sicherheit mit dabei hatte.
Am Abzweig zum Wiedemerkopf war ich kurz gewillt den Weg nach oben fortzusetzen. Die Schneelage und die Tatsache, dass ich alleine unterwegs war, haben mich aber eines besseren belehrt. Und so ging es mit einem herrlichen Blick in Richtung Schneck an den Abstieg.
Im Spätherbst steigt die Sonne nicht mehr so hoch auf. Daher sind nur vereinzelte Abschnitte des Wegs in der Sonne. In den Sommermonaten ist das anders. Da kann man an heißen Tagen die Luft in den Hängen förmlich schneiden. An diesem Tag blies mir nur ein warmer Fallwind entgegen, während ich dem Weg durch Buschwerk und über vereinzelte Bäche in Richtung Gries folgte.
Da und dort eine Gemse, die sich die notwendigen Fettreserven für den bevorstehenden Winter besorgte. Ansonsten war ich seit Verlassen des Prinz-Luitpold-Haus vollkommen alleine unterwegs.
Rückweg zur Point Hütte
Kurz bevor der Weg wieder in Richtung Himmelecksattel zu steigen beginnt, weisen Schilder den Rückweg zur Point Hütte. Nach dem langen und gemütlich abfallenden Ziehweg ins Gries, führt dieser Weg zunächst in Kehren hinunter zum hintersten Ende des Hintersteiner Tals.
Durch die 180 Grad Wendung zeigt sich von nun an ein völlig neues Panorama, was diese Runde auch insgesamt so abwechslungsreich macht. Rechts oben der bisherige Weg unterhalb des Wiedemer und geradeaus Bschiesser und Ponten.
Der kurvige Bergpfad mündet schließlich in einen Wirtschaftsweg, der die letzten Meter zurück zur Point Hütte führt. Dort ende diese Tour nach gut 3 Stunden.
Karte zur Rundwanderung am Prinz-Luitpold-Haus
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Außerhalb der Saison gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Außerdem sollte die Tour dann auch nur bei entsprechender Schneelage und mit der richtigen Ausrüstung begangen werden.
Unterhalb des Wiedemerkopfs besteht auf Neu- oder Altschneefeldern akute Absturzgefahr. Außerdem sind die steilen Hänge lawinengefährdet. Daher ist die Tour für den Herbst auch als schwer eingestuft!
Danke fuer den tollen Blog Beitrag!
Aber sehr gerne. Wünsche Euch alles Gute zum Jahreswechsel!