Durch das Wildental auf die Mindelheimer Hütte

Die Bergtour zur Mindelheimer Hütte führt vom Kleinwalsertal über das Wildental. Spektakulär geht es weiter in Richtung Kemptner Scharte und schließlich zur Schutzhütte des DAV. Die Alpenvereinshütte liegt im Übergang zwischen dem Oberallgäu und dem Kleinwalsertal, auf 2.058m Seehöhe.

Streckenlänge Aufstieg: 5,7 km
Gesamtgehzeit: 3 Stunden
Höhenmeter bergauf: 840
Höhenmeter bergab: 30
höchster Punkt: 2.050m (Kemptner Scharte)
Schwierigkeit: schwer
Einkehrmöglichkeit: ja
Ausgangspunkt: Mittelberg
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: ja
gebührenpflichtiger Parkplatz am Ausgangspunkt

Der Zustieg ist über verschiedene Wege aus verschiedenen Tälern möglich. Der Aufstieg über das Wildental ist sicherlich einer der schönsten und direktesten Aufstiege zur Alpenvereinshütte. Für geübte Bergsteiger ist dir Tour konditionell nicht sonderlich schwer, erfordert aber im letzten Teil Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Gehdisziplin aufgrund des losen Gerölls unterhalb der Kemptner Scharte.

Die Bergtour lässt sich in drei vollkommen unterschiedliche Abschnitte unterteilen. Der erste Abschnitt führt sanft und einfach durch das Wildental bis zur Fluchtalpe.

Es folgt ein herrlicher Anstieg durch grünes Buschwerk, vorbei an einem Wasserfall ins obere Tal. Nun wird es steinig und felsig und der Weg schlängelt sich steil hinauf ins Reich der Steinböcke, bevor er von der Kempter Scharte ab zur Mindelheimer Hütte abfällt.

Faszinierend schöne Tiere
Faszinierend schöne Tiere

Bergtour durch das Wildental zur Mindelheimer Hütte

Die Bergtour beginnt im Kleinwalsertal. Genauer gesagt bei Mittelberg. Es gibt mehrere gebührenpflichtige Parkplätze. Der letzte ist der am Gasthof Bergheim, der nach einem kurzen Stück Schotterweg erreicht ist.

Von hier an geht es auf einem breiten Alp- und Wirtschaftsweg leicht ansteigend auf den ersten Teil der Tour. Die Untere Wiesalpe liegt als erstes auf dem Strecke. Auf Rückweg kann man hier den Tag und Tour gemütlich bei einer deftigen Brotzeit mit selbst hergestelltem Ziegenkäse ausklingen lassen.

Bis zur Inneren Wiesalpe geht es noch ein paar Meter bergauf, bevor es nahezu ebenerdig in Richtung Fluchtalpe geht. Schon von der Weite erkennt man gut den Wasserfall über den der spätere Aufstieg erfolgen wird. An der Fluchtalpe geht links hinauf in Richtung Fiderepasshütte.

Der Weg ins obere Wildental und zur Mindelheimer Hütte führt unterhalb der Alpe weiterhin geradeaus.

Aufstieg zur Hinteren Wildenalpe

Nach diesem einfachen Weg folgt der zweite Abschnitt der Tour. Der Aufstieg ins Obere Wildental. Von nun an führt ein schmaler Bergpfad nach oben. Zunächst geht es über Alpwiesen nach oben. Eine hölzerne Brücke quert den Wildbach, bevor sich der Weg in Serpentinen deutlich steiler nach oben schlängelt.

Schließlich geht es durch Buschwerk auf lehmigem, steinigem Untergrund nach oben und dem Wasserfall entgegen. Kurz vor dem Wasserfall wendet sich der Weg nach rechts und führt über eine kurze felsige Passage weiter hinauf. Die meist nassen Felsen sind mit Eisentritten versehen, was etwas mehr Halt auf dem sonst rutschigen Untergrund bietet.

Der Blick zurück reicht über die Fluchtalpe in Richtung Mittelberg und das unverwechselbare Gottesackerplateau. Etwas weiter oben, auf der Stufen zum Oberen Wildental, taucht das Dach der kleinen weißen Alphütte auf. Das nächste Etappenziel ist erreicht. Vor der Hütte sprudelt ein Brunnen mit frischem Quellwasser. Es geht anschließend ohne großen Höhenunterschied durch das Hochtal und abermals über den Wildenbach.


Alpine Gefahren
Auch wenn diese Tour nicht im obersten Schwierigkeitsgrad angesiedelt ist, so erfordert sie dennoch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!!

Im Aufstieg zur Kemptner Scharte sind teilweise Drahtseile angebracht. Die Wände fallen im brüchigen Fels teils sehr steil talwärts!

Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Erfahrung sind wichtig, um nachfolgende nicht durch Steinschlag zu gefährden. Der schottrige Untergrund vom oberen Tal zur Kemptner Scharte erschwert nicht nur den Auf- sondern auch den Abstieg. Absturzgefahr ist definitiv vorhanden!


 

Felsig-ausgesetzt zur Kemptner Scharte

Hier beginnt der dritte und letzte Abschnitt dieser Bergtour. Nach dem Bach geht es in einem breiteren Schotterfeld, das schließlich schmäler wird und in einen einzelnen Pfad endet, nach oben. Sobald der Schotter überwunden ist, wird es wieder griffiger und weit weniger anstrengend.

Dennoch geht es von nun an bis zur Scharte durchweg steil und direkt nach oben. Der Untergrund wechselt bald auf Fels. Geht man den Weg mehrere Jahre hintereinander, so kann man erkennen wie sich der Berg verändert. Und mit ihm der Aufstiegsweg.

Felsiger Aufstieg zur Scharte
Felsiger Aufstieg zur Scharte

An der ein oder anderen Stelle unterstützen Drahtseile im Aufstieg. Auf schmalen Bändern geht es durch den Fels weiter nach oben. Der Blick über das Obere ins Untere Wildental und weiter in Richtung Mittelberg ist grandios. Erst kurz vor Ende des Aufstiegs wird es für ein paar Meter flacher. Noch eine letzte Stufe hinauf zur Scharte und es ist geschafft.

Nicht selten sieht man junge Steinböcke zur linken Seite der Scharte, von der aus es zum Kempterle und weiter zum Mindelheimer Klettersteig geht. Rechts unterhalb sieht man schon die Mindelheimer Hütte mit den vier Gebäuden. Von nun an geht es nurmehr leicht bergab. Auch auf diesem Stück des Weges lohnt es sich die Augen auf zu halten. Zur linken wie zur rechten Seite kann man meist Steinböcke beobachten.

Mindelheimer Hütte

Nach einer gemütlichen Einkehr auf der DAV-Hütte geht es im Anschluss auf demselben Weg wieder zurück. Alternativ kann man auch in Richtung Geißhorn gehen und über das Gemstel absteigen.

Die Mindelheimer Hütte
Die Mindelheimer Hütte

Allen die eine größere Mehrtagestour planen stehen auch der Krumbacher Höhenweg oder der Mindelheimer Klettersteig zur Verfügung. Bei beiden Varianten kann man wieder zur Fluchtalpe absteigen und gelangt direkt zurück zum Ausgangspunkt.

Die Aussicht während des Aufstiegs genießen
Die Aussicht während des Auf- und Abstiegs

Karte zur Tour

Hier findest Du den Hinweg vom Parkplatz bei Mittelberg über das Wildental zur Mindelheimer Hütte. Für die gesamte Tour (hin und zurück) verdoppeln sich also die Angaben zur Wegstrecke und den Höhenmetern.

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Infos und Tipps zur Bergtour vom Wildental auf die Mindelheimer Hütte

Anreise & Parken
Der Talbus hält unmittelbar an den Parkplätzen, wo der Aufstieg zur Mindelheimer Hütte beginnt.

Wer mit dem Auto anreist muss am Parkplatz ein Tagesticket lösen.

Neben Bargeldzahlung gibt es auch die Möglichkeit über die Parkster-App zu zahlen.


Einkehrtipps
Nach dem Abstieg von der Mindelheimer Hütte kannst Du auf dem Weg zum Parkplatz an einigen Alpen im Tal Halt machen. 


Verantwortungsvoll auf Tour
Verhaltensregeln, die im Grunde selbstverständlich sind…

  • Bleib auf den markierten und ausgeschilderten Wegen
  • Respektiere die ausgewiesenen Schutzgebiete
  • Vermeide Lärm
  • Nimm Rücksicht auf andere Wanderer und Radfahrer
  • Halte Abstand zu Weidevieh und schließe gegebenenfalls Gatter oder Durchgänge wieder
  • Pflücke keine Pflanzen
  • Nimm Deinen Ihren Müll wieder mit
  • Parke nur auf ausgewiesenen Plätzen und nutze wenn möglich den öffentlichen Personennahverkehr
  • Plane Deine Tour nach Deinem persönlichen Können und nimm bei Gruppen Rücksicht auf den Schwächsten
  • Informiere Dich vor Ort über den genauen Wegverlauf, die aktuelle Situation und evtl. Gefahrenstellen
  • Behalte stets das Wetter im Blick und gehe immer mit der korrekten Ausrüstung auf Tour

Weitere Tourentipps

In meinem Buch Panoramatouren im Allgäu findest Du weitere tolle Touren zu bekannten Höhen- und Weitwanderwegen im Allgäu.

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