4-Seen & 2 Höhenwege

Zuletzt aktualisiert am 25. September 2024

Grüne Hänge, schroff aufragende Felsgipfel, alpine Wege und vier (plus 1) herrlich schöne Bergseen: Vilsalpsee, Schrecksee, Lache und Traualpsee. Das sind die Zutaten für diese Bergtour im Grenzgebiet zwischen Tirol und dem Allgäu.

Streckenlänge: 15,6 km
Gesamtgehzeit: 7 Stunden
Höhenmeter bergauf: 910
Höhenmeter bergab: 910
höchster Punkt: 1.980m (Hintere Schafwanne)
Schwierigkeit: schwer
Einkehrmöglichkeit: ja
Ausgangspunkt: Vilsalpsee
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: ja
gebührenpflichtiger Parkplatz am Ausgangspunkt (Zufahrtsbeschränkung beachten!)

Diese Bergtour beginnt am schönen Vilsalpsee. Zwischen 8 und 17 Uhr besteht hier ein Fahrverbot für PKW ab Tannheim, das gilt für beide Richtungen. Alternativ gibt es einen Talbus, oder auch die Möglichkeit in etwa 40 Minuten von Tannheim aus an den Vilsalpsee zu wandern. Wer dennoch mit dem PKW zum Vilsalpsee kommt, kann sein Fahrzeug für 7 Euro/Tag (Stand 2020) dort abstellen. Ab Mai 2024 wird bei der Ausfahrt eine Benutzungsentgelt für die Straße erhoben.

Frühmorgens am Vilsalpsee
Frühmorgens am Vilsalpsee

Über die Vilsalpe in Richtung Rauhhorn

Nun geht es auf der rechten Seeseite nach Süden. Ein gut ausgebauter Wanderweg führt in etwa 20 Gehminuten zur Vilsalpe. Dort beginnt der Aufstieg in Richtung Rauhhorn. Auf diesem ersten Teil der Tour werden die meisten Höhenmeter gemacht. Gut 500 sind es in der Summe. Zunächst auf einem felsig schottrigen Pfad, dann über einen Bauchlauf, geht es auf eine weite Almwiese unterhalb von Rauhhorn und Geißhorn. Frühmorgens kann man in den Felswänden zur rechten Seite bereits die ein oder andere Gemse beobachten.

Aufstieg in Richtung Rauhhorn
Aufstieg in Richtung Rauhhorn
Der erste Aufstieg vom Vilsalpsee zum Rauhhorn
Der erste Aufstieg vom Vilsalpsee zum Rauhhorn

Nach einer erneuten Querung der Vils, die in diesem Gebiet ihren Ursprung hat, geht es ein kurzes Stück steil und stufig durch dichtes Buschwerk nach oben. Am Ende der Baumgrenze breitet sich eine weite Almwiese aus. Darüber das felsige Terrain der über 2.200 Meter hohen Gipfel.

In vielen Kehren schlängelt sich der Weg nach oben. Zum Zeitpunkt unserer Begegnung wurde mit viel Arbeit der Weg im Rahmen des Grenzgänger-Projekts saniert und gegen Erosion geschützt. Der Vilsalpsee wird immer kleiner. Über die weiten Blumenwiesen geht es nach oben bis in das Reich der Gemsen. Nach etwa 500 Höhenmetern und ca. 1,5 Stunden ab dem Vilsalpsee wird das Gebiet schroffer und felsiger.

Über die weiten Almwiesen unterhalb des Rauhhorns
Über die weiten Almwiesen unterhalb des Rauhhorns
In der Morgensonne, Blick zurück zum Vilsalpsee
In der Morgensonne, Blick zurück zum Vilsalpsee

Über die Hintere Schafwanne zum Schrecksee

Der Weg wird nicht nur felsiger sondern nach und nach auch flacher. Er wendet sich unterhalb des Rauhhorn Gipfels in Richtung der Hinteren Schafwanne. Es folgt ein Teilstück des Jubiläumswegs. Nahezu ebenerdig geht es dahin. Nach 30 Gehminuten ist die Hintere Schafwanne erreicht und der Weg beginnt wieder zu steigen. Im satten Grün der Wanne geht es gut 200 Höhenmeter hinauf. Von rechts kommt der Abstieg vom Rauhhorn herüber.

Unterhalb des Rauhhorn
Unterhalb des Rauhhorn
Querung unterhalb des Rauhorns zur Hinteren Schafwanne
Querung unterhalb des Rauhorns zur Hinteren Schafwanne

Nach ein paar Höhenmetern geht es am steilen Grashang in Richtung des bekannten Schrecksee. Der schmale Pfad bietet guten Tritt, wird aber in Richtung des Bergsees immer wieder von Felsrinnen unterbrochen. Teils geht es plattig, teils stufig durch die Rinnen. Trittsicherheit und der ein oder andere Griff an den Fels ist dabei durchaus erforderlich.

Der Aufstiegsweg zur Hinteren Schafwanne
Der Aufstiegsweg zur Hinteren Schafwanne
Von der Hinteren Schafwanne in Richtung Schrecksee
Von der Hinteren Schafwanne in Richtung Schrecksee

Alpine Gefahren
Im Übergang zum Kirchendachsattel, oberhalb des Schrecksees, gibt es eine kurze, aber sehr ausgesetzte Stelle an einer ungesicherten Felsstufe!

Trittsicherheit ist unbedingt erforderlich. Bei Nässe ist der Weg nicht empfehlenswert. Es besteht Absturzgefahr!

Einfacher und sicherer ist der Abstieg in Richtung See und der anschließende Aufstieg zum Kirchendachsattel.


Höhenweg in Richtung Schrecksee
Höhenweg in Richtung Schrecksee
Der teils mit Felsrinnen durchsetzte Weg von der Schafwanne zum Schrecksee
Der teils mit Felsrinnen durchsetzte Weg von der Schafwanne zum Schrecksee
Weg zum Kirchendachsattel
Weg zum Kirchendachsattel

Schließlich taucht der Schrecksee, der zweite See auf dieser Runde auf. Herrlich grün schimmernd, in seiner Mitte die prägnante Insel. Der Abstieg zum See steht heute nicht auf dem Tourenprogramm. Der Wegverlauf behält nahezu unverändert seine Höhe und führt, nach einer kurzen Kraxelei über einen schmalen Feslvorsprung, mit sattem Tiefblick, hinüber zum Kirchendachsattel. Von der Hinteren Schafwanne bis hier kann man mit ausreichend Fotostopps etwa eindreiviertel Stunden einplanen.

Ein herrlicher Ausblick oberhalb des Schrecksee
Ein herrlicher Ausblick oberhalb des Schrecksee

Über das Kastenjoch und das westliche Lachenjoch zur Landsberger Hütte

Hier befinden wir uns auf dem zweiten Höhenweg, dem Saalfelder Höhenweg. Auch ab dem Kirchendachsattel behält der Weg nahezu komplett seine Höhe und führt hinüber zum Kastenjoch. Es wird abschnittsweise wieder felsiger, aber im Vergleich zu den Rinnen oberhalb des Schrecksee weit weniger ausgesetzt.

In einem weiten Bogen geht es oberhalb des Alplsees zum Kastenjoch, das nach ca. 45 Minuten erreicht ist. Eigentlich könnte man den Alplsee durchaus als fünften See dieser Runde zählen, wenngleich seine Ausdehnung die kleinste ist.

Auf dem Weg zum Kastenjoch, hinten das westliche Lachenjoch
Auf dem Weg zum Kastenjoch, hinten das westliche Lachenjoch
Der Alplsee und darunter der Vilsalpsee
Der Alplsee und darunter der Vilsalpsee

Nahezu den gesamten Wegverlauf sieht man in der Entfernung bereits den finalen Aufstieg zum westlichen Lachenjoch. Bis dieses erreicht ist, liegen aber noch ein paar Höhenmeter und eine gute halbe Stunde Gehzeit ab dem Kastenjoch auf dem Weg. Nach dem Kastenjoch verschwindet der Weg in einem Linksbogen hinter einer Kuppe. Zur rechten Seite hat man einen herrlichen Blick auf den markant-mächtigen Hochvogel.

Übergang vom Kastenjoch zum westlichen Lachenjoch
Übergang vom Kastenjoch zum westlichen Lachenjoch
Der Blick zum mächtigen Hochvogel
Der Blick zum mächtigen Hochvogel

Schließlich ist der leicht ansteigende Weg zum westlichen Lachenjoch erreicht. Ein Blick zurück zum Kirchendachsattel und es geht gut 150 Höhenmeter hinunter zur Landsberger Hütte, oberhalb des dritten Bergsees: der Lache.

Blumenpracht beim Aufstieg zum Lachenjoch
Blumenpracht beim Aufstieg zum Lachenjoch
Abstieg zur Landsberger Hütte
Abstieg zur Landsberger Hütte
Die Lache an der Landsberger Hütte
Die Lache an der Landsberger Hütte

Abstieg zum Vilsalpsee

Nach einer ausgiebigen Rast auf der Terrasse der Alpenvereinshütte beginnt der letzte Abstieg des Tages. Mit deutlich mehr Begleitung als auf dem bisherigen Weg geht es auf einem felsigen kleinen Steig, nie ausgesetzt, 150 Höhenmeter hinunter zum Traualpsee. Die Stufe des vierten Sees bildet den Rahmen für den letzten Tourabschnitt: der Abstieg zum Vilsalpsee.

Traualpsee mit Traualpe
Traualpsee mit Traualpe

Ein mit groben Felsbrocken übersäter Wanderweg führt die letzten 500 Höhenmeter hinab zum Ausgangspunkt. Zunächst durch das Buschwerk und schließlich auf einem einfacher zu gehenden Waldweg ist der Vilsalpsee nach gut eineinviertel Stunden erreicht.

Abstieg zum Vilsalpsee
Abstieg zum Vilsalpsee

Zeit für ein erfrischendes Bad in dem klaren See und Zeit die Tour und die Erlebnisse noch einmal Revue passieren zu lassen.

Karte zur Wanderung

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