Zuletzt aktualisiert am 18. Mai 2024
- Gesamtlänge: 11,8 Kilometer
- Höhenmeter bergauf: 900
- Höhenmeter bergab: 560
- Gesamtgehzeit: 5,5 Stunden
- Schwierigkeitsgrad: schwer
- Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: nein
- Wegbeschaffenheit: teils steile, felsige Bergpfade, abschüssige Wiesenwege
Die 2. Etappe des Grenzgänger Weitwanderwegs führt original von der Willersalpe über den Schrecksee zur Landsberger Hütte. Gut 11 Kilometer und knapp 1.000 Höhenmeter im Aufstieg stehen auf dem Tagesplan. Da die Willersalpe aber keine Übernachtungsmöglichkeit mehr bietet (Stand Mai 2024), musst Du zu den Höhen- und Streckenangaben noch den Aufstieg aus Hinterstein hinzurechnen! Der Aufstieg ist nicht in der Karte eingezeichnet. Du findest ihn aber hier.
Die Willersalpe, das Nachtquartier am Ende der ersten Etappe, bildet den Ausgangspunkt. Gleich zu Beginn geht es die meisten Höhenmeter des Tages nach oben. Rechts oberhalb der Willersalpe liegt das schroffe und ausgesetzte Rauhhorn. Kurz davor das Geißeckjoch, das es zu überwinden gilt.
Der Bergpfad steigt in südlicher Richtung zunächst gemütlich, dann in leicht felsigerem Gebiet etwas steiler an. Eine kleine Stufe zwischen Geißeckjoch und dem westlich gelegenen Gehrenkopf bietet nochmals ein paar flachere Meter zum Verschnaufen, bevor es felsig-schottrig nach oben geht. In kleinen, kurzen Kehren bahnt sich der Aufstiegsweg durch das große Geröllfeld am Fuße des Rauhhorns. Fast 600 Höhenmeter steigt der Weg von der aus Willersalpe an und mit zunehmender Höhe freut man sich auf festen Boden, ohne Geröll das gefühlt jeden 2. Schritt zunichte macht.
Die erste Grenzüberschreitung am Geißeckjoch
Schließlich ist das Geißeckjoch auf 2.059m Höhe erreicht. Links zweigt der Weg zum Geißhorn ab. Rechter Hand geht es auf das Rauhhorn, das parallel zum weiteren Wegverlauf auch eine Alternative darstellt. Allerdings handelt es sich bei der Überschreitung des Rauhhorns um einen hochalpinen und ausgesetzten Weg, bei dem es auch eine kurze Klettereinlage gibt.
Die Original-Route des Grenzgänger führt zunächst geradeaus talwärts in Richtung Vilsalpsee. Nach einem kurzen Abstieg auf österreichischer Seite, durch die Vordere Schafwanne, wendet sich der unterhalb des Rauhhorns nach Süden. Es wird flacher und geht durch ein ausgedehntes Geröllfeld. Links unterhalb der Vilsalpsee, vor uns der Zustieg zur Hinteren Schafwanne. Dieser gut 100 Höhenmeter lange Aufstieg führt wiederum durch ausgedehnte Wiesen nach oben und trifft auf 1.995m Höhe auf den Abstiegsweg vom Rauhhorn.
Querung zum Schrecksee
Im Anschluss and die Schafwanne, wir befinden uns wieder in Deutschland, geht es noch ein paar Höhenmeter bergauf es abermals flacher wird. In ganz leichten Wellen geht es unweigerlich dem grün leuchtenden Schrecksee entgegen. Die weiten Wiesenhänge fallen steil ins Hintersteiner Tal ab. Immer wieder unterbrochen von felsigen, teils plattigen Abschnitten. Auf dem gesamten Übergang zum Schrecksee ist Trittsicherheit gefordert. Der Weg ist gerade bei Feuchtigkeit nicht zu unterschätzen. Schließlich steht man oberhalb des Schrecksee mit seiner markanten Insel.
Hinweis: Dieser mitunter berühmteste Bergsee in den Allgäuer Alpen ist nur teilweise natürlichen Ursprungs. Er wurde in den 50er Jahren um 8 Meter aufgestaut. Grund ist die Energieversorgung. Unterhalb des Sees, an der Strasse zum Giebelhaus, befindet sich ein Elektrizitätswerk. In den vergangenen Jahren gab es vermehrt Störungen des Naturschutzgebiets durch Wildcamper. Auch Feuer wurden an den Ufern des Bergsee entzündet. Teilweise mit den Zaunpfählen der Hirten. Daher wird die Einhaltung des Zeltverbots regelmäßig durch die Polizei überwacht.
Bei der Querung oberhalb des Schrecksee muss man darauf achten, dass man nicht den ersten Weg geradeaus nimmt. Zunächst erfolgt ein Abstieg in einer Kehre hinunter, wo sich eine parallel verlaufende Querung befindet. Der obere Weg ist deutlich ausgesetzter und erfordert an einer Felsnase Schwindelfreiheit und Klettereinsatz. Der untere Weg ist deutlich sanfter und trifft mit dem oberen am Kirchendachsattel zusammen. Hier überqueren wir abermals die Grenze nach Österreich.
Vom Kirchendachsattel zur Landsberger Hütte
Auf dem Kirchendachsattel kann man schon das Westliche Lachenjoch sehen. Dort befindet sich der Abstieg zum Nachtquartier der 2. Etappe: die Landsberger Hütte. Zuvor geht es aber in einem weiten Bogen in westlicher Richtung zu, Kastenjoch. Der gesamte Wegverlauf über das Kastenjoch zum Westlichen Lachenjoch beinhaltet kaum spürbare 100 Höhenmeter im Auf- und Abstieg.
Gut 3 Kilometer geht es oberhalb des kleinen Alplsees zunächst auf einem lehmig-sandigen Weg am Wiesenhang entlang. Schließlich wird es etwas felsiger und mit kleinen Auf- und Abstiegen geht es dem Kastenjoch auf 1.865m Höhe entgegen. Hinter dem Kastenjoch biegt die Grenzgänger-Route um eine kleine Bergkuppe.
Der einfach zu gehende Weg steigt inmitten der Bergwiesen, die nun wieder die Oberhand über den Fels genommen haben, durch ein paar Latschenfelder an. Rechts hinter uns zeigt sich der imposante Hochvogel, den es am 4. und 5. Tag zu umrunden gilt. Schließlich geht es nordwärts, leicht ansteigend auf das Westliche Lachenjoch. Hier könnte man rechter oder linker Hand noch einen finalen Gipfel einbauen. Die Rote Spitze oder die Steinkarspitze.
In westlicher Richtung, etwa 130m tiefer, liegt die Landsberger Hütte, direkt neben dem kleinen Bergsee Lache und oberhalb des Traualpsee. Hier endet die 2. Etappe des Grenzgänger mit der 2. Hüttenübernachtung (alle Infos zur Landsberger Hütte, inkl. Kontaktdaten gibt es hier).
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