Wanderung zu den Kuhfluchtwasserfällen bei Farchant

Zuletzt aktualisiert am 16. April 2024
  • Gesamtlänge Wanderung Kuhfluchtwasserfälle: 4 Kilometer
  • Höhenmeter im Aufstieg: 210
  • Gehzeit: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Wegbeschaffenheit: breite Wanderwege, geschotterte Wirtschaftswege – zur Karte
  • ️Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: nein
  • mit Bus & Bahn erreichbar: ja
  • ️Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz Estergebirge (P1) und den Wanderparkplatz Natur- und Erholungspark Kuhflucht (P2) in Farchant
  • erforderliche Ausrüstung: feste Wanderschuhe und wettergerechte Kleidung, Sonnenschutz, Smartphone für Notrufe

Drei Wasserfälle bilden zusammen die Kuhfluchtwasserfälle, die sich über mehrere Etagen aus Richtung Ochsenberg und Hoher Fricken talwärts nach Farchant ergießen. Insgesamt 270 Meter. Damit gehören sie zu den höchsten Wasserfällen in Deutschland. Aber nicht nur diese Tatsache macht die leichte Wanderung zu den Kuhfluchtwasserfällen so besonders!


Als ich das erste mal in Farchant war sind die Kuhfluchtwasserfälle leider links liegen geblieben. Damals standen die GEH7-Gipfeltouren im Fokus. Unweit der Wasserfälle wartet nämlich der Aufstieg über die Esterbergalm und die Weilheimer Hütte zum Krottenkopf im Estergebirge. Eine dieser 7 herrlichen Bergtouren.

Bei meinem zweiten Besuch wollte ich es ruhiger angehen lassen. Die Kuhfluchtwasserfälle standen auf dem Plan. Eine zunächst relativ flache Tour, die am Ende doch noch 210 Höhenmeter im Gepäck hat.

Aber auch wenn der Weg zur Aussichtsbrücke gegen Ende hin steil wird. Der Weg ist immer breit und sehr gut ausgebaut. Daher ist diese Tour definitiv als leichte Wanderung auszuweisen. Gute Schuhe mit einem festen Profil schaden dennoch nicht. Das erleichtert auf jeden Fall den Abstieg auf dem leicht sandigen Untergrund.

Die Kuhfluchtwasserfälle
Die Kuhfluchtwasserfälle

Transparenzhinweis: Diese Tour entstand in Kooperation mit der Zugspitz Region.

Von Farchant zu den Kuhfluchtwasserfällen

Am Ortsrand von Farchant befindet sich der Wanderparkplatz P2. Hier beginnt der Walderelebnispfad in Richtung der Wasserfälle.

Übersicht über das Gelände
Übersicht über das Gelände

Ein breiter Weg führt durch den lichten Wald. Zahlreiche kleine Stationen geben Aufschluss auf das Alter oder die Höhe der Bäume die hier wachsen. So geht es kurzweilig auf dem geschotterten Weg zum Kuhfluchtgraben, wo sich eine kleine Kneippanlage, ein Barfußweg und weitere Informationen anschließen.

Wie weit springt ein Reh? Wie weit der Fuchs? Nicht nur für Kinder sind die Stationen interessant. Darüber hinaus stehen immer wieder Infotafeln am Wegesrand. Hier erfährst Du Wissenswertes über den hier verlaufenden Königsweg, die Geologie oder auch die Namensgeschichte der Kuhfluchtwasserfälle.

Woher kommt der Name Kuhflucht?
Der Name der Kuhfluchtwasserfälle hat schon viele Deutungen erfahren. So sollen die Kühe während des 30-jährigen Krieges vor den Schweden versteckt worden sein, daher Kuhflucht.

Manche sind der Meinung, der Name komme aus der Römerzeit vom lateinischen confluctum (Zusammenfluss). Eine weitere Erklärung wäre eine Ableitung aus dem Wort „Kufel“, was in der bayerisch- tirolerischen Mundart ausgewaschene Schlucht bedeutet.

Zutreffend ist wohl am ehesten die Ableitung des Wortes aus einer Weidebeschreibung von 1536. Dort beschrieb man das Gebiet um den Graben als „Khueflag“.

Womöglich wollten die Kühe in der schattigen kühlen Kuhflucht der Hitze und den lästigen Brem(s)en entkommen und haben sich „hingeflackt“. Ein Gelände in der Nähe heißt „Bremstall“, ebenfalls eine Bezeichnung für einen Unterstand des Viehs gegen Sonnenhitze und stechende Insekten.**

Ab der Kneippanlage beginnt der Weg in Richtung der Wasserfälle und der oberen Kufhluchtbrücke zu steigen. Immer wieder kommen kleine Aussichtspunkte. Und auch ein Abstecher hinunter zum Bach ist entlang des Erlebniswegs möglich.

Schließlich erreichst Du nach etwa 45 gemütlichen Minuten die Wasserfälle, die Brücke und etwas oberhalb eine weitere Aussichtsplattform.

Entlang des Wegs kommt man immer wieder zum Bachlauf
Entlang des Wegs kommt man immer wieder zum Bachlauf
An der Brücke bei den Kuhfluchtwasserfällen
An der Brücke bei den Kuhfluchtwasserfällen

Hier endet der ausgebaute Weg und es beginnt ein deutlich schmälerer Steig. Der ist mit einem festen Drahtseil gesichert und führt in zahlreichen Kehren am steilen Berghang nach oben.

Nach zwei, drei Kehren gelangst Du noch einmal zu einem kleinen Aussichtspunkt, wo der Wasserfall, den Du von der Brücke aus siehst, seinen Ursprung hat.

Am Aussichtspunkt oberhalb der Brücke
Am Aussichtspunkt oberhalb der Brücke
Blick auf die Brücke bei den Kuhfluchtwasserfällen, oben die Aussichtsplattform
Blick auf die Brücke bei den Kuhfluchtwasserfällen, oben die Aussichtsplattform

Alternative Tour
Ende des ausgebauten Wegs - hinter der Brücke beginnt der anspruchvollere Aufstieg zum Hohen Fricken
Ende des ausgebauten Wegs – hinter der Brücke beginnt der anspruchvollere Aufstieg zum Hohen Fricken

Wer dem Aufstiegsweg weiter folgt, kann die Wanderung zu den Kuhlfuchtwasserfällen erweitern.

Die Bergtour zum 1940 Meter hohen Hohen Fricken ist aber deutlich anspruchsvoller, setzt Trittsicherheit und eine gute Kondition voraus.


Der Rückweg erfolgt auf dem identischen Weg.

Aber neben den Wasserfällen und den Infotafeln gibt es noch weitere herrliche Orte in diesem liebevoll angelegten Natur- und Erholungspark zu entdecken.

Wie die Gedichtstehlen, die im Herzen der Anlage mit einem Gedicht von Theodor Fontane aufwarten. Gleich nebenan eine Panoramaterrasse, die mit einem tollen Blick auf die die Bergwelt rund um Farchant wartet.

Und dann sind da noch die Kühe und Pferde, die frei in den teilweise begehbaren, abgezäunten Weidebereichen durch den lichten Wald streifen. Kurzum: ein wunderbarer Kraftort in dem man mühelos einige Stunden verbringen und die Seele baumeln lassen kann!

Bei den Gedichtstehlen - rechts die Panoramaterrasse
Bei den Gedichtstehlen – rechts die Panoramaterrasse

Beispielhaft
Am Wanderparkplatz P2 befindet sich im Eingang zum Natur- und Erholungspark Kuhflucht eine Toilettenanlage (auch mit Wickeltisch).

Die Nutzung ist kostenfrei, ebenso wie der Zugang zum Walderlebnispfad und den Wasserfällen.

Am Eingang zum Natur- und Erholungspark Kuhflucht
Am Eingang zum Natur- und Erholungspark Kuhflucht

Karte zur Wanderung zu den Kuhfluchtwasserfällen

Hier findest Du die Karte zu dieser kleinen, feinen Wanderung, inklusive einiger Abstecher durch den Park und an den Bach.

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Weitere nützliche Infos und Tipps

Nachhaltige Anreise mit Bahn
Garmisch-Partenkirchen ist sehr gut an den Bahnverkehr angeschlossen. An den Wochenenden gibt es zum Beispiel umsteigefreie ICE-Verbindungen zwischen Metropolen wie Hamburg, Köln, Frankfurt oder Nürnberg.

Von München oder Innsbruck kommst Du mit der Regionalbahn zum Wandern nach Garmisch. Ab München fährt beispielsweise die Werdenfelsbahn. Spezielle Ticketangebote machen die Destination auch für Tagesausflüge interessant.

Farchant hat eine eigene Haltestelle. Vom Bahnhof aus kannst Du direkt in die Tour einsteigen.


Anreise mit dem PKW
Von München fährst Du über die Autobahn A95 (Fahrtrichtung Garmisch-Partenkirchen) ungefähr 1 Stunde und 15 Minuten in die Zugspitz Region.

Vom Allgäu erfolgt die Anreise auf der Deutschen Alpenstraße durch die Ammergauer Alpen, oder ab Innsbruck über den Zirler Berg in Richtung Seefeld in Tirol und weiter über den Grenzübergang bei Scharnitz. Die Fahrzeiten betragen jeweils etwa 1 Stunde und 20 Minuten.

In unmittelbarer Nähe der Kuhfluchtwasserfälle gibt es zwei Parkplätze.

Den Wanderparkplatz Estergebirge (P1) und den Wanderparkplatz Natur- und Erholungspark Kuhflucht (P2). Auf letzterem kostet das 2-Stunden-Parkticket 0,50€. Das Tagesticket liegt bei 5,00€.


Einkehrmöglichkeiten

In Farchant gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Einkehr

Ein besonderer Einkehr-Tipp befindet sich ganz in der Nähe der Kuhfluvhtwasserfälle. Im Sportstüberl von Farchant, direkt am Sportplatz, gibt es nicht nur sehr leckeres Essen, sondern auch große Portionen und jede Menge gute Laune!

Das erreichst Du, indem Du den Wegweisern in der Nähe der Kneippanlage in Richtung Sportplatz folgst.


Übernachten in der Zugspitz Region

In der Zugspitz Region gibt es mehr als 1.500 Übernachtungsmöglichkeiten. Von der Privatpension bis zum Wellness-Hotel.

Und auch für Camping-Freunde gibt es einige Möglichkeiten »die Zelte hier aufzuschlagen«.


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**Quelle: Infotafel entlang des Wegs zu den Kuhfluchtwasserfällen

 

 

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