Zuletzt aktualisiert am 8. Februar 2024
Gipfel von über 3.000 Metern Höhe, mehr als 200 Seen, 4 Eingänge zum Nationalpark Aigüestortes, die Quellen der Flüsse Garona und Noguera Pallaresa sowie Thermalquellen. Unzählige Naturattraktionen machen das Val d’Aran einzigartig. Ein Paradies, das zu jeder Jahreszeit seinen ganz besonderen Reiz hat.
Transparenzhinweis: Zu meiner Recherchereise ins Val d’Aran wurde ich vom örtlichen Tourismusbüro eingeladen. Diese Tatsache hat allerdings keinen Einfluss auf meine unabhängige Berichterstattung.
Im Frühling erwachen die zahlreichen Wasserfälle des Val d’Aran und rauschen tosend von den Pyrenäenhängen talwärts. In den ausgedehnten Wälder wachsen Tannen und Kiefern. Buchen, Walnüsse, Birken, Eichen und Wildkirschen beginnen zu sprießen.
Im Sommer laden die vielen Seen zu einem Sprung ins kühle Nass, während der Herbst die Landschaft des Val d’Aran in eine bunte Traumwelt verwandelt.
Im Winter hingegen legt sich der Schnee wie eine dicke, weiße Decke über die Berge und Seitentäler. Auf und abseits der Pisten finden Freunde des Skisports ideale Bedingungen. Mit rund 170 Pistenkilometern gilt das Baqueira Berat Ski Resort als das beste Skigebiet der Pyrenäen.
Darüber hinaus verwandelt Frau Holle die Landschaft und die idyllischen Dörfer in ein wahres Wintermärchen, während durch die Fenster der typischen, aus Stein gebauten Häuser das flackernde Licht der Kaminfeuer leuchtet.
Es ist genau diese Mischung aus Aktivitäten und vielfältigen Eindrücken, die Outdoorfreunde und Naturliebhaber das gesamte Jahr über im Val d’Aran suchen, finden und genießen.
Ich durfte zum Ende des Bergsommers, im Übergang vom Herbst zum Winter, das Tal besuchen und war von der Vielfalt und der Schönheit der Landschaft begeistert.
Sommer und Herbst im Val d’Aran
Der Sommer wie auch der Herbst sind die perfekte Zeit um die wilde und doch so sanfte Natur der Pyrenäen zu genießen.
Vom ruhigen, erholsamen Spaziergang bis hin zu anspruchsvollen Wanderungen bietet das Val d’Aran Touren für jeden Anspruch. Ein idealer Ort um die Pyrenäen zu entdecken und kennen zu lernen. Perfekt für einen ersten Besuch, wie in meinem Fall.
Die Farbexplosion der Wälder im Herbst sucht ihresgleichen und beschert prächtigste Landschaften. Das Tal ist in Rot-, Kastanienbraun-, Ocker- und Goldtönen getaucht.
Eine perfekte Kulisse um die Natur und Tierwelt im sanften, warmen Licht des Herbstes zu genießen.
- gerade einmal etwas mehr als 10.200 Einwohner leben hier
- 33 Dörfer verteilen sich auf einer Gesamtfläche von 633,6 Quadratkilometern
- 30 % des Gebiets liegt auf einer Höhe von über 2.000 m
- der Hauptort ist Vielha, auf 980 m Höhe
- der höchste Gipfel ist der Tuc de Molières mit 3.010 m
- gesprochen wird die Sprache des Tals, Aranesisch, sowie Katalanisch und Spanisch
- 14.000 Betten und auch Campingplätze warten auf die Gäste des Val d’Aran
Wandern in seiner reinsten Form
Kann man ein Gebiet besser erkunden und kennenlernen wie zu Fuß? Ich denke nein.
Das Val d’Aran liegt zwischen zwei Fernwanderwegen über die Pyrenäen und bietet eine schier endlose Anzahl an Möglichkeiten.
Der GR11 durchquert Katalonien und das südliche Aran. Der GR10 führt durch französisches Gebiet. Zwei weitere weitere Kurzwanderwege komplettieren das Angebot an Weitwanderwegen.
Insgesamt gibt es mehr als 300 km an Wanderwegen und Touren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. So ist das Val d’Aran für Familien mit Kindern ebenso interessant, wie für sportlich-ambitionierte Bergwanderer.
Viele dieser Strecken sind auch Schauplatz großer Trailrunning-Veranstaltungen wie dem Trail Vielha Molieres 3010.
Der Circ de Colomèrs, Conangles, Restanca und Saboredo ermöglicht vom Val d’Aran aus den Zugang zum Nationalpark Aigüestortes.
Gut ausgeschilderter Routen und Wege führen zu den in den Sommermonaten geöffneten Schutzhütten und von dort auf die über 3000 Meter hohen Gipfel.
Wer nicht ganz so hoch hinaus möchte, der besucht zum Beispiel auf der Wanderung zum Colomèrs See einen der 47 weiteren Bergseen, die hier auf kleinstem Raum, smaragdgrün in der Landschaft funkeln.
In diesem Wildpark kannst Du Tiere in ihrem eigenen Ökosystem beobachten. Neben Bären, Luchsen, Otter, grauen und weißen Wölfen leben hier auch Murmeltiere, große Hirsche und weitere Paarhufer.
Der Naturpark ist nur in den Sommermonaten geöffnet, Weshalb ich während meines Besuchs im November leider nicht vorbeischauen konnte.
Radfahren in den Pyrenäen
Das Tal verfügt über mehr als 800 km zugelassene Montainbike-Routen und mehr als 120 km Radwanderwege.
Downhill- und Endurostrecken gibt es zum Beispiel im Val d’Aran Mountain Park und in den Wäldern von Baricauba und auf dem Berg Montromies. Die spektakulären, frei zugänglichen Parcours bestehen sind mit tollen Trails, Holzstegen und spektakulären Sprüngen gespickt.
Die 33 Dörfer verteilen sich auf einer Gesamtfläche von 633,6 Quadratkilometern.
30 % des Gebiets liegt auf einer Höhe von über 2.000 m. Nach Barcelona im Süden.
Nach Barcelona im Süden sind es 320 Kilometer, das französische Toulouse im Norden ist etwa 170 Kilometer entfernt.
Nicht ganz so spektakulär, aber nicht weniger schön, gestalten sich die Passstrasse im Val d’Aran.
Die meist schmalen Bergstrassen sind auch für den öffentlichen Verkehr freigegeben und führen zu Sehenswürdigkeiten wie den Wasserfall Saut Deth Pish oder dem Uelhs deth Joeu.
Aufgrund des Untergrunds und der Steigung eignen sie sich nicht nur für Mountainbiker, sondern auch für Rennradfahrer. Wenngleich die letzten Meter bis zu den Wasserfällen zu Fuss zurückgelegt werden müssen,
Die Dörfer und Orte im Val d’Aran
Die typischen Häuser und Kirchen der aranesischen Dörfern bestehen aus Stein, Schiefer und Holz.
So konnten sie teils seit dem 14. und 15. Jahrhundert dem Winter und dem Schnee standhalten. Und auch die neuen Häuser werden nach demselben Prinzip gebaut, fügen sich nahtlos in die Landschaft des Tals ein und erhalten so den einzigartigen Charme der Ortschaften.
Während meines Besuchs habe ich zahlreiche Dörfer besucht. Besonders beeindruckt haben mich Arties und Beguerge. Wobei ich vermutlich nur einen Bruchteil dessen gesehen habe, was es an Baukunst zu entdecken gibt.
Aranesisch ist seit 2006 in ganz Katalonien, neben dem Katalanischen und Spanischen, Amtssprache.
Im Val d’Aran sprechen 65 % der 6000 Einwohner Aranesisch.
Quelle: Wikipedia
In den Dörfern halten sich bis heute einige schöne, alte aranesische Legenden. Sie werden an Festtagen in den Traditionen und Tänzen der Einheimischen sichtbar.
Im Frühling und Sommer feiert jedes Dorf sein eigenes Fest. Das Haro-Festival in Les und das Taro-Festival in Arties, die in der Nacht des Heiligen Johannes, dem 23. Juni, stattfinden, gelten als die beliebtesten Feste in der gesamten Region und wurden von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.
Auch sehr sehenswert: die Viehmärkte, die im Herbst in den Dörfern Vielha, Les, Bossòst und Salardú stattfinden.
Mein Fazit
Ich war zwar nicht zum Radfahren im Val d’Aran, konnte mich während meiner Wanderungen aber auch von den herrlichen Passstrassen überzeugen. Die sind nicht nur Mountainbiker, sondern auch für ambitionierte Rennradfahrer ein Genuss. Typisch Pyrenäen eben, wo auch die Tour de France regelmäßig Station macht.
Und auch wenn ich während meiner Stippviste nur einen Bruchteil der Wanderwege unter die Füße nehmen konnte, so haben sie mich allesamt überzeugt und in ihren Bann gezogen. So wie die gesamte Region. Gerade im Herbst, wo nur noch wenige, eingefleischte Fans unterwegs sind.
Wild, weit und wunderschön. So präsentieren sich die Seitentäler, die Hochebenen und die Gipfel des Val d’Aran. in Kombination mit den herrlichen Bergdörfern und ihren typischen Steinhäusern, ist für jeden etwas dabei. Wanderer, Radfahrer und Kulturliebhaber gleichermaßen.
Egal ob große oder gemütliche Touren. Egal ob steile Gipfel oder sanfte Hochebnen. Tosende Wasserfälle und traumhafte Bergseen bieten Abwechslung pur und waren für mich der ideale Einstieg in die Landschaft der Pyrenäen und vermutlich nicht mein letzter Besuch im Norden Kataloniens.
- Büdeler, Roger(Autor)