Unsere Erfahrungen auf dem Dachstein Höhenrundweg Teil 1

Zuletzt aktualisiert am 1. Juni 2024
  • Gesamtlänge Dachstein Höhenrundweg: 82,5 Kilometer
  • Anzahl Etappen: 5
  • Höhenmeter im Aufstieg 4.880
  • Höhenmeter im Abstieg 4.870
  • Gesamtgehzeit: 28 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: ja
  • Übernachtung: in Hotels, Gasthöfen und auf Hütten
  • Wegbeschaffenheit: teils breite, befestigte Wanderwege, schmale Waldpfade, geschotterte Wirtschaftswege, ausgesetzte Bergpfade

Unsere zweite Kooperation mit Eurohike hat uns 5 Tage auf den Dachstein Höhenrundweg geführt. Nach dem Tirolerweg im vergangenen Jahr hat die Umrundung des Dachstein-Massiv hat ein völlig anderes Tourenprofil und eine Vielzahl beeindruckend schöner Wege bereit gehalten.


Es ist einer dieser ersten richtigen Herbsttage. Wir stehen vor der Glöslalm, unterhalb des Hohen Dachstein. Normalerweise drängen sich viele Wanderer und Bergbegeisterte in den öffentlichen Bussen. Normalerweise befinden sich deutlich mehr Fahrzeuge auf der Mautstrasse hinauf zur Bergbahn. Die einen lockt die einmalige Aussicht, die anderen die zahlreichen Klettersteige auf und um den 2996 Meter hohen Hohen Dachstein.

Die ersten Meter der 5-tägigen Tour
Die ersten Meter der 5-tägigen Tour

Der Dachstein Höhenrundweg, Tag 1 bis 3

Wir stehen aus einem anderen Grund an der Bushaltestelle der Glöslam. Vor uns liegen fünf erlebnisreiche Bergtage. 5 Tage, 82 Kilometer und knapp 5000 Höhenmeter. Und jede Menge Natur. Heute machen wir den ersten Schritt auf unserem Dachstein Höhenrundweg, der einem Teil des Dachstein Rundwanderwegs folgt. Lediglich im nördlichen Bereich werden wir den ausgeschilderten Rundwanderweg verlassen und die flache Etappe vom Hallstätter See nach Bad Mitterndorf auslassen.

Weil jeder Weg, wie auch jede neue Erfahrung, mit dem ersten Schritt beginnt, freuen wir uns auch an diesem kühlen und feuchten Herbstmorgen auf eben diesen ersten Schritt und die vielen tausend die noch folgen werden.


Tag 1 auf dem Dachstein Höhenrundweg

Von Ramsau zur Hofpürglhütte

Die Nebelstimmung die uns auf den ersten Metern von der Glöslalm in Richtung Sulzenhals begleitet hat schon etwas mystisches. Und diese Mystik des frühen Herbsts wird uns auf unseren ersten drei Tagen begleiten. Das ist nicht weiter schlimm, da die Bergwege ebenso gut ist, wie die Beschilderung und die Routeninformationen in unserem Tourenbuch von Eurohike. Darüber hinaus sind wir nahezu Mutterseelen alleine unterwegs.

Ein paar Begleiter gibt es dann doch
Ein paar Begleiter gibt es dann doch
Auf dem Bibelsteig
Auf dem Bibelsteig

Auf zunächst breiten Forst- und Wiesenwegen geht es nahezu ebenerdig dahin. An diesem ersten Tourentag stehen ohnehin gerade einmal 800 Höhenmeter im Aufstieg auf dem Plan. Lediglich ein größerer Anstieg erwartet uns. Der führt am Ende der Forstwege auf einem schmalen Wiesenpfad hinauf zum Sulzenhals. Über uns drängen sich unweigerlich die hohen Wände des Dachstein-Massiv ins Bild. Der höchste Punkt der heutigen Etappe ist uns noch nicht hoch genug. Ein Stück oberhalb des Sulzenhals wartet, in den Minuten unseres Besuchs in dichtem Nebel verpackt, ein hölzerne Gipfelkreuz auf einen Besuch.

Gipfelkreuz am Sulzenhals
Gipfelkreuz am Sulzenhals
Herrliche Wald- und Höhenwege
Herrliche Wald- und Höhenwege

Anschließend geht es mit dem Abstieg beginnend von der Steiermark ins Salzburger Land. Auf unserer Dachstein-Umrundung werden wir zum Ende hin alle drei österreichischen Bundesländer betreten, die sich um den Dachstein versammeln. Wir haben ungefähr die Hälfte der Tagestour hinter uns. Nach einer etwas steileren, talwärts gerichteten Passage, geht es nun im leichtem Auf und Ab auf dem Bibelsteig nordwärts. Herrliche Almböden und die ein oder andere Felsrinne möchten überquert werden, bevor nach etwa 5 Stunden das Nachtquartier erreicht ist.

Über eine der felsigen Rinnen
Über eine der felsigen Rinnen

Die Hofpürglhütte begrüßt normalerweise viele Wanderer über den kurzen und einfachen Aufstieg aus Richtung Filzmoos. Und auch zahlreiche Kletterrouten vom 3. bis zum 10. Schwierigkeitsgrad sorgen, neben den vielen alpinen Steigen, für eine gute Auslastung der 100 Schlafmöglichkeit in diesem Basislager unterhalb der Großen Bischofsmütze.

Das Ziel vor Augen - die Hochpürglhütte
Das Ziel vor Augen – die Hofpürglhütte

Heute zählen wir gerade einmal 4 weitere Gäste, was diesen ohnehin schon besonderen Tourentag auch besonders ausklingen lässt.

Unser Highlight des 1. Tages
Herbsstimmung an der Hochpürglhütte
Die Übernachtung auf der Hofpürglhütte bei herrlichem Herbstpanorama

Tourensteckbrief

Streckenlänge: 14,1 km
Gesamtgehzeit: 5 Stunden
Höhenmeter bergauf: 950
Höhenmeter bergab: 790
höchster Punkt: 1.950m (Sulzenschneid)
Schwierigkeit: mittel
Ausgangspunkt: Walcheralm
Einkehrmöglichkeit: nein

Tag 2 führt uns nach Oberösterreich

Von der Bischofsmütze zum Donnerkogel

Der Tag beginnt früh auf der Hofpürgelhütte. Auf den ganz hohen Gipfel liegt frischer Schnee. Immer wieder ziehen leichte Regenschauer durch, unterbrochen von trockenen Abschnitten, in denen man jeden Moment den durch der Sonne durch die Hochnebeldecke erwartet. Nach einem leckeren Frühstück in der warmen Stube der Hütte geht es los. Sowohl der frühe Beginn der Tour, wie auch das herbstliche Wetter, bescheren uns zahlreiche Begleiter auf unseren ersten beiden Tages-Kilometern.

Über Nacht ist oben Schnee gefallen
Über Nacht ist oben Schnee gefallen

Gemsen. Unzählige Gemsen äsen links und rechts des Weges auf den teils kargen Almböden. Zwar hatten wir bereits am Vortag schon einige der scheuen Tiere gezählt, aber an diesem Tag waren es deutlich mehr. Begeistert von der sonstigen Einsamkeit geht es in Richtung unseres Ziels nach Gosau. Etwa auf der Hälfte der Strecke wartet der anspruchsvollste Teil der Tour. Ein steiler, teils drahtversicherter Abstieg über unzählige Serpentinen.

Aussichtsreiche Dachsteintour
Aussichtsreiche Dachsteintour
Steiler Abstieg
Steiler Abstieg

Die Stille ist förmlich greifbar, als wir auf dem darauffolgenden Wiesenweg in Richtung Stuhlalm aufsteigen. Die bewirtschaftete Hütte lassen wir links liegen und wandern mit auffrischendem Wind in Richtung der Gablonzer Hütte. Die Alpenvereinshütte liegt in einem Skigebiet, unweit der Gosaukammbahn. Und obwohl wir am weithin bekannten Klettersteig auf den Donnerkogel vorbeigehen sind wir nahezu alleine. Nur eine Handvoll Wanderer sind uns zwischen der Gablonzer Hütte und der Stuhlalm begegnet.

Wandern im Herbst
Wandern im Herbst
Der Vordere Gosausee kommt in Sicht
Der Vordere Gosausee kommt in Sicht

Den Vorderen Gosaussee erreichen wir am frühen Nachmittag bequem mit der Bergbahn. Im Gasthof Gosausee erwartet uns schon ein warmer Apfelstrudel und ein Haferl Kaffee während wir auf den Bus warten, der uns zu unserer Unterkunft nach Gosau bringt.

Unser Highlight des 2. Tages
Wanderung in Begleitung unzähliger Gemsen
Wanderung in Begleitung unzähliger Gemsen

Tourensteckbrief

Streckenlänge: 11,5 km
Gesamtgehzeit: 4 Stunden
Höhenmeter bergauf: 490
Höhenmeter bergab: 700
höchster Punkt: 1.705m (Hofpürgelhütte)
Schwierigkeit: mittel
Ausgangspunkt: Hofpürgelhütte
Einkehrmöglichkeit: ja

Tag 3 Waldbaden zwischen Gosau und Bad Goisern

Über das Gebiet der Schartenalm zur Goiserer Hütte

Man könnte meinen, dass uns das regnerische Herbstwetter an diesem Tag aufs Gemüt schlagen wird. Doch weit gefehlt. Im Tourenprofil stehen zwar lediglich ein langer Aufstieg und ein langer Abstieg zu buche. Dazwischen aber wartet eines der schönsten Almgebiete auf uns.

Irgendwie ist Wasser unser steter Begleiter
Irgendwie ist Wasser unser steter Begleiter

Direkt von unserem Nachtquartier in Gosau geht es los. Über einfach Wanderwege beginnt die Tour mehr und mehr zu steigen. Im Aufstieg geht es nahezu durchweg durch den Wald. Das hält einerseits das kühle, feuchte Nass ab, andererseits gibt es bereits hier einige Naturschönheiten zu entdecken. Die Pilze links und rechts des Weges leuchten wie kleine Wegmarkierungen in gelb, rot und weiß. Der Duft des Waldes. Und während wir über den Namen der ein oder andere Pilzart rätseln kommt uns ein einzelner älterer Pilzsammler im dichten Nadelwald entgegen, der uns zur Wahl unserer Tour gratuliert: „…ein herrlicher Weg…“. Es wird die einzige menschliche Begegnung bis zu unserem Zielort Bad Goisern bleiben.

Markierung des Rundwanderwegs
Markierung des Rundwanderwegs

Über die Iglsmoosalm geht es, ein kurzes Stück über einen Forststrasse, weiter nach oben in das Gebiet der Schartenalm. Kurz unter der Goiserer Hütte öffnet sich der Wald. Einige Holzhäuser und zahlreiche alte Mauerreste tauchen in den leichten Nebelfetzen auf. Ein herrliches Fleckchen Erde, das gerade bei den heutigen Wetterverhältnissen eine beeindruckende Szenerie abgibt. Und unweigerlich muss ich beim Anblick der Steinmauern an Hubert von Goiserns Lied „Heast as net…“ denken.

An der Goiserer Hütte beginnt der Abstieg
An der Goiserer Hütte beginnt der Abstieg
Abstieg nach Bad Goisern
Abstieg nach Bad Goisern

Apropos Goisern. Bad Goisern, unser heutiger Zielort, liebt über 1000 Abstiegsmeter unter uns. Und selten habe ich einen so langen Abstieg so sehr genossen. Griffig, nicht allzu steil und wunderschön zu gehen. Trotz der kaum vorhandenen Aussicht. Und vielleicht gerade weil unsere Sinne nicht auf das weite Panorama gerichtet waren, haben wir noch einen ganz seltenen Bergbewohner bewundern dürfen.

Seltener Bergbewohner
Seltener Bergbewohner

In Bad Goisern angekommen haben wir es uns nach einer ausgiebig warmen Dusche im Café Maislinger, einem dieser typischen österreichischen Kaffeehäuser, so richtig gut gehen lassen.

Unser Highlight des 3. Tages
Das Gebiet der Schartenalm
Das Gebiet der Schartenalm

Tourensteckbrief

Streckenlänge: 14,9 km
Gesamtgehzeit: 4,5 Stunden
Höhenmeter bergauf: 930
Höhenmeter bergab: 1.150
höchster Punkt: 1.592m (Goisererhütte)
Schwierigkeit: mittel
Ausgangspunkt: Gosau
Einkehrmöglichkeit: ja

So geht’s weiter

Dachstein Höhenrundweg Teil 2

In Teil 2 unseres Tourenberichts erfährst Du alles zum 4. und 5. Tourentag. Zum Beispiel wo wir die Sonne doch noch gefunden haben. Außerdem zeigen wir Dir einmalig schöne Bergseen, herrliche Bergunterkünfte, einen mystischen Felsendurchgang und zwei zwingende Einkehrstationen für einen leckeren Kaiserschmarrn.

Darüber hinaus gibt es von uns noch die Info für wen diese Eurohiketour geeignet ist und welche Vorteile man dadurch hat.


Karte zur Tour

Hier findest Du unsere getrackten Routen (also auch unsere Zeiten) auf der Tour, die Du Dir auch als GPX-Daten herunterladen kannst.

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Mehr Informationen


Tour selbst wandern
Unsere Tour haben wir mit Unterstützung von Eurohike durchgeführt. Die haben sich neben der Buchung der Hotels auch um den Gepäcktransfer und die Routenbeschreibung gekümmert. Weitere Informationen zur Buchung und den Terminen findest Du hier.


Unsere Unterkünfte an den ersten drei Tourtagen

So unterschiedliche die Unterkünfte auch waren. Vom einfachen Zimmer auf der Hofpürgelhütte, bis zu den liebevoll eingerichteten Räumen im Moserwirt in Bad Goisern; wir haben uns überall einfach nur wohl gefühlt. Vor allem der Saunabereich im COOEE Hotel in Gosau hatte aufgrund des Wetters eine geradezu magische Anziehungskraft auf uns.

Das Wichtigste auf einer solchen Tour aber: gute Betten und gutes Essen! Und das gäbe es über alle Tage der Tour hinweg zu Genüge!


Transparenzhinweis: Dieser Beitrag entstand unter finanzieller Beteiligung in Kooperation mit Eurohike.
Immer wieder neue Touren

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