Vor einigen Jahren war ich mit einem Journalisten auf dem höchsten Gipfel Tirols, der Wildspitze. Der war kurz zuvor auf dem Kilimandscharo. Und so ging es in unseren Gesprächen natürlich auch um seine Erfahrung bei der Besteigung von Afrikas höchste Berg. Sein Fazit und wie die Planung und die richtige Vorbereitung einer Besteigung.
Mit seinen 5.895 Metern ragt er majestätisch über die ostafrikanische Savanne und zieht jedes Jahr tausende Abenteurer an, die sich den Traum erfüllen, auf dem höchsten Punkt Afrikas zu stehen. Doch die Besteigung ist nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch eine Reise durch verschiedene Klimazonen – von tropischem Regenwald bis zu eisigen Gipfelwelten. Wer das „Dach Afrikas“ erklimmen will, braucht eine gute Vorbereitung, die richtige Route und den Willen, über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen.
Warum der Kilimandscharo ein einzigartiges Erlebnis ist
Kaum ein anderer Berg auf der Welt bietet eine solch faszinierende Vielfalt an Landschaften. Der Aufstieg beginnt im dichten Regenwald, wo Affen und exotische Vögel den Weg säumen. Mit zunehmender Höhe weicht das Grün einer kargen Heidelandschaft, bevor die alpine Wüste dominiert – eine surreale Mondlandschaft aus Felsen und Staub. Und dann, kurz vor dem Gipfel, öffnet sich eine frostige Welt aus Schnee und Gletschern. Diese einzigartige Kombination macht die Kilimandscharo-Besteigung zu einem unvergleichlichen Naturerlebnis, das weit mehr ist als nur ein sportlicher Erfolg.
Die besten Routen auf den Gipfel
Für die Besteigung des Kilimandscharo gibt es verschiedene Routen, die sich in Schwierigkeit und Dauer unterscheiden:
- Marangu-Route – Die „Coca-Cola-Route“ ist die einzige mit Hüttenunterkünften und eine der beliebtesten Wege zum Gipfel.
- Machame-Route – Eine spektakuläre, aber anspruchsvolle Route mit atemberaubenden Ausblicken. Ideal für Abenteuerlustige.
- Lemosho-Route – Die landschaftlich reizvollste Route, mit hohem Akklimatisierungspotenzial und besten Chancen auf Erfolg.
- Rongai-Route – Der einzige Aufstieg von der Nordseite, weniger frequentiert und daher perfekt für Ruhesuchende.
- Northern Circuit – Die längste, aber auch abwechslungsreichste Route mit maximaler Höhenanpassung.
Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt eine Route mit genügend Akklimatisierungszeit – so steigt die Chance, den Gipfel erfolgreich zu erreichen. Da es nicht erlaubt ist, den Berg alleine zu besteigen, ist die Begleitung durch einen lizenzierten Guide verpflichtend. Es ist empfehlenswert, vor der Reise eine spezialisierte Agentur zu wählen, die geführte Gruppen- oder Privattouren anbietet. So wird das Trekking auf den Kilimandscharo nicht nur sicherer, sondern auch zu einem gemeinschaftlichen Erlebnis mit erfahrenen Guides, die den Weg und die Bedingungen bestens kennen.
Die richtige Ausrüstung für den Kilimandscharo
Eine gute Vorbereitung beginnt mit der richtigen Ausrüstung. Da der Aufstieg durch verschiedene Klimazonen führt, ist das Zwiebelprinzip mit mehreren Schichten entscheidend. Folgende Kleidungsstücke sollten auf keinen Fall fehlen:
- Basisschichten: Top Base Layer, Bottom Base Layer
- Unterwäsche: 4-5 Paar
- Oberteile: 3-4 kurzärmelige Shirts, 1-2 langärmelige Wanderhemden
- Hosen: 1 isolierte Trekkinghose, 1-2 Wanderhosen
- Wärmeisolierung: 1 Polartec-Fleecejacke, 1 isolierte Winterjacke
- Wetterschutz: 1 Hard Shell Jacke
- Schuhe: eingelaufene Bergschuhe mit guter Sohle
Zusätzlich sind Handschuhe, Trekkingstöcke, Mütze, Sonnenbrille und ein hochwertiger Schlafsack essenziell, um sich vor Kälte und Wetterumschwüngen zu schützen. Eine sorgfältige Packliste sorgt dafür, dass das Abenteuer am Kilimandscharo nicht nur unvergesslich, sondern auch komfortabel wird.
Die beste Reisezeit für den Kilimandscharo
Die optimale Zeit für eine Trekkingtour auf den Kilimandscharo liegt in den Trockenperioden: zwischen Januar und März sowie von Juni bis Oktober. Während der Regenzeiten kann der Aufstieg durch Schlamm und schlechte Sicht erheblich erschwert werden.
Besonders beliebt sind die Monate August und September, da das Wetter stabil und die Temperaturen angenehm sind. Frühbuchung ist ratsam, da diese Zeiträume stark nachgefragt sind.
Einreise & Visum
Laut Auswärtigem Amt ist Einreise nach Tansania für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich
- Reisepass
- Vorläufiger Reisepass
- Kinderreisepass
Ein Personalausweis oder vorläufiger Personalausweis berechtigt nicht zur Einreise nach Tansania. Und die Reisedokumente müssen noch mindestens sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein.
Zudem benötigen deutsche Staatsangehörige für die Einreise nach Tansania ein Visum, das vor der Einreise als E-Visum beantragt und bezahlt werden kann.
Impfschutz
Bei der direkten Einreise aus Deutschland auf das Festland Tansanias sind keine Pflichtimpfungen, insbesondere keine Gelbfieberimpfung erforderlich. Allerdings weist das Auswärtige Amt auf seiner Webseite in Zusammenhang mit Tansania auf verschiedene Viren und Krankheitserreger und mögliche Schutzimpfungen hin.
Vor einer Reise sollte in jedem Fall ein Arzt in die Planungen einbezogen werden. Sowohl in Sachen Schutzimpfungen, wie auch in Bezug auf die allgemeine körperlicher Verfassung.