Schneesport im Frühwinter
Vorsicht vor übermütigem Verhalten!!

Mit den ersten Schneefällen, öffnenden Gletscherskigebieten, weißen Webcams und voll Schneemotiven strotzenden Instagram-Accounts kann der Eindruck entstehen, die Wintersaison wäre bereits in vollem Gange. Tatsächlich ist die Schneelage in den Alpenregionen jedoch weiterhin gering und für Schneesport abseits der Pisten in der Regel ungeeignet.


Verband Deutscher Berg- & Skiführer e.V. weist auf geringe Schneelage hin – Achtung auch auf Wanderungen

  1. Spaltenstürze: Gefahr im Gletscherskigebiet
  2. Verletzungsgefahr auf Skitour
  3. Geringe Informationslage
  4. Wanderungen: Schneelage beachten
Zwischenstopp an der Breitengehrenalpe
Egal ob zum Saisonstart oder mittendrin: auf Tour geht es nur vollständig ausgerüstet und mit der richtigen Vorbereitung

Der Verband Deutscher Berg- und Skiführer e.V. (VDBS) betont, dass gerade zu Saisonstart die Verletzungsgefahr hoch ist und Informationen zur Lawinenlage noch kaum verfügbar sind. Die ersten Schneefälle machen insbesondere die höheren Lagen auch für Wanderungen derzeit ungeeignet.

Spaltenstürze: Gefahr im Gletscherskigebiet

„Ganz klar: Lust auf Schnee haben wir alle“, erklärt Michael Schott, Vorstandsmitglied im VDBS.

„Zu Saisonstart ist jedoch Zurückhaltung ein guter Rat. Auch wenn nach den ersten Schneefällen die Skigebiete weiß und verschneit wirken – die Gletscherspalten sind noch längst nicht ausreichend zugeschneit und bergen ein echtes Unfallrisiko. Viele Spaltenstürze passieren um diese Jahreszeit in Skigebieten in unmittelbarer Nähe zu den gesicherten Pisten. Wir empfehlen, geduldig zu sein und zunächst auf den Pisten zu bleiben.“

Bei Gletschertouren bergen instabile Schneebrücken über Gletscherspalten eine große Gefahr
Bei Gletschertouren bergen instabile Schneebrücken über Gletscherspalten eine große Gefahr


Verletzungsgefahr auf Skitour

Gerade in den Hochlagen ist die Schneedecke vereinzelt schon geschlossen und verlockt zu den ersten Ski- und Schneeschuhtouren. „Man sollte jedoch immer bedenken, dass die Schneedecke nach wie vor dünn ist. Steine, Baumstümpfe oder Weidezäune sind nur knapp oder noch gar nicht vollständig eingeschneit“, betont Schott.

Eine dünne Schneedecke bedeutet bei Stürzen ein hohes Verletzungsrisiko
Eine dünne Schneedecke bedeutet bei Stürzen ein hohes Verletzungsrisiko

Stürze im Gelände können also schnell mit massiven Verletzungen einher gehen, die mit einer höheren Schneedecke nicht passieren würden. „Neben der eigenen Verletzungsgefahr ist auch das eigene Material schnell beschädigt. Einmal einen schlecht eingeschneiten Stein erwischt, ist die Skikante schnell kaputt.“


Geringe Informationslage

Die örtliche Lawinengefahr darf hingegen auch bei vermeintlich niedriger Schneedecke nicht vernachlässigt werden.

„Der noch warme Boden kann das Abgleiten von Schneebrettern begünstigen“, warnt Schott. Vielerorts haben die Lawinenwarndienste ihre Arbeit noch nicht komplett aufgenommen, es fehlen also verlässliche Daten. „Umso wichtiger ist es, im freien Gelände gut vorbereitet und zurückhaltend unterwegs zu sein. Denn eines ist sicher: Der Winter wird kommen.“


Wanderungen: Schneelage beachten

Für Wintersport meistens noch zu gering, ist die Schneelage doch gleichzeitig insbesondere in höheren Lagen für Wanderungen zu mächtig.

Auch hier gilt, dass aufgrund geringer Informationslage kaum ausreichend Informationen für eine gute Tourenplanung vorliegen. „Für Wanderungen bieten sich derzeit niedrige Ziele an, idealerweise südseitig. Wo noch kein oder nur sehr wenig Schnee liegt, finden sich derzeit oft ruhige Touren abseits des üblichen Trubels“, empfiehlt Schott.

Vorsicht auf eisigen Böden bei Wanderungen und Bergtouren
Vorsicht auf eisigen Böden bei Wanderungen und Bergtouren

Allerdings solltest Du auch auf Wanderungen Vorsicht walten lassen. Auch ohne Schnee ist der Boden gefroren. Es kann also durchaus glatt sein und die richtige Ausrüstung kann helfen. Im Zweifel umkehren und kein Risiko eingehen!

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