Zuletzt aktualisiert am 22. August 2024
Mit ihren 2.247m Höhe ist die Leilachspitze der höchste Gipfel der Vilsalpseeberge. Die Besteigung der Leilachspitze und deren Überschreitung in Richtung Lachenspitze erfordert Kondition und absolute Trittsicherheit. Gerade im Gipfelbereich sind der schottrige Untergrund und die leichte Schrofenkletterei nicht zu unterschätzen.
Ãœber das Birkental zur Leilachspitze
Der Aufstieg zur Leilachspitze beginnt im kleinen Ort Rauth, oberhalb des Gaichtpasses. Fast am Ortende gibt es einen kleinen Wanderparkplatz mit einer Spendenbox für die Bergwacht. Nahezu ebenerdig führt ein breiter Fahrweg in Richtung Birkental. Die Schilder weisen das Gipfelziel von hier aus mit 5 Stunden aus. Immer der Beschilderung folgend zweigt ein schmaler Pfad nach gut 2,5km vom Fahrweg ab und führt in Richtung Krottental. Links des Weges fallen die Graswände steil hinab zum Weißenbach, ein kleiner, steigähnlicher Abschnitt quert das Krottental und bringt uns weiter in Richtung Birkental.
Ein guter Kilometer mit leichtem Auf und Ab durch einen herrlichen Bergwald steht auf dem Programm, bevor eine kleine Brücke den Weißenbach quert und der eigentliche Aufstieg beginnt. Steile und flachere Passagen wechseln sich nun ab. Immer noch im Schutze des Bergwaldes steigen wir gut 600 Höhenmeter nach oben.
Die einmalige Natur des unten liegenden Birkentals und der abwechslungsreiche Wegverlauf laden zum „Seele-baumeln-lassen“ ein.
Auf etwa 1.800m Höhe öffnet sich der Bergwald und der Weg führt auf ein weites Kar unterhalb der mächtigen Wände der Leilachspitze. Ohne groß an Höhe zu gewinnen geht es, nach einem alten Wegweiser rechts ab, zum finalen Aufstieg,  einer kleinen Einkerbung inmitten des Felswände. Zunächst in steilen, kurzen Kehren über ein Wiese, dann in einer Rinne hinauf auf den nördlichen Rücken. Teile der Weganlage sind aufgrund starker Regenfälle abgerutscht, was den Aufstieg angesichts des ohnehin rutschig-schottrigen Untergrunds zusätzlich erschwert.
Aufstieg zum Gipfel
Der schottrige Untergrund im Gipfelbereich erschwert nicht nur den Auf- sondern auch den Abstieg. Absturzgefahr ist definitiv vorhanden, daher ist die Bergtour in der SAC-Wanderskala ist die Tour mit T3 bis T4 zu bewerten!
Auf dem Rücken öffnet sich der beeindruckende Tiefblick in das Birkental. Linker Hand geht es, nun weit weniger steil, die letzten 130 Höhenmeter hinauf zum eisernen Gipfelkreuz. Der schottrige Untergrund und die steil ins Birkental abfallenden Schrofenwände fordern auf diesem Abschnitt immer noch höchste Konzentration. Schließlich ist nach einer kurzen Klettereinlage der Gipfel erreicht.
Der Abstieg führt in südwestlicher Richtung, der Lachenspitze entgegen. Zunächst ist der Weg noch gut erkennbar, dann helfen nur noch die roten Markierungen in der Schuttrinne bei der Orientierung. Auch hier scheinen erosionsbedingt einige Teile des Weges abgerutscht zu sein. Nach 100 Höhenmetern auf schottrigen, teils scharfen Fels, ist der anspruchsvollste Teil des Abstiegs bewältigt und das Auge hat wieder für den Blick auf die Krottenköpfe Zeit.
Abstieg über das Lachenjoch ins Birkental
Der weitere Wegverlauf in Richtung der Krottenkopfscharte ist purer Genuss. Eine wunderschöne Höhenwanderung die immer wieder der Blick zum blaugrau schimmernden Lech frei gibt. An der Krottenkopfscharte gabelt sich der Weg. Rechts beginnt der Abstieg ins Birkental, geradeaus kann mit einer Zeitangabe von 45 Minuten die Lachenspitze noch in die Tour mit eingebaut werden.
Beide Wege treffen sich auf Höhe des östlichen Lachenjochs wieder. Wer die Lachenspitze nicht „mitgenommen“ hat, kann am Joch noch einen wunderschönen Blick auf zumindest zwei der drei übereinander liegenden Seen erhaschen, bevor der eigentliche Abstieg ins Birkental erfolgt. Der erste teil des Abstiegs ist noch etwas steil, bald aber wird das Gefälle gemächlicher und diese einzigartige Bergtour führt hinaus durch das auch als „Klein-Kanada“ bezeichnete Tal zurück zum Krottental und wieder zum Parkplatz in Rauth.
Karte zur Tour inkl. GPX-Download
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Aktueller Stand von Mitte August 2023: Obwohl technisch eher unschwierig, von Rauth wie auch von der Landsberger Hütte – im Verhältnis zu den „kleineren Gipfeln“ wie Gimpel, oder Säuling – tw. schwierige Wegfindung, sowie zeit- und kraftraubende Wegbeschaffenheit im oberen Drittel bzw. Gipfelzustieg. Durch fortschreitende Erosionsprozesse sind Markierungen und Weg nur sporadisch vorhanden und man muss praktisch von beiden Seiten jeweils eine große (und gut gefüllte) Geröllrinne hinauf. Insgesamt nichts für Ungeübte und eher nur bei stabilem Schönwetter empfohlen, da kein schneller Abstieg möglich und zudem erhöhtes Absturzrisiko bei schlechter Sicht, weil Weg und Markierung eben nicht immer sofort erkennbar. Auf jeden Fall einen ausreichenden Zeitpuffer einplanen. Die 8 Stunden für die große Rundtour sind auch für gute Geher nicht übertrieben. Landschaftlich dennoch grandiose Tour!
Danke Timo für Deine aktuellen Infos.