Kletterei von der Gelben Scharte zum Schartschrofen

Friedberger Klettersteig

Aussichtsreiche Tour vom Füssener Jöchle über den Schartschrofen und den Friedberger Klettersteig zur Rot Flüh und wieder zurück.

Der Friedberger Klettersteig gilt als einfacher Steig in den Tannheimer Bergen. Vom Füssener Jöchle erreicht man den Einstieg zum Steig am Schartschrofen in etwa 45 Minuten. Vom 1968m hohen Gipfel kann man fast den gesamten Wegverlauf zur Rot Flüh einsehen. Prächtig der Anblick des steilen Gimpel, wunderschön glitzernd der Haldensee unten im Tal.

Vom Füssener Jöchle zum Schartschrofen

Die Wanderung von der Bergstation der Sonnenbergbahn am Füssener Jöchle beginnt gemütlich. In einem Rechtsbogen geht es ohne großen Höhenunterschied in Richtung Schartschorfen. Lediglich der letzte Anstieg durch ein Latschenfeld wird etwas steiler. Dann beginnt das Herzstück dieser Tour: der kleine aber feine Friedberger Klettersteig.

Weg zum Schartschrofen mit Blick zur Läuferspitze
Weg zum Schartschrofen mit Blick zur Läuferspitze

Der Klettersteig

Der Hauptteil des Friedberger Klettersteigs befindet sich zwischen Schartschrofen und der etwa 100m tiefer gelegenen Gelben Scharte. Das bedeutet für den Beginn: abklettern. In einer kleinen Rinne geht es los. Nach einigen Metern ist die erste Vertikale erreicht, die einen tollen Tiefblick in das unter der Gelben Scharte liegende Kar gewährt.

Im Friedberger Klettersteig
Im Friedberger Klettersteig

Eine kurze Querpassage führt zur Schlüsselstelle. Einem leichten Überhang, der mit einem weiten Tritt überwunden wird. Anschließend quert man wieder die soeben überwundene Wand. Es folgt eine längere schräge Passage mit losem Geröll, aber festem Halt im umliegenden Fels. Links und rechts des Steigs sprießt das Edelweiß und der leuchtend grüne Haldensee ist nahezu den gesamten Verlauf des Steigs im Blick. Eine kurze Vertikale führt wieder einige Meter nach unten und die Gelbe Wand rückt immer näher. Letztlich folgt ein weiterer großer Schritt, der bei späteren Rückweg nochmals Kraft fordert, und die Scharte ist erreicht.

Klammern unterhalb des Rot Flüh Gipfels
Klammern unterhalb des Rot Flüh Gipfels

Aufstieg zur Rot Flüh

Von der Scharte aus geht es, meist ungesichert, auf einem Höhenweg-ähnlichen Pfad zum Gipfel der Rot Flüh. Nur an wenigen Stellen sind Sicherungsseile angebracht. Zunächst ebenerdig, über die Gelbe Scharte, dann auf schottrigem Untergrund ein paar Meter nach oben. Hinter einer Kurve führt eine Traverse oberhalb des Kars zwischen Rot Flüh und Schartschrofen zu felsigerem Terrain. Es geht wieder weiter nach oben. Auf einem kleinen Grat mit Sicherungsseil nähern wir uns der letzten Klettereinlage.

Nach einer kurzen bergab-Passage geht es über in den Fels geschlagene Klammern und ohne Sicherungsseil etwa 10m senkrecht nach oben. Die nun folgenden Serpentinen führen in abschüssigem Gelände steil nach oben zum Gipfelkreuz. Die Rot Flüh ist Logenplatz Nummer eins um die Kletterer auf dem gegenüberliegenden Gimpel zu bewundern.

Von der Gelben Scharte zum Schartschrofen
Von der Gelben Scharte zum Schartschrofen

Rückweg über die Läuferspitze zum Füssener Jöchle

Der Rückweg erfolgt nach aussichtsreicher Rast geht es auf dem selben Weg zurück. Der Weg bis zur Gelben Scharte ist schnell gemeistert. Die kniffligen Stellen sind bekannt und der genussvolle Aufstieg zum Schartschrofen kann beginnen.

Vom Schartschrofen aus kann man auf dem Rückweg auch die Läuferspitze, oberhalb des Füssener Jöchle, mitnehmen. Allerdings ist der Aufstieg steil und sandig. Im Gipfelbereich muss eine senkrechte Wand mit einem schmalen Riss und einer Eisenkette als Hilfsmittel überwunden werden, bevor der Abstieg über einen, teilweise mit Drahtseilen gesicherten, ausgesetzten Grat in Richtung Füssener Jöchle erfolgen kann.


Tipp
Die Kombination aus Bergtour auf die Rot Flüh mit anschließendem Friedberger Klettersteig ist sicherlich die schönere Kombination als das Abklettern vom Schartschrofen, wenngleich auch das seinen Reiz hat.

Karte zur Tour

Immer wieder neue Touren

Du willst keinen Beitrag mehr verpassen? Dann abonniere Bergparadiese.de per Email und erhalte automatisch alle neuen Beiträge und Tourentipps (diesen kostenfreien Service kannst Du jederzeit wieder abbestellen).

 

Wichtiger Hinweis
Wetter, eigenes Können, und im Hochgebirge auch immer die aktuelle Schneelage im Blick behalten!

 

Folge uns Björn von Bergparadiese.de:

Sportler, Blogger, Content Creator & Autor

Ich bin Björn und seit meiner frühesten Kindheit aus Leidenschaft in den Bergen unterwegs. Mit dem Mountainbike, meinen Bergschuhen oder meinem Klettersteig-Set bin ich ständig auf der Suche nach neuen Touren und Erlebnissen. Dabei darf der Genuss nicht zu kurz kommen. Ich halte mich gerne beim Trailrunning fit und bin außerhalb der klassischen Bergsaison auch gerne mit den Tourenskiern unterwegs. Auf meinem Alpin-Blog schreibe ich über meine Touren, gebe Tipps zur Tourenplanung und dem Drumherum. Mein Motto: "Life begins when you step outside!"

2 Antworten

  1. Ralf Klettersteig

    Ein nettes Kraxelvergnügen – leider ist der Friedberger Klettersteig nur sehr kurz. Immerhin gibt es beim Aufstieg zur Roten Flüh noch ein wenig „Nachschlag“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert