Zuletzt aktualisiert am 17. März 2025
Wer in Imst zum Skifahren geht, den erwartet das sonnenverwöhnte Skigebiet Hoch-Imst mit seiner wunderschön-langen Talabfahrt. Neben Hoch-Imst gibt es rund um den Tiroler Ort aber noch weitere Skigebiete, die in weniger als 1 Stunde zu erreichen sind. Das macht Imst zu einem beliebten Basislager für’s Pistenhopping zu den bekanntesten Skigebieten der Region. Unter anderem zur „Wiege des alpinen Skisports“ und zu echten Geheim-Tipps, die meist nur die Einheimischen ansteuern.

Pistenhopping in Imst um Imst und um Imst herum
Die Anfahrt auf Imst kenne ich nur allzu gut. Von Norden kommend öffnet sich nach dem Fernpass das Tor zur Outdoorregion Imst mit ihren zahlreichen Wander- und Klettermöglichkeiten.
Im Winter war Imst für mich meist nur Durchgangsstation auf dem Weg nach Süden. Entweder in die Skigebiete von Pitztal oder Ötztal oder auf der Zufahrt zum Reschenpass, der hinüber ins Vinschgau führt. Zu Unrecht, wie sich bei diesem Skiurlaub Ende Februar zeigen sollte.
Zu Füßen der Lechtaler Alpen, im Tiroler Oberland, liegt die Outdoorregion Imst. Sie zählt zu den vielfältigsten Urlaubsgebieten in Tirol.
Die Bezirkshauptstadt Imst bildet den Mittelpunkt. Außerdem zählen die Ortschaften Imsterberg, Karres, Karrösten, Mils bei Imst, Nassereith, Roppen, Schönwies und Tarrenz zur Outdoorregion. Von Klettern über Mountainbiken, Wandern, Raften und Canyoning gibt es unzählige Möglichkeiten für einen Aktivurlaub rund um Imst.
Dazu zählen im Winter auch das Rodeln, das Winterwandern oder das Skifahren. Und Skifahren bedeutet hier Vielfalt pur! Mehr als 1800 Kilometern an Piste gibt es in den 17 Skigebieten rund um Imst.
Wie der „Starkenberger BierMythos“, die „Area 47“ oder die „Rosengartenschlucht“ zählt auch „Fasnachtshaus“ in Imst oder Nassereith zu den Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Region.
Mein perfektes Skiwochenende im Westen von Tirol
Ich sitze im Bus in Richtung Jerzens. Gleich hinter dem Ort geht es hinein ins Pitztal und hinauf zum Skigebiet Hochzeiger. Für Gäste in Imst ist die Fahrt mit dem öffentlichen Personennahverkehr in Richtung Skigebiet ebenso kostenfrei, wie beispielsweise die Fahrt in Richtung Ötztal und zum Skigebiet Hochoetz. Das ist nur einer von vielen anderen Vorteilen wenn man in Imst sein Basislager aufschlägt.
Nach gut 40 Minuten stehe ich an der Talstation der Hochzeiger Gondelbahn, schnappe mir mein Skiticket am Abholautomaten und starte ohne Park- oder Ansteh-Stress in meinen ersten Skitag.
Inzwischen bieten zahlreiche Tiroler Skigebiete diesen Service.
Das Skigebiet am Hochzeiger
Das Skigebiet am Hochzeiger kenne ich bereits aus dem vergangenen Jahr. Die breiten Pisten bieten herrlichen Carving-Spaß. Und das vor einem beeindruckenden Panorama.
Bei der Auffahrt mit der „Hochzeiger 2.5“, einem hochmodernen 8er-Sessellift, geht zum höchsten Punkt im Skigebiet. Der liegt auf 2.500 Metern Höhe. 60 Meter höher thront das Gipfelkreuz des Hochzeiger. Und im Verlauf der Auffahrt genieße ich einen atemberaubenden Blick in die Pitztaler Berge und rüber zum Pitztaler Gletscher. Das wäre ein weiteres Top-Skigebiet, das in etwa einer Stunde Fahrzeit ab Imst zu erreichen ist.
Was mir hier am Hochzeiger besonders gut gefällt, sind die übersichtlichen Pisten. Von nahezu jedem Punkt aus hast Du einen perfekten Blick über das gesamte Skigebiet. Das macht es nicht zuletzt für Familien so attraktiv. Auch das Angebot an Abfahrten kann sich für ein Gebiet mit 54 Pistenkilometern sehen lassen. 12 blaue, 32 rote und 10 schwarz-markierte Pistenkilometer gibt es. Die Benni-Raich-Abfahrt oder der Zirbenfall sind nicht nur klangvolle Namen, sondern auch anspruchsvolle Abfahrten.
Insider-Tipp 1 Während der Zirbenfall mit bis zu 80% Gefälle und herrlichem Blick in Richtung Imst aufwarten kann, geht es auf meiner persönlichen Lieblingspiste definitiv entspannter zu. Die Zollbergabfahrt ist deutlich flacher und „nur“ als rote Piste klassifiziert. Aber die Tatsache, dass Dich parallel zur Piste lediglich ein Schlepplift nach oben bringt führt dazu, dass sie bis in den Nachmittag hinein eher wenig befahren wird.Schilder und Fahnen weisen den einfachsten Weg von ganz oben ins Tal. Die bestehenden Pisten sind teilweise um flache Umfahrungen ergänzt.
Das Ganze ist so angelegt, dass auch anspruchsvollere Abschnitte auf einfachen Pisten umfahren werden können.
Nach meinem ersten Skitag bei herrlichem Sonnenschein, blauem Himmel und dicken Oberschenkeln shuttle ich entspannt mit dem Bus wieder zurück zu meiner Unterkunft in Imst. Nicht ohne zuvor eine Stärkung in Form eines Kaiserschmarrns zu mir genommen zu haben. Denn der gehört für mich zum Skifahren, wie die Berge zu Tirol.
Pistenhopping zum Arlberg
Das Schöne an einer zentral gelegenen Unterkunft liegt in der Vielfalt. Es geht nicht Tag für Tag in ein und dasselbe Skigebiet. Je nach Wetter, Zustand der Oberschenkel und Lust und Laune stehen verschiedenste Möglichkeiten offen.
Von Imst aus liegen 15 Skigebiete weniger als 50 Kilometer entfernt. Darunter klangvolle Namen wie Kühtai, Sölden oder St. Anton. Aber auch der ein oder andere Geheimtipp wie See oder Kappl. Die hat nicht jeder Skiurlauber sofort auf dem Zettel, sind aber unter den Einheimischen sehr beliebt, wie ich bei der Entspannung in der Sauna meines Hotels von eben einem solchen erfahre.
Auch Galtür, Nauders, Obergurgl oder der Kaunertaler Gletscher liegen maximal 60 Kilometer von Imst entfernt. An meinem zweiten Skitag steht für mich aber „die Wiege des alpinen Skisports“ auf dem Plan. St. Anton musste ich im vergangenen Jahr aufgrund einer Fuß-Verletzung sausen lassen. Umso mehr freue ich mich auf die weltmeisterlichen Pisten am Arlberg.
Dorthin geht es allerdings mit dem PKW. Alternativ kommst Du auch in unter einer Stunde mit dem Zug vom Bahnhof Imst zum Bahnhof von St. Anton. Der 7:16-Uhr-Zug nach Bregenz braucht für die Strecke gerade einmal 36 Minuten. Und dann sind es noch 6 Gehminuten bis zur Galzigbahn. Perfektes Timing für den frühen Start in den Skitag.
Auf meiner Skisafari bin ich nicht alleine. Heute begleitet mich und meine Gruppe unter anderem Sebastian von der Skischule Arlberg. Die wurde 1921 gegründet und ist mit etwa 300 Skilehrerinnen und Skilehrern die größte Skischule Österreichs.
Im Gegensatz zum Hochzeiger, ist das Skigebiet rund um St. Anton deutlich größer. Da hilft es einen erfahrenen Guide an seiner Seite zu haben. Er kennt nicht nur die besten Pisten und Aussichtspunkte, sondern weiß auch genau bei welchem Wetter er welche der 85 Bergbahnen und 300 Abfahrtskilometer im Skigebiet ansteuern muss.
Der Name Arlberg weist dabei nicht auf einen einzelnen Gipfel hin. Der Name stammt von der Arle. Ein Latschen-Gewächs das in der Region als Arle bezeichnet wird.
Da sich heute Morgen noch zäher Hochnebel über dem Arlberg hält, entscheidet sich Sebastian zunächst für die Rendlbahn. Normalerweise ist das sein Tipp für den Nachmittag, da die nördlich ausgerichteten Pisten länger im Schatten liegen und daher auch noch spät am Tag schön griffig sind.
Die Rendlbahn erschließt südlich von St. Anton die Pisten unterhalb der 2.816 Meter hohen Vorderen Rendlspitze. Schwarze, rote und auch blaue Pisten sind durch ein paar Sessellifte hier erschlossen. Dazu kommen die ein oder anderen anspruchsvollen Ski- und Freeride-Routen, die das gesamte Skigebiet am Arlberg zu einem Mekka für Powder-Fans machen.
Und wie es Sebastian vorhergesehen hatte, klart es hier schon deutlich auf. Gegen Mittag liegen dann auch das Skigebiet rund um die Valluga unter strahlendem Sonnenschein und wir gleiten Schwung für Schwung ins Tal, um im nächsten Moment schon wieder nach oben zu gondeln.
Insider-Tipp 2 Entgegen meiner eigentlichen Annahme, dass es samstags recht voll werden dürfte, ist die Situation auf den Pisten doch sehr entspannt. Das liegt am immer noch starken Bettenwechsel-Tag. Bestes Skivergnügen auf top-präpariertem Untergrund.Mit 2.811 Metern ist die Valluga der höchste Punkt im gesamten Ski- und Freeride-Paradies. Und natürlich wollen auch wir uns den grandiosen Ausblick nicht entgehen lassen. Mit der Großkabinenbahn geht es zunächst bis kurz unter den Gipfel. Während die Vallugabahn I noch ganz gut besucht ist, nehmen nur wenige Personen die kleine zweite Bahn, die hinauf zum höchsten Punkt führt.
Insider-Tipp 3 Gerade einmal 5 Personen finden in dieser Pendelbahn Platz. Und die Auffahrt mit Skiern ist nur in Begleitung eines Guides gestattet. Denn die Steilhänge und Rinnen erfordern nicht nur skifahrerisches Können, sondern auch eine gute Orientierung.Daher schnallt der Großteil Alpinskifahrer seine Skier bereits nach der ersten Sektion wieder an. Für unsere Gruppe hat sich der Abstecher auf den Gipfel der Valluga aber definitiv gelohnt. Ein schier unendliches Panorama breitet ich rund um uns aus. Ein krönender Abschluss unseres Skitages, bevor wir die lange, finale Abfahrt nach St. Anton in Angriff nehmen.
Im letzten Drittel der Abfahrt liegt rechts die Sennhütte. Eine gemultich-urige Einkehr mit Sonnenterrasse und ausgezeichnetem Essen.
Natürlich gibt es auch hier Musik und ein wenig Après-Ski. Viel mehr sind jedoch die hier eigens gebrannten Schnäpse aus Arle, Zirbe und Co. zu erwähnen, die ein feines Mittagessen perfekt abrunden.
Das Skigebiet Hoch-Imst
Zugegeben, das Skigebiet Hoch-Imst ist unter all den Top-Skigebieten die Du in kurzer Zeit von Imst aus erreichen kannst sicherlich das kleinste. Aber auch hier macht das Skifahren richtig Spaß. Und mal ehrlich, wo kannst Du noch unter 40€ für die Tageskarte Deine Schwünge in den Schnee zaubern?
Nach zwei ausgiebig-sportlichen Skitagen am Hochzeiger und in St. Anton ist der Besuch von Hoch-Imst der genau richtige Abschluss meiner Skisafari. Und dazu ist der Besuch noch gratis!
Ruhig bedeutet aber nicht, dass die Pisten langweilig sind oder nur flach dahin führen. Für Kinder und Anfänger gibt es auf Höhe der Mittelstation mit dem Malchbachlift zwar einen Schlepplift, der ein wunderbar breites und flaches Übungsterrain erschließt. Ansonsten sind die Pisten aber durchweg rot und auch ein steiler, schwarzer Abschnitt führt talwärts.
So ist zum Beispiel das Busfahren kostenfrei. Aber die Imst Card bietet auch freien Eintritt in zahlreiche Museen, in das das Kino von Imst oder die Boulderhalle, inklusive Trainer.
In puncto Winterspaß kannst Du außerdem an geführten Touren im Rahmen desWinterprogramms teilnehmen und ab Ende Dezember bis Anfang März kostenfrei am Hochzeiger zum Nachtodeln gehen.
Kinder zwischen 3 und einschließlich 6 Jahren profitieren zu ausgewählten Terminen außerdem von den Gratis Kinderskiwochen. Das bedeutet Skifahren und Skikurs gratis!
Mit zwei 10er-Gondeln geht es auf 2.050 Meter Höhe. Schon bei der Auffahrt bemerke ich zahlreiche Skitourengeher, die am Pistenrand nach oben steigen. An diesem sonnigen und warmen Tag dürften weniger die weiten Wannen unter Muttekopf oder Scharnitzsattel das Ziel der Begierde sein. Vielmehr steigt der Großteil bis zum Aussichtspunkt an der Bergstation auf und genießt dort zunächst den Ausblick über Imst, bevor es zum gemütlich-leckeren Einkehrschwung auf der Untermarkter Alm geht.
Und auch ich lege vor meiner letzten Talfahrt noch einmal einen Stopp auf 2.050 Metern Höhe ein, bevor ich mich langsam aber sicher von Imst verabschiede.
Mein Fazit zum Pistenhopping rund um Imst: günstig, gut, vielfältig
Zu Beginn war ich skeptisch, ob sich ein Besuch zum Skifahren in Imst tatsächlich lohnen würde. Aber diese drei Tage haben mich eines besseren belehrt und mir wieder einmal gezeigt, dass es auch, aber nicht immer um klangvolle Namen geht.
Wobei Du nur an den Kosten für die Unterkunft sparen musst, nicht aber am Skivergnügen. Die Hotels und Pensionen sind meist günstiger wie in den Ski-Hotspots. Und mit der Imst-Card sparst Du Dir bei einer entsprechenden Aufenthaltsdauer zudem noch einen Tag Skifahren in Hoch-Imst.
Garage, Skiraum mit Skischuhtrockner, ein schöner Wellnessbereich, sehr gutes Frühstück und ein feines Abendmenü. Was braucht’s mehr?
Durch die zentrale Lage im mittleren Inntal stehen Dir von Imst aus die Türen zu zahlreichen Skigebieten offen. Neben Hoch-Imst habe ich zwei weitere tolle Gebiete angesteuert und Dir kurz vorgestellt. Jetzt bist Du dran.
Pistenhopping Imst: Link-Tipps & Anreise
Von Osten aus Richtung Innsbruck und von Westen aus Richtung Bregenz nimmst Du die A12 (mautpflichtig) bis zur Abfahrt Imst-Pitztal.
Der ÖPNV, Dein Gastgeber im Hotel, oder der Bahnhofshuttle Tirol sorgen für den richtigen Anschluss bis an die Rezeption.