Produkttest: Merrell Moab 2 GTX

Zuletzt aktualisiert am 5. Februar 2021

Anzeige – Der Moab 2 GTX von Merrell verspicht Tragekomfort und optimalen Halt.

Allein mit der Bezeichnung „Mother of all Boots“ (Moab), der in dieser Version in die 2. Produktgeneration geht, legt der amerikanische Hersteller die Messlatte selbst schon hoch an. Um den leichten Wanderschuh in seiner Mid-Cut-Variante an seinen Grenzen auszutesten, genügt natürlich nicht eine Wanderung in der Ebene, weshalb ich mich für eine Tour auf den 1680m hohen Besler entschieden habe.

Auch das Wetter spielte für diesen Test mit: die Nacht hat den Untergrund mit ausreichend Regen versorgt, die tief hängende Wolkendecke um den Gipfel und die 15 Grad Außentemperatur bildeten zusätzlich den perfekten Rahmen.

Technische Daten des Merrell Moab 2 GTX

  • Gewicht: 606g (nachgewogen bei einer Schuhgröße von 47)
  • Sohle: Vibram TC5+
  • Material: Mesh, synthetisches Leder, Gore-Tex-Membran

Daten der Teststrecke

  • Länge: 8,16km
  • Höhenunterschied: 490m, höchster Punkt: 1680m
  • Wegtypen: Alpinwanderweg (82m),Bergwanderweg (4,16km), Wanderweg: 3,51 km
  • Weg (326m), Nebenstraße (ca.100 m), Straße (82m); Quelle: komoot
  • Außentemperatur: 15 Grad
  • Luftfeuchte: 80%

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Mehr Informationen

Tourenbeschreibung zum Besler gibt’s hier.

Die Details des Testschuhs

Die Optik ist natürlich immer ein sehr subjektives „Erlebnis“. Daher beschränke ich mich auf die anderen Details, die beim Moab GTX ins Auge stechen. Das umlaufende, unter das synthetische Leder eingearbreitete Fersenband fällt ebenso auf wie die Tatsache, dass der Schuh am Oberschaft über nur eine Öse verfügt. Die Vibram-Sohle ist wenig vertieft und gleicht im Vorderfuß-Bereich, wie auch an der Ferse Saugnäpfen.

Die Test-Tour

Auf den ersten Metern der Tour zur Herzberg Alpe, der schottrige und später geteerte Untergrund ist trocken, überzeugt der Moab 2 GTX mit seiner Vibram Sohle durch guten Grip. Der weitere Aufstieg in Richtung der Gund Alpe stellt die weit größere Herausforderung dar. Feuchter Waldboden wechselt mit rutschigem Wurzelwerk, teilweise speckigem Kalkstein und dann wieder schottrigem Untergund. Auf dem Schotter, wie auch auf großen Felsblöcken fühlt sich der Merrell zu Hause. Rutschige Wurzeln sind für jede Sohle eine kaum zu meisternde Herausforderung. Was aber auffällt ist, dass die Sohle auf kleineren Steinen oder Felsen, auf denen sie wenig Auflagefläche vorfindet, den Untergrund spürbar zur Fußsohle durchlässt. Auch der zuvor angesprochene Grip wird deutlich weniger.

 

Der Moab 2 GTX in seinem Element
Auf etwa 1330m Höhe trifft die Beslerrunde auf den von Obermaiselstein kommenden Königsweg. Hier wechselt der Untergrund wieder auf einen ebenerdigeren, mit Schotter verfestigten Untergrund. Und damit ist auch der Moab GTX 2 wieder in seinem Element. Bis zur Gundalpe und auch während des Aufstiegs auf den Gratweg zum Gipfelblock des Beslers gibt es an der Performance nichts auszusetzen. Der Schuh punktet hier mit seinem Tragekomfort. Die im Test gewählte Mid-Cut-Variante gibt dem Fußgelenk genug Bewegungsfreiheit um den ein oder anderen Streckenabschnitt auch schneller passieren zu können. Dabei ist auch der Seitenhalt durch das umlaufend eingearbeitete Fersenband überzeugend.

 

Im Grenzbereich
Die relativ ebenen Passagen vom Abzweig zum kleinen Klettersteig hin zu Normalweg auf den Besler (in Richtung Abzweigung Beslerkopf) bestätigen das bequeme Gefühl abermals. Sobald der Weg am westlichen Ende des Gipfelblocks auf sandig-schottrigem Untergrund wieder steil ansteigt und anschließend auf dem lehmigen und durchnässten Waldboden abfällt, sind die Grenzen in Sachen Grip wieder erreicht. Die Sohle macht schnell „dicht“, was zu Lasten der Trittsicherheit geht. Der weitere Aufstieg zum Gipfelkreuz ist problemlos.

Der Abstieg zur Schönberg Alpe wird ob der zunehmenden Luftfeuchtigkeit spannender, als gewünscht. Im felsigen Abschmitt unterhalb des Beslerkopfs, der Weg ist hier leicht verblockt und uneben, macht sich die zuvor willkommene Fussgelenkfreiheit negativ bemerkbar. Zwar besteht der Schuh hinsichtlich des Seitenhalts diesen technischeren „Parcours“, er ist insgesamt natürlich stabiler als eine Low-Cut-Variante, dennoch wünsche ich mir einen höheren Schaft. Der Abstieg wird flacher und auch das sichere Gefühl kommt wieder zu dem immer vorhandenen bequemen Sitz dazu.

Bequem & trocken
Ab der Schönberg Alpe, das alpine Gelände ist längst verlassen, wandert es sich auf dem Rückweg entspannt. Auch die Abstecher durch das hohe, nasse Gras können dem Schuh nichts anhaben. Und so endet der Test des Merrell Moab 2 GTX wieder am Ausgangspunkt der Beslerrunde, die den „Light-Hiking-Schuh“ bewusst an seine Grenzen bringen sollte.

Fazit

Mit der Routenwahl für diesen Produkttest bin ich bewusst an die Grenzen eines leichten Wanderschuhs gegangen. Nicht um zu Beweisen, dass alpines Gelände nicht das richtige Terrain ist. Sondern um die Vorteile des Schuhs auf den verschiedenen Untergründen herauszuarbeiten und ihm die Chance zu geben, sich zu beweisen.

Dabei musste ich feststellen: der vom Hersteller angepriesene Tragekomfort des Merrell Moab 2 GTX ist unbestritten. Der Schuh fühlt sich sehr bequem an und hält dank der Gore-Tex-Technologie warm und trocken. Auch nach dem Test war von Müdigkeit oder brennenden Fußsohlen keine Spur. In technisch weniger anspruchsvollen und nicht-alpinen Passagen überzeugt der Schuh durch guten Seitenhalt, wie die Vibram-Sohle mit ihrem festen Grip. Gerade bei schnellem Wandern gibt die Mid-Cut-Variante dem Fuß genug Bewegungsfreiheit und somit ausreichend Vortrieb. Alles in allem ein schöner und bequemer Wanderschuh für leichte Touren und Weitwanderwege.

Sponsored Post: Der Test-Schuh wurde von Merrell unentgeltlich zur Verfügung gestellt, was auf das Ergebnis des Tests und die redaktionelle Freiheit selbstverständlich keine Auswirkung hatte.

Suchergebnisse für verschiedene Moab-Modelle von Merrell


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