Graveltour über den Schluchsee und den Feldsee nach Hinterzarten

Tag 3 meiner mehrtägigen Gravelbiketour durch den Hochschwarzwald hat mich von der Sommerau über den Schluchsee und den Feldsee zurück nach Hinterzarten gebracht. Natürlich durften auch heute ein paar Zwischenstopps an den Sehenswürdigkeiten der Region nicht fehlen. Dieser letzte Streckenabschnitt kann zurecht mit „Seen & Trails“ betitelt werden. Denn neben zahlreicher Seen und Weiher standen auch heute wieder ein paar schmälere Pfade, wie ein Teilstück des Hochschwarzwald Gipfeltrails, auf dem Streckenplan.

Streckenlänge: 51,1 km
Gesamtfahrzeit: 6 Stunden
Höhenmeter bergauf: 840
Höhenmeter bergab: 790
höchster Punkt: 1.150m
Schwierigkeit: mittel
Einkehrmöglichkeit: ja
Ausgangspunkt: Sommerau
Zielort: Hinterzarten
Streckentour; alle 3 Etappen Rundtour

Transparenzhinweis: Der folgende Tourentipp entstand in Kooperation mit Schwarzwald Tourismus.

Graveltour über den Schluchsee und den Feldsee nach Hinterzarten

Nach einer erholsamen Nacht in der einsamen und wunderschönen Sommerau hieß es Zelt, Isomatte und Schlafsack zusammenpacken und auf zur letzten Etappe meiner 3-tägigen Rundtour durch den Hochschwarzwald.

Von der Sommerau nach Grafenhausen

Aus der Sommerau kannst Du verschiedene Wege wählen um zum ersten Etappenziel des Tages, nach Grafenhausen, zu gelangen. Ich habe mich, ganz der Routenvorgabe meiner Bikepacking-Runde folgend, für den Gefällhaldenweg entscheiden.

Steiler Forstweg!

Der ist in der Abfahrt als leichter Trail markiert. Für die Auffahrt in Richtung Rothaus, und die ersten 160 Höhenmeter, bedeutet das einen durchaus anspruchsvollen „Kaltstart“. Der Forst- und Wirtschaftsweg ist zwar durchweg breit, weist aber an der ein oder anderen Stelle einige grobe Steine auf. Dazu geht es stellenweise ganz schön steil zu Sache. Kein Wunder, angesichts von gerade einmal 2 Kilometern Strecke bis zum höchsten Punkt.

Vom Start in der Sommerau hältst Du Dich zunächst links der Steina. An einem kleinen Teich vorbei steigt der Weg bald schon an und bringt Dich hinauf zum Hochreuteweg, wo Du fast den ganzen Anstieg geschafft hast.

Das Heimatmuseum Hüsli
Das Heimatmuseum Hüsli

Nach Rothaus geht es nun tendenziell bergab. Kurz vor der Rothaus Brauerei erreichst Du die Kreisstraße 5619 und folgst dieser bis zur Brauerei und der Tourist Info, gleich neben dem Heimatmuseum Hüsli.

Das Heimatmuseum Hüsli und die Rothaus Brauerei

Ein Besuch der Rothaus Brauerei lohnt sich. Ebenso der Besuch des Heimatmuseums Hüsli, mit seiner kleinen, feinen Ausstellung über das Leben in vergangenen Tagen.

Einkehrtipp!

Wenn Du, so wie ich tags zuvor, kein Frühstück für den Morgen eingekauft hast, kannst von Rothaus rechts der Straße auf einem breiten Radweg nach Grafenhausen rollen. Nach Grafenhausen geht es immer leicht bergab. Im Ort findest Du neben einem Supermarkt auch eine Bäckerei nebst angeschlossenem Café.

An der Tourist Info bei Rothaus kannst Du übrigens in einem hohlen Baum auch Getränke kaufen. Und zwar rund um die Uhr, denn die Kasse ist in den Baum integriert.

Frisch gestärkt musst Du nun wieder die paar Höhenmeter zurück zum Heimatmuseum fahren. Aber bis Du hier wieder ankommst, hat sowohl das Museum wie auch die Brauerei geöffnet.

Das Heimatmuseum Hüsli
Das „Hüsli“ wurde 1911 als luxuriöser Ferienwohnsitz durch die Berliner Konzertsängerin Helene Siegfried erbaut.

Mit der Serie „Schwarzwaldklinik“ wurde es in den 80er Jahren als Wohnhaus von „Professor Dr. Brinkmann“ international bekannt.

Geöffnet hat das Museum Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 12:00 und von 13:30 bis 17:00 Uhr und am Dienstag von 13:30 bis 17:00 Uhr. Montags bleibt das Hüsli geschlossen.

Gravelbiketour zum Schluchsee

Von Rothaus fährst Du durch das Wohngebiet von Brünlisbach, parallel zur L170 ein paar Höhenmeter bergab.

Kurz vor Erreichen der Landesstraße hältst Du Dich links. Ein breiter Schotterweg führt nun in einer großen Schleife wieder ein paar Höhenmeter bergauf. Zunächst mäßig steil am Waldrand, folgt ein kurzer, knackiger Anstieg im Wald.

Kurzer Trailabschnitt

Der breite Forstweg endet, und Du trailst über einen schmäleren, eingewachsenen Pfad wieder leicht bergab. Achtung! Der Weg ist teils dicht eingewachsen, so dass größere Steine und Wurzeln nur schwer und sehr spät wahrgenommen werden können.

Dieser gut 1.000 Meter lange Abschnitt mündet schließlich wieder in einen breiten Forstweg. Der bringt Dich oberhalb der Mettma, einem kleinen Bach mit ein paar moorigen Tümpeln, entspannt nach Nordwesten.

Moortümpel an der Mettma
Moortümpel an der Mettma

Dort wo die B500 im Osten des Schluchsee eine markante Schleife macht, hältst Du links der Straße auf einem schmalen Wiesenpfad. Dann kreuzt Du die Bundesstraße und fährst rechts der B500 auf einem asphaltierten Radweg zur Staumauer, wo der Schluchsee in die Schwarza abließt.

Hinter der Staumauer beginnt ein wieder geschotterter, breiter Rad- und Wanderweg. Hier führt die Strecke nun am südwestlichen Seeufer entlang.

Die Staumauer am Schluchsee
Die Staumauer am Schluchsee
Einkehrtipp

In leichtem Auf und Ab erreichst Du den Unterkrummenhof, wo Du einerseits einkehren kannst, andererseits einen herrlichen Blick über den Schluchsee hast, und zum dritten an einer phantasievollen „Fahrradwerkstatt“ noch einmal Luft in Deine Pneus pumpen und ein paar Schrauben festziehen kannst.

Über den Windgfällweiher und Altglashütten zum Feldsee

Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter am Seeufer entlang. Seit der Staumauer ist der Weg breit und nicht schwer zu fahren. Und auch die wenigen Höhenmeter bergauf unf bergab stellen keine große Herausforderung dar. In den langgezogenen Kurven solltest Du dennoch auf Deine Geschwindigkeit achten. Der feine Schotter ist für die dünnen Gravelreifen teils tückisch!

Der Schluchsee kurz vor Aha
Der Schluchsee kurz vor Aha

Am westlichen Seeende bleibst Du zunächst auf dem Seeweg und fährst dann in östlicher Richtung nach Aha. Zunächst parallel zur Menzenschwander Straße, dann an der B500, aber immer auf einem asphaltierten Radweg.

Bei Aha bringt Dich eine Unterführung auf die gegenüberliegende Seite der Bundesstraße. Hier weisen Schilder zunächst unter der Bahnlinie hindurch, dann leicht ansteigend, zum Windgfällweiher. Der obere Bildsteinweg ist ein wieder breiter, geschotterter Wirtschaftsweg, der im Osten den Windgfällweiher passiert, bevor er in den Locherweg übergeht und Dich nach Falkau bringt.

Am Skilift bei Falkau
Am Skilift bei Falkau

Nach einer kurzen Wiesenabfahrt am Skilift Falkau machst Du wieder einmal eine 180-Grad-Wende und radelst über den Erich-Fink-Weg durch ein wunderschönes Feuchtgebiet nach Altglashütten.

Beim Bahnhof Altglashütten-Falkau querst Du die Bahnlinie und folgst nun  ebenerdig der Straße bis nach Feldberg-Bärental. Ein breiter Radweg hält Dir dabei den Verkehr vom Leibe.

Bei Feldberg-Bärental hältst Du Dich an der Kreuzung links, um die Bundesstraße B137 zu queren und gleich danach rechter Hand in den Feldseeweg einzuschwenken. Der bringt Dich leicht bergab und auf befestigtem Untergrund bei Kunzenhof zum Raimartihofweg.

Der Raimartihof ist die letzte Einkehrmöglichkeit vor Hinterzarten
Der Raimartihof ist die letzte Einkehrmöglichkeit vor Hinterzarten

Der letzte lange Anstieg folgt. Nach den vielen Kilometern macht sich der feine Schotter auf dem breiten Fahrweg ebenso bemerkbar, wie die Mittagshitze.

Einkehrtipp

Auf knapp 4 Kilometern fordern die 200 Höhenmeter nochmal die volle Kraft. Und die sollte auch noch für den Abstecher zum Feldbergsee reichen. Hier nimmst Du am besten die zweite beschilderte Abfahrt in Sichtweite des Raimartihof, der im Anschluss noch eine letzte Einkehrmöglichkeit vor dem Ziel in Hinterzarten darstellt.

Der Feldsee
Naturparadies Feldsee
Naturparadies Feldsee

Der Feldsee ist nur ein paar Gehminuten vom Raimartihof entfernt.

Er liegt in einem seit der Eiszeit von Gletschern ausgehobelten Becken und wird von einem Bannwald umgeben.

Der Feldsee ist ein geschütztes Naturparadies, kein Badesee!

Auf dem Gipfeltrail nach Hinterzarten

Anspruchsvoller Trailabschnitt

Hinter dem Raimartihof warten ein paar letzte Höhenmeter, bevor Du am höchsten Punkt der Tour den Raimartihofweg verlässt, und rechts auf einen Trail einbiegst (S1 bis S2 in der Single Trail Skala). Hier gilt es eine gute Linie auf dem schmalen, wurzeligen und rutschigen Weg zu finden. Alternativ ist einfach schieben angesagt.

Nach knapp 500 Metern erreichst Du einen wieder breiten und geschotterten Wirtschaftsweg, der Dich links ab ein paar Höhenmeter hinauf, dann leicht fallend durch den dichten Bergwald bringt.

Erst an einer T-Kreuzung ist wieder ein Richtungswechsel angesagt. Du hältst Dich rechts und fährst auf der Hummelsweiherstraße, einem immer noch breiten Schotterweg, nach Osten.

Hochschwarzwald Gipfel Trail

1 Kilometer nach der T-Kreuzung macht die Straße eine große Rechtskurve.

Du hältst Dich aber geradeaus und fährst auf einem kurzen Stück des Hochschwarzwald Gipfel Trails. Im Gegensatz zum vorangegangenen Trailabschnitt ist dieser Wegabschnitt deutlich breiter und viel einfacher zu fahren (S0). Lediglich an der Einmündung auf den darauffolgenden Forstweg wird es kurz einmal steiler.

Der Trail mündet schließlich in den Stuckkhaldeweg und bald schon in den Mathisleweiherweg. Der bringt Dich direkt zu Deinem Ziel nach Hinterzarten.


Originalstrecke
Die Originalstrecke der Bikepacking-Rundtour bringt Dich auf den beschriebenen Wegen nach Hinterzarten.

Ich bin von diesem Weg auf Höhe des Mathisleweiher abgewichen (siehe Kart) und habe noch einen Abstecher zum Moorweiher gemacht. Die Bademöglichkeit wollte ich mir nicht entgehen lassen, bevor es über den Mathisleweiherweg nach Hinterzarten ging.

Am Mathisleweiher, am Ende der Tour, gibt es nochmal eine Bademöglichkeit
Am Mathisleweiher, am Ende der Tour, gibt es nochmal eine Bademöglichkeit

Dabei ist lediglich die Abfahrt nach dem Weiher ein paar Meter anspruchsvoll, weil grobschlottrig. Der Weg ist aber, wie die Originalstrecke, breit und insgesamt gut zu fahren.


Karte zur 3. Etappe

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Mehr Informationen

Tipps und Infos rund um die Radtour

Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke
  • Heimathaus Hüsli
  • Rothaus Brauerei
  • Schluchsee
  • Feldsee
  • Mathisleweiher
  • Sprungschanzen von Hinterzarten

Übernachtungsmöglichkeiten

Auf meiner Tour war mit dem Zelt unterwegs und habe ich in sogenannten Nomady Camps übernachtet. Die einzelnen Camps findest Du immer bei den Etappen verlinkt.

Es gibt auch zahlreiche Campingplätze und natürlich auch Hotels und Pensionen, die auf der offiziellen Route liegen oder über einen kurzen Abstecher zu erreichen sind. Nach meiner Ankunft in Hinterzarten war ich im Hotel Imbery untergebracht nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt.

Alle Übernachtungsmöglichkeiten findest Du auf der Seite von Schwarzwald Tourismus.


Verpflegung während der Tour

Je nachdem für welche Übernachtungsart Du Dich entscheidest, solltest Du diesem Punkt eine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Speziell beim Frühstück. Als erfahrener Bikepacker bist Du mit dem Thema sicher vertraut.

Wenn Du zum ersten Mal eine mehrtägige Tour mit Übernachtung in der freien Natur planst, solltest Du daran denken, dass Du eventuell ein paar Kilometer am Morgen in Kauf nehmen musst, um zur nächsten Bäckerei oder zum nächsten Supermarkt zu kommen. Besser also, Du hast Dich bereits am Vortag mit etwas Proviant eingedeckt.

Auch für das Mittagessen, oder das Auffüllen von Trinkflaschen musst Du eventuell einen Abstecher in Kauf nehmen.

Auf dieser, meiner letzten Etappe, bin ich zum Frühstück von der Sommerau nach Grafenhausen geradelt. Der Abstecher ab dem Heimatmuseum Hüsli ist in der Karte gut zu erkennen.

Entlang der Strecke findest Du für Deinen Zwischenstopp zum Mittagessen zahlreiche Lokale: so zum Beispiel an der Staumauer beim Schluchsee, den Unterkrummenhof am Ende des Sees, oder den Raimartihof beim Feldsee.


Ausrüstung & Bike

Davon ausgehend, dass Du währen Deiner Mehrtagestour nicht in Hotels übernachtest, solltest Du beim Gepäck minimalistisch packen und soviel wie möglich in Packtaschen am Bike verstauen. Schließlich musst Du ja auch noch Zelt, Isomatte und Schlafsack dabei haben.

Bei der Wahl des Fahrrads ist das Gravelbike eine gute Wahl, da Du auf den vielen breiten Schotterwegen schnell vorankommst. In den Abfahrten sind allerdings breitere Reifen deutlich von Vorteil. Und auch die Dämpfung eines MTBs ist natürlich komfortabler. Ansonsten heißt es in den steileren und unwegsameren Passagen einfach: „absteigen, schieben, und keinen falschen Ehrgeiz an den Tag legen“.

Auf dieser, meiner ersten Etappe, waren ein kurzer, schmaler Wanderweg kurz vor dem Thurner Wirtshaus und gleich danach die größten Herausforderungen für die schmalen Reifen.

Eine große Packliste mit dem Equipment, das ich auf meinen drei Tagen durch den Hochschwarzwald dabei hatte, findest Du im Gesamtbericht über diese Graveltour.


Navigation & Orientierung
Eine gedruckte Karte begleitet mich immer auf meinen Touren. Egal ob mit dem Bike oder zu Fuss. Schließlich kann ein Handy-Akku oder ein Navigationsgerät immer mal „schlapp machen“.

Neben einer Karte empfehle ich Dir speziell für diese Tour einen Fahrradcomputer mit Navigation. Alternativ geht natürlich auch ein Smartphone mit entsprechender App (komoot oder Outdooractive).

Die Wegfindung ist andernfalls teils schwierig und sorgt auf Deiner Fahrt für allzu viele Stopps und Unterbrechungen. Außerdem lassen sich schnell Alternativ-Routen ermitteln, falls Du einmal auf einen gesperrten Weg triffst.

Meine gefahrenen Strecke (GPX-Daten der Tagesetappe) kannst Du Dir über die oben eingefügte Karte herunterladen. Die offizielle Strecke (Gesamtroute von/bis Hinterzarten) findest Du über den folgenden Link.

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