Zuletzt aktualisiert am 2. August 2024
Was sagt eigentlich die Mountainbike Single Trail Skala aus? Nach meiner ersten größeren Tour in diesem Jahr habe ich mir diese Frage mehrfach gestellt. Ich habe daher auf dieser Seite mal ein paar Infos zusammengefasst.
Ich bin kein klassischer Single-Trail-Biker. Ich fahre viel auf Forstwegen oder sogar befestigten Strassen. In den Bergen bleibt es aber nicht aus, dass man ab und an einen Single Trail befährt. Also einen Streckenabschnitt, auf dem nur ein Bike Platz hat.
Zunächst einmal ist ein Trail ein klassischer Weg oder Pfad. Im Prinzip «fahren abseits der befestigten, öffentlichen Strassen». Das hat noch nichts mit dem schmalen Single Trail und der mehr oder minder bekannten Skala zu tun. In zahlreichen Karten, die sich um das Biken drehen, findet man auf schmalen Pfaden immer wieder die Bezeichnungen S1, S2, und sowie weiter. Die Skala reicht von S0 bis S5 und definiert unterschiedliche Herausforderungen, mit denen im Streckenverlauf zu rechnen ist.
Die MTB Singletrail Skala
Die einzelnen Schwierigkeitsgrade und die Einteilung in die Single Trail Skala kann durchaus mit der Einteilung von Klettersteigen verglichen werden. Was auf der einen Seite Hilfestellung für Anfänger und Fortgeschrittene in der Planung bedeutet (Einteilung in A, B, C, D usw.) findet auch beim Mountainbiking Anwendung. Hier aber eben in die Stufen S0, S1, S2, S3, S4 und S5. Je höher die Zahl, desto höher die technischen Anforderungen an das Fahrkönnen. Der Weg wird also zum Beispiel felsiger, steiler und es treten mehr Hürden auf.
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Beispiel: Die Verbindung von Salmaser und Thaler Höhe ist mit S1 gekennzeichnet. Meine Meinung nach eher S2.
Das bedeutet die Single Trail Skala S0
Mit S0 ist ein Weg ohne besonderen Schwierigkeiten gemeint. Oft flowige Wald- und Wiesenwege auf griffigem Untergrund (feste Erde oder fester Schotter). Es liegen keine besonderen Anforderungen an die Fahrtechnik vor: keine Stufen, Felsen oder Wurzelwege sind nicht zu erwarten. Die Kurven sind weit und gut zu fahren. Das Gefälle des ist leicht bis mäßig.
Das bedeutet die Single Trail Skala S1
Auf Wegen die mit S1 gekennzeichnet sind, muss mit leichten Hindernissen gerechnet werden, die aber gut überfahren werden können. Der Untergrund ist teilweise nicht fest und kann durch Wasserrinnen und Erosionsschäden in Mitleidenschaft gezogen sein. Die Kurven werden auf S1 Trails enger, es gibt aber noch keine Spitzkehren. Das maximale Gefälle beträgt hier 40%. Technische Grundkenntnisse sind beim Fahren Voraussetzung (richtiges Bremsen, Gewichstverlagerung, stehend fahren).
Das bedeutet die Single Trail Skala S2
Hier stellen sich größere Wurzeln und/oder Steinen in den Weg. Auch kommen Stufen oder flache, treppenartige Hindernisse vor. Der Boden ist nochmals lockerer. Stufen und flache Treppen sind zu erwarten. Enge Kurven kommen nun häufiger vor und die Steilheit des Geländes beträgt auf manchen Abschnitten bis zu 70%.
Das bedeutet die Single Trail Skala S3
Fully Terrain. Die Strecke ist verblockt. Das heißt größere Felsbrocken und hohe Wurzelpassagen liegen auf dem Weg. Der Untergrund kann rutschig sein und ist mancherorts mit losem Geröll übersät. Spitzkehren müssen befahren werden, ebenso wie Schrägfahrten an steilen Hängen. Die Steilheit geht oft über 70% hinaus, was eine gute Beherrschung des Sportgeräts, Konzentration, Balance und gutes technisches Fahrvermögen voraussetzt.
Das bedeutet die Single Trail Skala S4
Der Anspruch an Spitzkehrentechnik, steile Auffahrten und somit die Wahl des richtigen Kettenblatts steigt. Bei der Kategorie S 4 handelt es sich um sehr steile und stark verblockte Single Trails. Durchwegs anspruchsvolles Terrain, bei dem auch das Bike hart rangenommen wird und durchaus mal aufsetzen kann. In den engen Kurven sollte man das Hinterrad wie auch das Vorderrad versetzen können. Hier sind wirkliche Könner gefragt, da das Befahren nicht ungefährlich ist!
Das bedeutet die Single Trail Skala S5
Bei S5 steht das S definitiv für Spezialist. Denn hier ist man als solcher gefragt. Stark verblocktes Gelände, Nadelöhr-Kurven, Geröll und alles extrem steil. Immer wieder muss man mit Hindernissen rechnen und Bremsweg ist kaum vorhanden.
Und was ist mit Wind und Wetter?
Bei der Einteilung der einzelnen Schwierigkeitsgrades ist man von guten Bedingungen ausgegangen. Also trockener Boden, tagsüber, gute Sicht, etc. Sobald sich die Äußeren Einflüsse also ändern, ändern sich durchaus auch die Anforderungen an den gewählten Single Trail.
Außerdem ist immer noch das eigene Fahrvermögen und die richtige Einschätzung seines Könnens ausschlaggebend. Und die Beschreibung eines Trails innerhalb einer Karte mit S1 oder S2 muss lange nicht den Tatsachen entsprechen. Auch hier sind natürlich Fehler in der Dokumentation nicht ausgeschlossen. Zudem können sich die Verhältnisse eines Trails im Lauf der Jahre selbstverständlich ändern. Ich sehe die Einteilung daher als eine gute Hilfestellung in der Planung.
Die Wahrheit sieht man letztlich immer erst vor Ort. Das ist aber auch bei der eingangs erwähnten Klettersteig-Einteilung so. Ich bin schon C geklettert, wo ich dachte „Hoppla, wie soll das denn gehen“ und umgekehrt. Die Tagesform und der Kopf spielen da eine entscheidende Rolle.
http://www.uphillskala.com/
nicht vergessen…
der vollständigkeit halber
Danke für die Ergänzung, Alex!