Zuletzt aktualisiert am 30. April 2024
Trailrunning Schuhe im Test. Zwei Terrex-Modelle von Adidas im direkten Vergleich: der TERREX AGRAVIC und der TERREX SPEED PRO.
Trailrunning im Herbst. Gibt es eine schönere Jahreszeit zum Wandern oder auch zum Trailrunning? Nein! Wenn man das richtige Schuhwerk unter der Füßen hat. Ich habe mir zwei Trailrunning Herren-Modelle von Adidas angezogen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Beide Schuhe haben überzeugt – einer aber in ganz besonderem Maße!
Zwei aus demselben Stall
Der TERREX AGRAVIC GORE TEX und der TERREX SPEED PRO von Adidas im Vergleich
Bei der Auswahl der Schuhe bin ich bewusst auf zwei offensichtlich konträre Modell gegangen. Der TERREX AGRAVIC GORE TEX ist, wie der Name schon ableiten lässt, ein wasserdichter Trailrunner. Somit kommt er vermeintlich voluminöser und schwerer als sein „Konkurrent aus dem eigenen Stall!“, der TERREX SPEED PRO daher. Der ist mehr auf Leichtigkeit und Vortrieb getrimmt.
Transparenzhinweis: Die vorgestellten Produkte wurden mir für diesen Produkttest kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Die Daten zu den Schuhen
- wasserdicht
- 7mm Sprengung
- herausnehmbare Ortholite Innensohle ja
- Continental Außensohle
- 400 Gramm, Schuhgröße 46²/³ (selbst gewogen)
- UVP 140€
- nicht wasserdicht
- 4mm Sprengung
- Lightstrike Zwischensohle
- herausnehmbare Innensohle nein
- Continental Außensohle
- 260 Gramm, Schuhgröße 46²/³ (selbst gewogen)
- UVP 150€
Zwei Hingucker unter sich
Der optische Eindruck
Optisch nehmen sich beide Schuhe auf den ersten Blick nicht viel. Man bekommt das von Adidas was man von Adidas gewöhnt ist. Die typischen Streifen, zusammen mit einigen Highlight-Applikationen wie zum Beispiel dem pinkfarbenen Terrex-Racing-Schriftzug beim Speed Pro.
Neben dem schwarzen Design, mit den grünen und neongelben Farbtupfern gibt es die beiden Modelle aber auch noch in einer überwiegend mint-farbenen Farbgebung bzw. den Speed Pro auch noch in einem creme-weiß.
Von der Verarbeitung her gibt es bei beiden Schuhen nichts auszusetzen. Auffallend bei Speed Pro ist die Netzoberfläche, die den Schuh nicht nur winddurchlässig macht und für einen gutes Fußklima sorgt. Bei nassen Bedingungen kann Wasser auch direkt wieder abbfließen. Laut Hersteller soll diese Drainage-Funktionalität  auch für eine dauerhaft guten Halt im Schuh selbst sorgen. Man schwimmt also nicht auf.
Mal mehr, mal weniger – ganz nach den individuellen Vorlieben
Die Dämpfung
Der Agravic Gore-Tex bietet in Sachen Dämpfung deutlich mehr Komfort, was nicht zuletzt auch durch die 3mm höhere Sprengung unterstützt wird. Die 7mm Höhenunterschied resultieren aus der Differenz zwischen 16mm vorn und 23mm hinten. Er hat im Vergleich zu seinem Kontrahenten auch eine herausnehmbare Ortholite Innensohle.
Dagegen kommt der Speed Pro deutlich minimalistischer daher.  Keine Innensohle. Wenig Dämpfung und nur 4mm Sprengung (vorne 17mm, hinten 21mm). Wer an diese Umstände gewöhnt ist wird dennoch keinen Komfort vermissen und kann sich über einen direkteren Bodenkontakt freuen, ohne dabei den notwendigen Schutz vor spitzen Steinen zu missen.
Volle Kontrolle auf allen Untergründen
Die Sohle
Nass, trocken. Laub, Erde. Fels, Asphalt. Beide Modelle überzeugen unabhängig voneinander mit ihrer Continental Außensohle. Der Agravic hat dabei deutlich niedrigere Stollen die aber nicht minder guten Halt auf jeglichen Untergründen bieten.
Beim Speed Pro sticht die Lightstrike Zwischensohle ins Auge. Der Sohle wird dadurch nicht nur härter und steifer. Die Zwischensohle absorbiert auch ein wenig mehr Stöße wie es bei Barfußschuhen der Fall ist. Auch diese Sohlenkonstruktion bietet durchweg guten Halt bei trockenen und feuchten Untergründen. Die Stollen sind beim Speed Pro etwas höher. Aber auch das führt zu keinerlei Instabilität in der Seitwärtsbewegung.
Auch wenn der Speed Pro deutlich näher am Boden ist und weniger Sprengung hat. Auch beim Agravic konnte ich keine Neigung zum Umknicken feststellen. Der Seitenhalt ist also bei beiden Schuhen top.
Bequem und auch auf langen Strecken unermüdlich
Mein Fazit zum Terrex Agravic Gore Tex Trailrunning-Schuh
Ein zuverlässiger Running-Schuh. Wasserdicht, solider Grip und eine gute Dämpfung auch auf langen Läufen. Der Adidas Terrex Agravic Gore Tex ist gerade in der Übergangszeit von Herbst auf Winter, aber auch im Frühjahr ein treuer Begleiter.
Der Schuh überzeugt mit seinen Allround-Eigenschaften und kann auch in steilem Gelände punkten. Im Vergleich zu seinem Mitbewerber hat er eher einen besonnenen, gemütlichen Charakter. Er neigt nicht zu hohen Geschwindigkeiten, ist dafür ausdauernd. Im Vergleich zum Speed Pro ist der Agravic natürlich wärmer, was ihm gerade in der nasskalten Jahreszeit einen Vorteil bringt.
Mein Testsieger
Mein Fazit zum Terrex Speed Pro Trailrunning-Schuh
Nicht nur weil ich Fan vom Barfuß-Laufen, und einer niedrigen Sprengung bin, ist der Terrex Speed Pro mein persönlicher Testsieger. Bereits der erste Lauf hat mich voll und ganz überzeugt! Aus einer geplanten kleinen Runde ist direkt ein langer Lauf geworden, den ich gefühlt unbegrenzt hätte fortsetzen wollen. Bodenkontakt, Gefühl für den Untergrund und Halt sind auch auf bergigen Trails top! Er ist ein richtiges Fliegengewicht wenn man sich überlegt, dass der V-Trail von Fivefingers in derselben Schuhgröße gerade einmal 50 Gramm leichter ist.
Vortrieb und Agilität machen einfach Spaß! Bei Nässe hat man, wie bei vergleichbaren Modellen eigentlich üblich, das Manko der Feuchtigkeit. Die aber bleibt in der Menge zumindest nicht im Schuh, wofür die Drainage sorgt. Umgekehrt hat man bei trockenen Bedingungen eine perfekte Belüftung im Schuh. Die fehlende herausnehmbare Innensohle stört keineswegs.
Das Profil eignet sich perfekt für jeden Untergrund: dieser Schuh will einfach nur laufen! Egal auf welchem Terrain!
Was ein zusätzliches Argument für den Speed Pro ist: er wird unter der Adidas-Bezeichnung PRIMEGREEN aus verschiedenen funktionalen Recycling-Materialien gefertigt.