Ruhe für Flora und Fauna im Parco Naturale delle Dolomiti d’Ampezzo

Zuletzt aktualisiert am 7. August 2020

Der Parco Naturale delle Dolomiti d’Ampezzo ist der einzige privat geführte Naturpark Italiens. Seit nunmehr 30 Jahren legt man besonderen Wert auf Ruhe. Und die hat sich ausgezahlt.

Vom Lago di Misurina aus haben wir unsere ersten Drei Zinnen Klettersteige gemacht. Einen Steinwurf entfernt liegt Cortina d’Ampezzo. Gleich hinter dem 3.008m hohen Cristallino d’Ampezzo. Dort liegt auch der Naturpark Dolomiti d’Ampezzo, der in diesem, Jahr 30 wird. Im Jubiläumsjahr gibt keine Spezial-Angebote, keine Feierlichkeiten oder ähnliche Events. Und das nicht aufgrund von Corona, sondern ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Das 11.200 Hektar große Gebiet in Venetien grenzt an den Südtiroler „Naturpark Fanes-Sennes-Prags“. Zusammen bilden die beiden Parks eines der größten ökologisch homogenen Naturschutzgebiete der Dolomiten.

Einsamkeit und Weite im Parco Naturale delle Dolomiti d’Ampezzo - ©Ute Dandrea
Einsamkeit und Weite im Parco Naturale delle Dolomiti d’Ampezzo – ©Ute Dandrea

Gerade angesichts aktuell ausufernder touristischer Aktivitäten in vielen Bereichen der Alpen, kann das Schutzgebiet durchaus als Vorbild und Denkanstoß für naturverträglichen Tourismus genommen werden. Qualität vor Quantität ist sicherlich ein Pfund, mit dem auch andere Regionen punkten könnten, ohne dabei auf die Wertschöpfung aus dem Tourismus zu verzichten!

Keine Übererschließung & kein Massentourismus

Der »Parco Naturale delle Dolomit d’Ampezzo« hat eine besondere Geschichte: er ist in ganz Italien der einzige unter privater Regie.

Das Schutzgebiet untersteht den »Regolieri« Das sind Nachkommen der ersten Siedler der Region. Noch heute folgen die Regolieri ihren jahrhundertealten Regeln. Neben dem kulturellen Erbe schützen und bewahren Sie vor allem die Natur als ihre Lebensgrundlage. Keine touristische Übererschließung, keine Menschenmassen, die das ökologische Gleichgewicht ins Wanken bringen: Als das Gebiet 1990 unter Schutz gestellt wurde, plante man in Cortina d’Ampezzo für die Zukunft und legte einen weiteren Grundstein zur Nachhaltigkeit.

Einsamkeit und Naturwunder wohin man blickt

Gores de Federa, in kleinen Wasserfällen stürzt sich der Boite ins Tal - ©Ute Dandrea
Gores de Federa, in kleinen Wasserfällen stürzt sich der Boite ins Tal – ©Ute Dandrea

Steinbock, Steinadler und Siebenschläger, auch Uhu, Hermelin und Moorschneehuhn kann man auf Wanderungen über einsame Pfaden antreffen. 35 Orchideen-Arten wie der Gelbe Frauenschuh finden hier einen perfekten Ort zur Verbreitung. Zwölf endemischen Pflanzen sind hier heimisch. Endemische Pflanzen sind sind Pflanzen, die nur in dieser Region vorkommen, wie die rotblühende Sempervivum Dolomiticum.

Es gibt unzählige Pfade durch die Einsamkeit. Einer der schönsten führt zu den Quellen des Flusses Boite und zum Fosses-See.

Wanderung über die Almhütte Ra Stua zum Fosses See

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Mehr Informationen

Los geht es an der Staatsstraße Strada Alemagna (SS 51), nördlich von Cortina d’Ampezzo. Hier gibt es in einer Haarnadelkurve den Parkplatz St. Hubertus. Etwa sechs Stunden wandert hin und zurück.

Am Wildbach geht es zunächst zur Almhütte Ra Stua (1695 m). Nach einer gemütlichen Einkehr steigt man weiter hinauf zum Ursprung der Boite und zum malerischen Bergsee. Türkisblau schimmert der Lago Gran de Foses auf 1900 Meter Höhe und verspricht eine perfekte Abkühlung an heißen Sommertagen.

Im Parco naturale delle Dolomiti dAmpezzo - ©Ute Dandrea
Im Parco naturale delle Dolomiti dAmpezzo – ©Ute Dandrea

Die prominenten Dolomiten-Riesen Tofana di Mezzo, Monte Cristallo, Cima Fanes, Col Bechei und Croda Rossa d’Ampezzo sind stille Begleiter auf Streifzügen durch diese grandiose Gebirgslandschaft, die sich Dank konsequenten Schutz und nachhaltige Planung ihren ganz eigenen Charme und Ihre Ursprünglichkeit erhalten hat.

 

 

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