Zuletzt aktualisiert am 30. April 2024
Manchmal stolpert man über ein neues Produkt und findet es von Anfang an „geil“. So geschehen auf der diesjährigen OutDoor in Friedrichshafen. Ich war schon länger auf der Suche nach neuen Faltstöcken, da mich meine bisherigen aufgrund ihrer Länge gerade in Klettersteigen immer wieder gestört haben. In Halle B2 hab ich sie dann das erste Mal entdeckt.
Irgendwie ist mir der Stand des italienischen Herstellers Grivel Mont Blanc direkt aufgefallen. Vielleicht gerade deshalb, weil er kleiner war, als die Stände der meisten großen Aussteller. Aber vielleicht auch gerade deswegen, weil sich die Produkte in ihrem Design vollkommen unterschiedlich zum „Mainstream“ darstellten. Auf jeden Fall hatten es mir die Faltstöcke besonders angetan. Schlichtes Design. Stabiles Äußeres. Angenehme Griffe.
Es gibt verschiedene Ausführungen der Grivel-Stöcke, die sich in ihrer Länge und den „Faltsektionen“ unterscheiden. In meinem Fall handelt es sich um den „Grivel Trail Three“, der sich in drei Teile falten lässt, also über zwei Gelenke verfügt. Meine wichtigsten Anforderungen: Stabilität und kleines Packmaß. Auf meinen letzten Touren war es dann soweit. Ich konnte die Stöcke, die erst kürzlich auf dem Markt erschienen sind, mein Eigen nennen und unter realen Bedingungen testen. Meine Begeisterung, die ich bereits auf der OutDoor verspürte, war nicht ohne Grund.
Stabiler Faltstock
Im Vergleich zu anderen Herstellern sind die einzelnen Segmente des „Trail Three“ nicht mit Kabeln verbunden und werden auch nicht mit ineinander gesteckt und über Druckpunkte fixiert. Der Grivel Trail Three verfügt über Gelenke, ähnlich denen eines Knies. Zum Zusammenstecken wird lediglich eine Metallhülse über das Gelenk geschoben. Dadurch erhält der Stock seine Steifigkeit.
Der Trail Three hat eine Standard-Länge, kann also nicht in der Höhe verstellt werden. Da ich bei meinen früher genutzten Stöcken die Höhe auch nie verstellt hatte (weder zum Auf- noch Abstieg), war das für mich von vornherein keine Einschränkung. Den Stock gibt es grundsätzlich in drei verschiedenen Längen: 112cm, 122cm und 130cm. In meinem Fall lassen sich mit einer Gesamtlänge von 130cm und dem sehr langen Griff alle Einsatzbereiche super meistern. Übrigens gibt es auch einen Trail Vario, der wiederum über eine Höhenverstellung verfügt.
Die Tatsache, dass mein Stock keine Verstellmöglichkeit in der Höhe hat, führt aus meiner Sicht zu einer noch höheren Stabilität. In der Vergangenheit hat die Höhenverstellung, gerade bei Extrembelastungen im Trailbereich, immer wieder nachgegeben. Hinzu kennt man ja gerade bei Aluminium-Ausführungen die Problematik der Verstellung bei großer Kälte. Da wird das schnell zu einem Kraftakt.
Der Grivel Trail Three besteht auch aus Aluminium, bringt daher im Vergleich zu Carbon-Stöcken mit seinen 520g sicher etwas mehr Gewicht auf die Waage, gibt mir aber gerade wegen des Materials ein Gefühl der Sicherheit hinsichtlich Stabilität und Bruchgefahr.
Kleines Packmaß
Zusammengefaltet ist der Stock lediglich 44cm lang. Mit einem Umfang von ca. 14cm lässt er sich dadurch ideal im Rucksack verstauen, um bei Klettersteigen nicht zu stören.
Weitere Details
Der Griffbereich des Grivel Trail Three ist 24cm lang. Dadurch kann man seine optimale Griffposition individuell bestimmen. Der sogenannte „Eva-Foam“, also der geriffelte Schaum aus dem der Griff besteht, ist angenehm und bietet auch unter feuchten Bedingungen top Halt. Einzig die Handgelenks-Schlaufe könnte aus einem angenehmeren, weicheren Material sein, da gerade bei längeren Touren die ein oder andere Druckstelle auftreten kann. Da sich die Schlaufe aber leicht entfernen und austauschen lässt, kann man den Stock im Prinzip selbst etwas „tunen“.
Sympathisch finde ich, dass die Stöcke jeweils mit Skiteller geliefert werden, die somit auch bei winterlichen Verhältnissen einen Einsatz zulassen.
Fazit
Alles in Allem liebe ich diese Stöcke. Daher eine absolute Kaufempfehlung. Beim normalen Bergsteigen, auf Klettersteigen oder auch beim Trailrunning sind die Stöcke ein zuverlässiger, kleiner und stabiler Begleiter. Zu guter Letzt ein Hinweis in eigener Sache: dieser Bericht wurde weder durch den Hersteller noch eine andere Person in Auftrag gegeben. Zudem wurde auch kein Testmaterial zur Verfügung gestellt. Dieser Blogbeitrag und meine Empfehlung resultieren aus meiner persönlichen Begeisterung für dieses tolle Sportgerät.