Zuletzt aktualisiert am 21. November 2024
Die Bergtour auf den Maldongrat ist kurz, teils ausgesetzt und mit leichter Kletterei im Gipfelbereich verbunden. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung für diese Panoramatour, die vom Hahntennjoch aus auf 2.544 Meter Höhe führt.
Das Hahntennjoch ist Vielen als alternativer Übergang zum Fernpass nach Süden ein Begriff. Aber der 1.894 Meter hohe Gebirgspass ist nicht nur eine Lebensader zwischen dem Lechtal und Imst. Auch in Sachen Gipfelziele hat der Pass in den Lechtaler Alpen einiges zu bieten.
So wie diese Bergtour auf den 2.544 Meter hohen Maldongrat, die ihren Ausgang direkt auf der Passhöhe hat.
Aufstieg zum Steinjöchl
Vom Parkplatz aus geht es gut beschildert in Richtung Anhalter Hütte und zum Steinjöchl.
Während sich der Weg in nordöstlicher Richtung gemütlich am Hang entlang zieht, gewinnst Du dennoch schnell an Höhe. In den frühen Morgenstunden hast Du einen herrlichen Blick in Richtung der Stubaier Alpen.
Gut 170 Höhenmeter geht es durch den wunderschönen Latschenhang nach oben. Dann übernehmen die steiler werdenden Wiesen zwischen Falscher Kogel (2.388m) zur Linken und dem Maldongrat zu Deiner rechten Seite das Regiment. Und auch das mit einem Kreuz markierte Steinjöchl kommt früh in Sicht.
Auf 2.202 Metern Höhe erreichst Du schließlich den Übergang zur Anhalter Hütte. Links zieht sich der Weg auf den steilen und imposanten Felszahn des Falschen Kogel nach oben. Auf der rechten Seite findest Du deutliche Steigspuren mit teilweise verblassenden, roten Markierungen vor. Dieser Steig bringt Dich in Richtung des heutigen Gipfelziels.
Anspruchsvoll auf den Maldongrat
Den Maldongrat suchst Du auf den gelben Wegweisern vergebens. Lediglich ein silberfarbenes Schild am Steinjöchl gibt einen Hinweis auf den anspruchsvollen Aufstiegsweg zum Gipfel.
Zunächst geht es noch unschwer über die Wiesen auf den Bergrücken. Hier gibt der atemberaubende Tiefblick in Richtung Anhalter Hütte einen ersten Vorgeschmack auf den noch folgenden, teils ausgesetzten Abschnitt.
Während die Anhalter Hütte nördlich des Rückens liegt, verläuft der Steig zum Maldongrat nun auf südlicher Seite, unterhalb des Westgrats.
Das Gelände wird zusehends felsiger und die Hänge steiler. Der schmale Steig überwindet in anregendem Auf und Ab ein paar Felsrippen, während tief unten die Hahntennjoch-Passstraße verläuft.
Schließlich erreichst Du eine breitere Rinne in der Dir die roten Markierungspunkte den Weg zum Gipfel weisen. Der tiefe Schotter und der teils blanke, dann wieder mit Riesel bedeckte Aufstiegspfad erfordert Trittsicherheit. Der Fels macht zwar einen guten Eindruck, jedoch solltest Du jeden Griff und jeden Tritt vor der Belastung kontrollieren, denn er ist teils sehr brüchig.
In leichter Kletterei geht es Meter für Meter nach oben. Dabei solltest Du einerseits die Markierungen nicht aus dem Auge verlieren, andererseits auch auf das lose Geröll achten.
Wir waren während unseres Aufstiegs alleine in der Rinne. Wenn mehrere Bergsteiger den Weg zum Maldongrat suchen, ist auf jeden Fall mit Steinschlag zu rechnen und ein Helm empfehlenswert! Und auch wenn wenig los ist, kann die ein oder andere Gemse Steinschlag auslösen.
Wenn Du hier im Aufstieg schon Probleme hast, solltest Du Deine Tour abbrechen. Denn der Rückweg führt auf identischem Pfad wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Kurz unter dem Grat, auf etwa 2.470 Metern Höhe, verlässt Du schließlich die steile Schotterrinne und kletterst kurz anspruchsvoller aber in besserem Fels nach rechts hinaus. Auch hier weisen Dir die roten Markierungen den Weg.
Hinter einer kleinen Rippe erreichst Du eine etwas sandige, aber nicht mehr ganz so steile, schmale Rinne. Die bringt Dich hinauf zum Gipfelgrat. Während die Wände nordwärts in Richtung Anhalter Hütte steil und schottrig talwärts fallen, hast Du rechter Hand ein paar große Felsen für die Hände.
Nach ein paar Schritten ist das Gipfelkreuz erreicht und Du kannst die einmalige Aussicht auf die Berge genießen.
Rückweg zum Ausgangspunkt
Ab dem Gipfel, der in einigen Tourenbeschreibungen mit deutlich höherer Kletterschwierigkeit (II+) auch über den Westgrat erreicht werden kann, beginnt die lange und anspruchsvolle Überschreitung der Heiterwand über die Gabelspitze.
Unsere Tour aber hat mit Erreichen des Gipfelkreuz auch ihren Wendepunkt erreicht.
Auf dem identischen Weg geht es wieder hinunter in die Rinne und über den schmalen Steig zurück zum Steinjöchl, bevor der einfache Abstieg hinunter zum Parkplatz ansteht.
Alternativ kannst Du auch noch den Falschen Kogel in Deine Tour mit einbauen. Dabei gilt es ab dem Steinjöchl weitere 186 Höhenmeter zu überwinden. Der Aufstiegsweg ist von der Schwierigkeit her jedoch deutlich unter dem zum Maldongrat.
Karte zur Tour
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- Baumann, Franziska(Autor)
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Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Erfahrung in der Orientierung im alpinen Gelände sind sehr wichtig, da es teils weglos und ohne Markierungen nach oben geht.
Der schottrige Untergrund im Gipfelbereich erschwert nicht nur den Auf- sondern auch den Abstieg. Es erwartet Dich leichte Kletterei!
Absturzgefahr ist definitiv vorhanden, daher ist die Bergtour in der SAC-Wanderskala ist die Tour mit bis T4 zu bewerten!
Aufgrund des Steinschlag-gefährdeten Gebiets unterhalb des Gipfels ist ein Helm empfehlenswert!