Der Große Beil ist mit seinen 2.309 Metern der höchste Berg der Wildschönau. Von der Schönanger Alm geht es entlang der Wildschönauer Ache über den Gressenstein Wasserfall auf diesen Paradegipfel im Westen der Kitzbüheler Alpen.
Ganz im Westen der Kitzbüheler Alpen, südlich von Kufstein, liegt die Wildschönau. Im Süden des Hochtals speist sich die Wildschönauer Ache aus einigen kleinen Gebirgsbächen. Sie rauscht über den Gressenstein Wasserfall ins Tal, vorbei an der Schönanger Alm, bevor sie einige Kilometer nach der weithin bekannten Kundler Klamm in den Inn mündet.
Dort wo die Wildschönauer Ache ihren Ursprung ragt der Große Beil in den Tiroler Himmel. Der mit 2.309 Metern Höhe höchste Gipfel der Wildschönau.
Von der Schönanger Alm zum Kastensteig
Vom gebührenfreien Parkplatz an der Schönanger Alm geht es gemütlich los. Ein breiter, geschotterter Wirtschaftsweg führt an einer hölzernen Kapelle nach Süden.
Es geht gut beschildert etwa 2,5 Kilometer in Richtung Talschluss. Die Höhenmeter halten sich bis zur Kundlalm im Grenzen. Die unbewirtschaftete Alm bleibt rechter Hand liegen. Das bis dahin sanfte und offene Almgelände weicht einem dichten Bergwald. Und auch der Untergrund ändert sich.
Ein schmaler Pfad führt über felsigen und teils erdigen Untergrund immer steiler nach oben. Der Kastensteig ist erreicht. Einer der vielen schönen Wegabschnitte auf dieser abwechslungsreichen Tour. Über Stufen, Felsplatten und Wurzeln geht es durch den Wald in Richtung Gressenstein Wasserfall.
An einigen Stellen unterstützen Drahtseile den Aufstieg im schattigen Bergwald. Gutes Schuhwerk zeichnet sich bereits auf diesem teils feuchten und rutschigen Untergrund aus, und schadet auch im späteren felsigen Gipfelaufstieg nicht.
Über den Gressensteinwasserfall und den Glockhausstein zur Gressensteinalm
Das Rauschen des Gressenstein Wasserfalls ist bereits von Weitem zu hören. Kurz bevor sich der Bergwald lichtet, liegt er nur ein paar Schritte abseits des Weges.
Der Kastensteig führt noch ein paar steile Meter bergauf, bevor ein ausgedehntes Latschenfeld die Oberhand über die Fichten und Tannen gewinnt. Nun wird es deutlich flacher. Es geht am Glockhausstein vorbei. Der Sage nach lebte hier einst ein der Hölle entsprungener Teufel. Auf einer Tafel direkt neben dem Stein ist die Sage niedergeschrieben. Eine der viele Sagen, die sich um die Wildschönau ranken.
„Ein der Hölle entsprungener Teufel hatte der Sage nach die Alm Gressenstein zu seinem Aurenthaltsort ausersehen.
Zur selben Zeit begann man in Oberau mit dem Bau der Antoniuskapelle. Dies gefiel dem bösen Gesellen nicht und er beschloss, das Heiligtum zu vernichten.
Als er mit wütendem Zorn einen mächtigen Felsblock mit ganzer Kraft gegen die Kapelle werfen wollte, läutete man dort zum Gebet. Die Glocken klangen bis zur Alm, der Stein zerklüftete und der Höllensohn zog sich mit Pest- und Schwefelgestank in die Unterwelt zurück.
Den Glockhausstein kann man heute noch sehen und darin des Teufels Krallen erblicken. Von Zeit zu Zeit vernimmt man ein klägliches Stöhnen und Jammern.“
So niedergeschrieben auf der Tafel neben dem Glockhausstein
In westlicher Richtung liegt die Gressensteinalm. Zunächst noch durch das dichte Latschenfeld, öffnet sich kurz vor der Alm das Terrain. Die Gressensteinalm kannst Du zwar nicht mehr einkehren, im Brunnen vor dem Haus warten aber kühle Getränke. Eine willkommene Erfrischung auf dem Hin-, wie auch auf dem Rückweg. Die zugehörige Kasse ist gleich neben der Tür.
Aufstieg auf den Großen Beil
Während ein schmaler Wiesenpfad bis zur Gressenteinalm führt, wanderst Du für die nächsten Meter auf einem wieder breiterem, zugewachsenem und offenbar wenig genutztem Wirtschaftsweg.
Der Weg zielt geradewegs auf den 2.216 Meter hohen Gressenstein zu. An einer Weggabelung mit weithin sichtbarem Wegweiser hältst Du Dich allerdings rechts und steigst nordwärts auf einem Wiesenweg dem Gipfelziel entgegen.
Etwa 800 Höhenmeter liegen hinter uns, weitere 350 Höhenmeter stehen noch auf dem Plan. In zahlreichen kleinen Kehren zieht sich der Bergweg durch Alpenrosenfelder auf eine kleine Geländestufe nach oben. Dann kommt auch schon das Gipfelkreuz des Großen Beil in Sicht.
Es geht für ein paar Meter noch eben dahin. In den kleinen Lacken links des Weges spiegeln sich die Berggipfel. Ein letztes Mal wird es steil. Und es wird auch felsiger. Es geht auf den Rücken zwischen Großer Beil und dem südöstlich gelegenen Gamskarkopf (2.242m). Kurze Zeit später ist das Gipfelkreuz erreicht.
Im Norden fallen die Wände des Großen Beil beeindruckend senkrecht in das Tal Richtung Kundlalm. In der Verlängerung des Bergrückens grüßen Seekopf, Kleiner Beil und Lämpersberg. Im Süden bauen sich die Zillertaler, im Südwesten die Ötztaler Alpen, und im Südosten die Hohen Tauern auf.
Rückweg zur Schönanger Alm
Nach dem Genuss des Gipfelpanoramas geht es auf dem selben Weg zurück zum Ausgangspunkt an der Schönanger Alm.
Alternativ kannst Du die Tour auch über den Gressenstein und das Sonnenjoch (2.287m) verlängern und erst später zur Gressensteinalm absteigen. Diese Option erfordert aber nicht nur Kondition, sondern auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Am Ende der Bergtour wartet auf der Schönanger Alm die Belohnung in Form einer feinen Brotzeit und kühlen Getränken.
.Ein paar Meter neben dem Ausflugslokal findest die zugehörige Schaukäserei. Hier kannst Du nicht nur an Führungen teilnehmen, sondern auch den prämierten Käse der auf der Gemeinschaftsalm hergestellt wird erwerben.
Die Alm ist von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet
Karte zur Bergtour auf den Großen Beil
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Informationen rund um die Wildschönau
In den vier Dörfern Niederau, Oberau, Thierbach und Auffach leben rund 4400 Einwohner.
Von der Abfahrt Wörgl-Ost geht es nach Wörgl und von dort etwa 10 km über die Wildschönauer Landesstraße und den Wörgler Berg in das Hochtal.
Die Zufahrt über Auffach zur Schönanger Alm ist mautfrei und es gibt dort auch keine Parkgebühren.
Stand Juli 2024
45 Restaurants und Gasthöfe sowie 25 Berggasthöfe und Jausenstationen sorgen für die kulinarische Untermalung.