Greitjochspitze, 2.319m

Die Greitjochspitze ist ein unbekanntes Gipfelziel in der Wetterspitzgruppe. Auf die Greitjochspitze führt kein markierter Weg. Im unteren Teil des Aufstiegs findest Du noch kleine Pfade, aber spätestens am Grasgrat gibt es bestenfalls noch Pfadspuren…

Streckenlänge: 17,5 km
Gesamtgehzeit: 7,5 Stunden
Höhenmeter bergauf: 1.130
Höhenmeter bergab: 1.130
höchster Punkt: 2.319m
Schwierigkeit: schwer / T2 bis T3
Einkehrmöglichkeit: nein
Ausgangspunkt: Bach / Waldfriedhof im Madautal
Anreise mit dem ÖPNV: ja, bis Bach Dorf
kostenfreier Parkplatz am Ausgangspunkt

Über die Greitjochspitze

Es müssen nicht immer die Berge mit der weitesten Fernsicht sein, um das größte Gipfelglück zu erleben. Manchmal sind es auch Nahblicke, die eine große Faszination ausstrahlen. Es müssen auch nicht immer die Berge mit den bekanntesten Namen sein, die Dir ein unvergessliches Erlebnis bescheren. Oft bieten auch unbekannte Gipfel mindestens genauso schöne Eindrücke.

Der Gipfel der Greitjochspitze - der Aufstieg führt über die Grasköpfe von rechts kommend
Der Gipfel der Greitjochspitze – der Aufstieg führt über die Grasköpfe von rechts kommend – Bild ©Christian Dietz

Ebenso müssen es auch nicht immer die Berge sein, zu deren Gipfel ausgetretene Pfade führen, die durchgängig markiert sind. Dein Gipfelglück kann umso intensiver sein, wenn Du Dir deine Route selbst gesucht hast. All diese Aspekte treffen auf die Greitjochspitze zu. Greitjochspitze? Nie gehört? Das macht nichts. Die Greitjochspitze ist ein unbekanntes Gipfelziel in der Wetterspitzgruppe.

Sie befindet sich in dem Bergkamm, der von der Feuerspitze nach Osten abzweigt und in einem Bogen über Fallenbacher Turm und Spitze verläuft.

Die Greitjochspitze ist der letzte Gipfel in diesem Bergkamm und fällt von Bach im Lechtal aus gesehen durch ihren langen Grasgrat auf, der gegen das Madautal strebt. Über diesen Grat erfolgt der Aufstieg. Auf dem Gipfel der Greitjochspitze stehst Du wie auf einem Podest, das von markanten Berggipfeln umgeben ist: Feuerspitze und Holzgauer Wetterspitze sowie Saxerspitze und Freispitze lassen die Bergsteigerherzen höher schlagen.

Jenseits des Lechtals zeigen sich viele Gipfel des Allgäuer Hauptkamms und der Hornbachkette. Auf die Greitjochspitze führt kein markierter Weg. Im unteren Teil des Aufstiegs findest Du noch kleine Pfade, aber spätestens am Grasgrat gibt es bestenfalls noch Pfadspuren.

Kurz unterhalb des Gipfels wird der Grat etwas schmaler - links die Fallenbacher Spitze.
Kurz unterhalb des Gipfels wird der Grat etwas schmaler – links die Fallenbacher Spitze – Bild ©Christian Dietz

Meistens musst Du Dir den Routenverlauf selbst suchen. Das erfordert zwar einen guten Orientierungssinn, ist aber auf Grund der Gutmütigkeit des Geländes nicht allzu problematisch. Der Grat ist überwiegend breit, und dein Ziel, den Gipfel, hast Du im weglosen Gelände stets vor Augen.

Angemerkt sein noch, dass sich der Grat bis zum Schafjöchl weiterbegehen lässt. Von dort kannst Du über den Fallenbacher See durchs Grießltal an der Baumgartalm zurück ins Madautal absteigen. Das Gelände wird jedoch nach dem Gipfel abschnittsweise deutlich anspruchsvoller und ist nur erfahrenen Bergsteigern zu empfehlen.

Vom Parkplatz beim Waldfriedhof gehst Du zunächst auf dem kleinen Sträßchen in Richtung Madau. Etwa nach einer Viertelstunde Fußmarsch zweigt rechts der Forstweg ins Grießltal ab. Auf ihm wanderst Du durch Wald bergauf in Richtung Baumgartalm, bis der Weg verflacht und in einer Rechtskurve ins Tal einbiegt.

Hier zweigt links ein weiterer Forstweg ab, auf dem Du zum Grießlbach gehst und nach dessen Überschreitung an der Nordflanke der Greitjochspitze gut 400 Höhenmeter oberhalb der Schlucht des in der Tiefe tosenden Alperschonbachs wanderst. Nach zwei Kehren beginnt an einer Stelle, an welcher der Forstweg etwas ebener verläuft und breiter wird, auf der rechten Seite ganz unauffällig der Aufstieg zur Greitjochspitze.

Leider gibt es hier weder einen Wegweiser noch eine Markierung, weshalb der Abzweig schwierig zu entdecken ist. Hast Du ihn gefunden, führt dich ein im weiteren Verlauf gut sichtbarer Pfad in südöstlicher Richtung durch Bergwald sehr steil hinauf zu einer Jagdhütte. Der Weg führt oft über Wurzeln, an einer Stelle auch über Holzstufen.

Im Aufstieg auf die Greitjochspitze
Im Aufstieg auf die Greitjochspitze – Bild ©Christian Dietz

Von der Jagdhütte kannst Du sehr schön zur mächtigen Saxerspitze und zur alles überragenden Freispitze schauen. Die Jagdhütte steht genau auf der Geländekante zwischen dem Alperschon- und dem Madautal. Der nächste Wegabschnitt führt genau über diese Geländekante bergauf, nun nach Südwesten. In der Folge ist der Pfad deutlich schlechter zu erkennen. Du steigst links an einem Hochsitz vorbei weiterhin durch Wald zu einer weiteren, kleineren Jagdhütte empor. Hier kannst Du zum ersten Mal in der Ferne den Gipfel der Greitjochspitze erspähen. Ebenso hast Du von dort einen beeindruckenden Blick in den Talschluss des Alperschontals.

Ab sofort bist Du im freien Gelände unterwegs – und es gibt auch keinen Pfad mehr. Weglos steigst Du einen ersten kleinen Graskopf empor. Hiernach verflacht sich das Gelände kurz, bis Du zum Fuß des nächsten, deutlich höheren Graskopfs gelangst. Ihn direkt zu besteigen, wäre zu steil. Stattdessen solltest Du nach rechts ausholen und den Hang von rechts nach links diagonal hinaufsteigen.

Der Aufstieg ist auf Grund des fehlenden Weges sehr kräfteraubend. Nachdem Du den höchsten Punkt des Graskopfes erreicht hast, folgt eine weitere kurze Flachpassage, die Dir einen tollen Tiefblick ins Lechtal mit dem Ort Bach und hinüber zur Hornbachkette ermöglicht.

Vom Gipfel der Greitjochspitze hast Du einen schönen Blick zur Feuerspitze und zur Holzgauer Wetterspitze
Vom Gipfel der Greitjochspitze hast Du einen schönen Blick zur Feuerspitze und zur Holzgauer Wetterspitze – Bild ©Christian Dietz

Wenn Du von hier Richtung Greitjochspitze schaust, erkennst Du ein kleines Kreuz unterhalb des von hier aus gesehenen spitzen Gipfels. Es steht auf einem Vorgipfel, der dein nächstes Zwischenziel darstellt. Um dorthin zu gelangen, wanderst Du auf dem nun schmaleren, aber gut zu begehenden Grat. Hier erleichtern dir sogar Trittspuren den Aufstieg.

Von dem kleinen Kreuz sind es noch etwa 100 weitere Höhenmeter bis zum Gipfel der Greitjochspitze, den Du über den jetzt wieder breiteren Grat schnell und ohne jegliche Schwierigkeiten erreichst.

Den Gipfel ziert kein Kreuz, sondern ein Steinmann. Nachdem Du den faszinierenden Ausblick zur Freispitze und zur Holzgauer Wetterspitze genossen hast, erfolgt der Rückweg ins Tal auf derselben Route wie der Aufstieg.

Karte zur Tour

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Mehr Informationen

Die Schwierigkeiten auf dieser Bergtour

Die Schwierigkeit ist in T2 bis T3 nach der SAC-Wanderskala einzustufen.

Im Talbereich Forstwege, danach zunächst kleiner Pfad, weiter oben allenfalls Pfadspuren, sonst wegloses Gelände!

  • keine Markierungen
  • guter Orientierungssinn notwendig
  • aufgrund des Steilgrases ist die Tour nur bei trockenen Verhältnissen zu empfehlen
  • die Länge der Tour erfordert eine gute Kondition
  • keine Einkehrmöglichkeit; ausreichend Getränke mitnehmen

Ausgangspunkt der Tour

  • Waldfriedhof im Madautal, 1.171 m
  • 6653 Bach, Oberbach 29
  • die nächste Bushaltestelle gibt es in  Bach Dorf, von dort sind es ca. 30 Minuten Gehzeit zum Ausgangspunkt
Bilder ©Christian Dietz

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