Zuletzt aktualisiert am 9. August 2023
Das Gipfelerlebnis ist für viele ein elementarer Bestandteil des Wanderns und Bergsteigens. Für mich ist es eine einzelne Facette. Und nicht einmal der wichtigste Grund. »Inzwischen«, muss ich ergänzen. Beim Lenggrieser Wanderherbst ist das ähnlich.
Transparenzhinweis: Zur Recherche für diesen Beitrag war ich auf Einladung von Lenggries Tourismus in der Region unterwegs.
Natürlich ist der letzte Schritt auf den Gipfel ein tolles Erlebnis. Das Panorama. Der Tiefblick. Der »Sieg über den Gipfel«. Aber was für ein »Sieg« ist das eigentlich? Sind wir nicht vielmehr nur geduldet und dürfen wir uns im Grunde nicht einfach nur glücklich schätzen einem Berg begegnen zu dürfen? Und sehen viele Gipfel von unten nicht viel schöner aus, wie von oben?
Worin liegt nun eigentlich der Sinn des Wanderns? Ist es der Gipfel? Ist es die Herausforderung? Das Risiko? Oder ist es nicht vielmehr schon das Gehen? Unterwegs zu sein und Neues entdecken? Die Begegnung mit der Natur? Die Begegnung mit sich selbst? Auf jeden Fall steht eines fest:
Wandern macht glücklich
Nach vielen hundert Touren nimmt das Erreichen des Gipfels für mich nicht mehr den Stellenwert ein, den es früher einmal gehabt hat. Vielmehr ist der Weg die wirkliche Erfahrung. Eins zu werden. Sich verändernde Landschaften mit offenen Augen sehen. Die guten Veränderungen, die sich hinter jeder Wegbiegung verbergen. Und die schlechten, die unser aller Verhalten mit sich bringen und die uns zum Nachdenken und Handeln anregen.
Warum wandern?
Für mich ist der Gipfel nicht mehr nur das eine Ziel das ich vor Augen habe. Es sind vielmehr die gesamten Facetten des Bergsteigens und Wanderns. Der Berg. Der Weg. Durchaus »auch« der Gipfel. Aber auch das gute Glas Wein auf einer Hütte. Die traditionellen Gerichte einer Region. Käse aus eigener Herstellung oder der Kuchen auf Almen und Alpen. Gute Gespräche auf und nach der Tour.
Wandern Bergparadies Lenggries
Als ich vor einigen Tagen im oberbayerischen Lenggries war, ist mir genau diese Frage nach dem Sinn wieder in den Kopf geschossen. Natürlich gibt es auch hier herrliche Gipfel. Mit dem aussichtsreichen Jochberg und der weithin bekannten Benediktenwand auch mehr wie lohnende Ziele!
Aber es gibt eben auch diese beschaulichen Touren. Wanderungen über Wiesen und Almweiden. Durch Wälder und Auen. Entlang von Bächen und Flüssen. Zu bizarren Felsformationen und rauschenden Wasserfällen. So wie unsere Wanderung zum Glasbach-Wasserfall, unweit der Lainlalm in der Jachenau.
Im Rahmen des Lenggrieser Wanderherbst habe ich mir diese sehr einfache Tour ausgesucht. Tags zuvor standen mit der Benediktenwand ein paar Höhenmeter mehr auf unserem Plan.
Und genauso unterschiedlich wie diese beiden Touren, so sind auch die geführten Wanderungen beim Lenggrieser Wanderherbst. Mal einfach, mal ambitioniert und sportlich. Mal in Talnähe, dann wieder hinauf auf die Aussichtsberge der Region.
Mitmachen und Mitwandern kann dabei jeder!
Bergsportwoche in Lenggries
Am 26. September 2022 startet die »Bergsportwoche« im Rahmen des Lenggrieser Wanderherbst.
Hier sollten Teilnehmer Wander-Erfahrung mitbringen. Die meisten Routen sind mittelschwierig und erstrecken sich von 700 bis 850 Höhenmetern.
Mit erfahrenen Wanderführer geht es zu den schönsten Ecken der Region. Zum Beispiel von den Engalmen zur Falkenhütte. Die Tour bietet beste Blicke auf das beeindruckende Kletterrevier der Laliderer Wände. Hier wandert man tatsächlich im Zentrum des Karwendelgebirges und kann eindrucksvolle Steinwände und Gebirgsspitzen erspähen.
Wer das Blau dem Bergsteingrau vorzieht, der liegt mit der Besteigung des Jochberg richtig. Gleich sechs oberbayerischen Seen bieten ein wahres Postkarten-Panorama. Walchen- und Kochelsee im Tal, von gegenüber grüßt der Herzogstand. Eine der schönsten Aussichten im Lenggrieser Wandergebiet.
Die Genusswanderwoche beim Lenggrieser Wanderherbst
Ab dem 3. Oktober 2022 steht beim Lenggrieser Wanderherbst alles auf »Genuss«. Über wunderschöne Steige und Wege geht es in die Lenggrieser Bergwelt.
Zum Beispiel durch das malerische Reichenautal zum beliebten Glasbach-Wasserfall. Die Genusswanderwoche zeigt viele wunderbare Highlights der Gegend. Und es bleibt auch genügend Zeit, um Regionale Schmankerl auf den vielen Hütten zu genießen, wie Kaiserschmarrn und Almkäse.
Die Wanderungen dauern durchschnittlich drei bis vier Stunden und haben zwischen 200 und 600 Höhenmeter im Gepäck.
Mitwandern kann grundsätzlich jeder.
- Anmeldung bis zum Vortag in der Tourist Information Lenggries
Telefon 08042-5008-800 - Unkostenbeitrag: Mit Lenggrieser Gästekarte frei; ohne Gästekarte 5 Euro, Bus mit Gästekarte kostenlos
- Kostenpflichtige Extras: Taxi- und Zugfahrt bzw. Bergbus
- Ausrüstung für die Bergsportwoche: Bergschuhe mit Profilsohle sowie regenfeste und warme Bekleidung, Rucksack mit Getränken und Verpflegung
- Ausrüstung für die Genusswanderwoche: Festes Schuhwerk sowie Rucksack mit Getränken
- Teilnehmeranzahl: 3 bis maximal 15 Personen