Zuletzt aktualisiert am 5. September 2024
Der vierte Teil der Serie über genussvolles Wandern beschäftigt sich nicht mit dem Ziel, sondern einem Gegenstand, dem oft nicht genug Beachtung geschenkt wird: dem Rucksack.
Transparenzhinweis: Die Beiträge innerhalb dieser Serie sind in Kooperation mit St. Mang-Käsewerk GmbH & Co KG. entstanden.
Eine Genusswanderung wird auf den ersten Blick vielleicht durch eine besonders schöne Landschaft oder eine gewisse Kulinarik definiert. Was aber auch über Genuss oder Ärgernis entscheiden kann und vielleicht nicht gleich auf der Hand liegt, ist der Komfort während der Wanderung. Und damit ist in erster Linie der Tragekomfort des Rucksacks gemeint. Denn all die Leckereien müssen schließlich auch transportiert werden. Egal ob das Käsbrot mitgebracht, oder ein Stück Bergkäse von der Alpe mit zurück ins Tal wandert. Und schmerzende Schulterblätter können selbst die schönste Genusswanderung zur Qual machen.
Aus diesem Grund habe ich mir ein paar Gedanken über das Thema gemacht und in einem Interview zusätzliches Know How von meinen Kollegen von Trekkinglife für diesen Gastbeitrag eingeholt.
Den richtigen Rucksack wählen
Björn von Bergparadiese: Ich weiß wieviel ich einpacken möchte und kann dann anhand der Liter-Zahl das Volumen bestimmen. Was muss ich sonst bei der Auswahl eines Rucksacks beachten?
Jannik von Trekkinglife: Der Grundstein für eine angenehme Tour wird schon bei der Wahl des Rucksacks gelegt. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf das Volumen an, sondern viel mehr auf die Rückenlänge. Denn was die meisten Leute gar nicht wissen: Technische Wanderrucksäcke gibt es oftmals in unterschiedlichen Rückenlängen. Das funktioniert im Prinzip genauso wie bei Schuhgrößen auch. Jeder Mensch hat eine andere Rückenlänge und benötigt demnach einen Rucksack mit einer kürzeren oder längeren Rückenlänge. Männer haben meistens einen längeren Rücken als Frauen und außerdem gibt es bei den meisten Rucksackherstellern auch geschlechtsspezifische Modelle – alles für die richtige Passform und den idealen Komfort. Aber mittlerweile gibt es auch viele „onesize“ Lösungen, die die Auswahl vereinfachen sollen.
BvB: Wie empfiehlst Du also vorzugehen?
JvT: Am besten man lasst sich im Fachhandel ausmessen und ausgiebig beraten, um den richtigen Rucksack zu finden. Außerdem ist es empfehlenswert, unterschiedliche Modelle auszuprobieren – und zwar immer mit Gewichten! Denn der falsche Rucksack kann schnell zu Rücken- oder Schulterschmerzen führen und jede noch so schöne Tour vermiesen. Als groben Richtwert für das Volumen, je nach Ausrüstung und Verpflegung, ungefähr zwischen 10 und 30 Liter einplanen.
Den Rucksack richtig packen
BvB: Je nach Tour und Wetter muss man ja eine ganze Reihe an Gegenständen mitnehmen. Was muss ich beim Beladen beachten?
JvT: Bei einem Wanderrucksack für Tagestouren kannst Du nicht ganz so viel falsch machen, wie bspw. bei einem Trekkingrucksack für Mehrtagestouren. Als Faustregel gilt jedoch: schwere Dinge, wie beispielsweise eine Trinkblase, sollten nahe am Rücken gelagert werden, um den Schwerpunkt des Rucksacks möglichst nahe an den Körperschwerpunkt zu bekommen. Leichte Dinge, ich denke da an eine Daunenjacke, sollten ganz unten im Rucksack verstaut werden. Kleinkram findet in den dafür vorgesehenen Deckeltaschen und kleineren Seitentaschen Platz. Eine Regenjacke kannst Du sehr gut außen am Rucksack befestigen. Viele Rucksäcke verfügen über elastische Gummibänder oder Netztaschen.
Mit diesen einfachen Tipps seid ihr für die nächste Tour bestens gerüstet und dem Genuss steht nichts mehr im Wege – zumindest keine schmerzenden Schultern.
In den vergangenen Beiträgen habe ich Euch schon über das beliebteste Essen im Allgäu und über meine Lieblingsspeise auf den Alpen verraten.
Heute möchte ich noch einen wichtigen Tipp für das Mitnehmen der Brotzeit mit auf den Weg geben. Wenn es auf der Tour keine Einkehrmöglichkeit gibt, und die Brotzeit selbst auf den Berg getragen werden muss, dann bitte auch an die Umwelt denken: Mehrweg-Verpackungen schützen den Inhalt und auch die Kleidung im Rucksack. Und sie produzieren keinen Müll. Und wenn es mal kein Käsbrot, sondern ein Müsliriegel sein soll, dann nehmt die Verpackung, also den Müll bitte wieder zurück ins Tal und entsorgt ihn dort.
Der schönste und nachhaltigste Genuss ist und bleibt aber natürlich immer die Einkehr auf einer bewirtschafteten Sennalpe!