Auch beim Winterwandern gilt, dass eine gute Vorbereitung auf die Tour bereits die halbe Miete für einen traumhaften Tag im Schnee ist. Neben tourenspezifischer Sicherheitsausrüstung ist auch die Routenwahl sowie ausreichendes Wissen zur Lawinenlage ein fester Bestandteil des Schneeschuhwanderns. Der Verband Deutscher Berg- & Skiführer gibt Tipps.
Winterwandern – Tipps für Wanderungen bei winterlichen Verhältnissen
Während das Winterwandern zunächst nur nach dem frostigen Bruder der allseits beliebten Sommerwanderungen klingt, steckt auf den zweiten Blick ein wenig mehr dahinter. Vor allem in Sachen Planung, Ausrüstung und Sicherheit gilt es einige Besonderheiten zu beachten. Damit es bei der nächsten Winterwanderung kein böses Erwachen gibt, hat der Verband Deutscher Berg- & Skiführer (VDBS) einige hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Tipps fürs Winterwandern
Die Planung
Im verschneiten Gelände solltest Du nicht den Wanderwegen und GPS-Tracks des Sommers folgen. Warum? Oft sind die Wege und Markierungen nur schwer sichtbar und die Orientierung damit umso schwieriger.
In den Bergen führen die sommerlichen Wanderwege oftmals auch durch steile und damit lawinengefährdete Hänge. Steilhänge über 30° solltest Du auf jeden Fall meiden. Stattdessen solltest Du Dich eher in flacherem Gelände bewegen und die Route beim Aufstieg entsprechend anpassen.
Wenn Du in der Gruppe unterwegs bist, sollte die ausgewählte Tour sollte immer den Fähigkeiten der ganzen Gruppe angepasst sein. Bedenke auch, dass Schneeschuhtouren in der Regel anstrengender sind als Wanderungen im Sommer.
Nicht vergessen: im Winter sind die Tage kürzer und somit steht Dir weniger Tageslicht zur Verfügung. Deine Routen sollten daher grundsätzlich kürzer ausfallen.
Für viele Tiere ist ausreichend Ruhe essenziell, um den Winter unversehrt zu überstehen. Warnschilder weisen Dich ebenso auf ausgewiesen Ruhezonen hin, wie auch die Hinweisschilder des Deutschen Alpen Verein (DAV), die an stark frequentierten Winterwander- und Skirouten zu finden sind.
Außerdem sind die Ruhezonen in den Karten des DAV und auch in den Online-Karten von Outdooractive eingezeichnet.
Tipps fürs Winterwandern
Die Ausrüstung
Beim Winterwandern abseits der geräumten Wege ist ein guter Schneeschuh das A und O.
Es gibt für jedes Gelände ein passendes Modell, hier lohnt es sich also, sich vor dem Kauf ein paar Gedanken zu machen in welchem Gebieten man überwiegend unterwegs sein möchte.
Wenn nicht ausreichend Schnee liegt werden Schneeschuhe keine benötigt. Hier solltest Du aber den eisigen Untergrund im Blick haben. Auch wenn wenig Schnee liegt und die Temperaturen im Tal schon Frühlingsgefühle hervorrufen, kann die Bodenbeschaffenheit in den Bergen ganz anders aussehen. So werden selbst kurze rutschige Abschnitte zu einem großen Hindernis und können sogar für ein abruptes Ende sorgen. Hier können Spikes Abhilfe schaffen.
Die nützlichen und leichten Helfer passen in jeden Rucksack und sind schnell über die Schuhe gezogen. So hast Du auch bei schlechten, eisigen Bodenverhältnissen einen sicheren Halt
Wer sich im alpinen Gelände befindet, muss auf jeden Fall die sicherheitsrelevante Grundausstattung dabei haben. Dazu zählen LVS-Gerät, Schaufel, Sonde und Kommunikationsgerät. Und natürlich solltest Du auch den Umgang damit kennen und Lawinenkenntnisse sollten ebenfalls vorhanden.
Ist das nicht der Fall, solltest Du Dich an einen Bergführer oder eine Bergschule wenden. Dort kannst Du nicht nur an geführten Touren teilnehmen, sondern auch die nötigen Kenntnisse im Rahmen von Schneeschuhkursen oder speziellen Lawinenausbildungen erwerben.
Dabei sind gerade Winterwanderer ohne passendes Wintersportgerät eine große Zusatzlast. Daher sollten auch Winterwanderer entsprechend ausgerüstet sein und sich im Gelände und bei der Tourenplanung defensiv verhalten!
Wanderstöcke helfen Dir bei der Balance in tiefem, wie auch auf eisigem Geläuf. Hier solltest Du aber keinesfalls die großen Schneeteller vergessen, die im Sommer gerne abmontiert werden.