Warten auf den Bergsommer. Hüttenstart auf der Mindelheimer Hütte bei Oberstdorf.

Der lange Winter und der letzte Schneefall in den Allgäuer Bergen kleiden den Hauptalpenkamm immer noch in ein weißes Winterkleid. Währenddessen laufen die Vorbereitungen auf den Hütten für die neue Saison auf Hochtouren.

Der Löwenzahn blüht auf den satten, grünen Wiesen im Illertal. Die Bäume schlagen aus. Die Temperaturen erholen sich nach und nach von den Eisheiligen. Blickt man von Sonthofen aus südseitig in Richtung des Allgäuer Hauptalpenkamms, so sieht man im Anschluss an das satte Grün aber auch noch die schneebedeckten Oberstdorfer Gipfel.

Eine Bild wie gemalt. Fährt man aber südwärts, so ändert sich dieses Bild nach und nach.

Über Oberstdorf geht es vorbei an der Skiflugschanze und der Fellhornbahn in die Birgsau. Hier gabelt sich der Weg in Richtung Einödsbach und in das Rappenalptal.  Zahlreiche Lawinenabgänge haben im hinteren Rappenalptal ihre Spuren hinterlassen.

An vielen Hängen zeigen sich die Auswirkungen des extrem schneereichen Winters mit umgeknickten und herausgerissenen Bäumen. In der Talsohle liegt stellenweise noch ein meterdicker Schnee- und Eispanzer.

Vorbereitung auf die Hütten-Saison 2019

Auf den südseitig gelegenen Zustiegen liegen ab etwa 1.600 Metern Höhe noch sehr große Altschneefelder. Nordseitig findet man eine geschlossene Schneedecke vor. Auf den Hütten in den Oberstdorfer Bergen laufen bereits die Vorbereitungen auf die neue Hütten-Saison. So auch auf der Mindelheimer Hütte.

Auf über 2.000 Metern Höhe schaufeln zahlreiche freiwillige Helfer die Zugänge zu den einzelnen Funktionsgebäuden aus. In meterhohem Schnee werden die Wasserpumpen an den Hochbehältern freigegraben. Die Wasserzuläufe werden wieder installiert. Die Kläranlage und die elektrischen Anlagen, die in den vergangenen Monaten Winterpause hatten, werden wieder in Betrieb genommen.

Ab dem 30. Mai ist es dann wieder soweit. Die Mindelheimer Hütte nimmt ihren Sommerbetrieb auf und begrüßt Tages- und Übernachtungsgäste zur Saison 2019.

Die Bilder wurden am 19. Mai 2019 auf der  Mindelheimer Hütte aufgenommen.

Wege zur und um die Mindelheimer Hütte

Zahlreiche Wege führen zur Mindelheimer Hütte. Im Sommer, wenn alle Wege schneefrei sind, kann man zwischen den unterschiedlichen Zustiegen wählen.

Der südseitige Zustieg über die Schwarze Hütte und die Speicherhütte ist der vermeintlich kürzeste Aufstieg, wenngleich die Anfahrt ins Rappenalptal durchaus Zeit erfordert. Von der Birgsau erreicht man über den Guggersee den Krumbacher Höhenweg und schließlich die Mindelheimer Hütte.

Von der Kanzelwand ist der Krumbacher Höhenweg zwar lang, aber ein landschaftlicher Hochgenuss. Über die Obere Gemstelalpe geht es auf einem Höhenpanoramaweg am Geißhorn vorbei ebenfalls zur Mindelheimer Hütte.

Alpiner und daher erst viel später im Jahr begehbar sind der Mindelheimer Klettersteig, der auf Höhe der Fiderepasshütte beginnt, und der Aufstieg über das WIldental und die Kemptner Scharte.


Gerade im Frühjahr gilt: bis alle Wege schneefrei sind, sollte man den Zustieg immer aufgrund der aktuellen Schnee- und Wetterlage, aber auch aufgrund des eigenen Könnens wählen. Die richtige Ausrüstung ist dabei selbstverständlich. Aktuell liegen in den südseitigen Zustiegen ab etwa 1.600 Metern Höhe noch sehr große Altschneefelder. Nordseitig herrscht eine geschlossene Schneedecke! Alpine Wege und die Zustieg zu den Hütten bergen immer auch alpine Gefahren!

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