Der Hirschleskopf, oberhalb von Gramais im Lechtal, ist kein wirklicher Gipfel, sondern das Ende des langen Grates, der sich von der Großen Schafkarspitze nach Nordosten zieht.
Gramais ist mit rund 40 Einwohnerinnen und Einwohnern die kleinste Gemeinde Österreichs. Der Ort liegt in einem Seitental des Lechtals inmitten einer beeindruckenden und vielfältigen Bergwelt. Steile Grasberge wie der Seitekopf stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zu markanten Felsbergen wie den Bockkarspitzen und der Kogelseespitze.
Besonders malerisch ist der Blick von Gramais zum Roßkar. Dort liegt einer der schönsten Bergseen der Lechtaler Alpen, der Roßkarsee. Er lässt sich in eine eindrucksvolle Rundtour einbinden: vom Roßkarsee über den Heinzensprossensteig zum Hirschleskopf.
Heutzutage sind sie noch oft an alten Lechtaler Bauernhäusern zu sehen, wo sie an den Außenwänden unterhalb des Daches aufgehängt sind.
Ganz so schmal wie die Sprosse einer Heinze ist der Grat zum Hirschleskopf nicht, aber er ist im oberen Teil tatsächlich etwas luftig. Weiter unten ist er breit und ermöglicht eine genussreiche Wanderung mit
einer herrlichen Aussicht zu den Bergen des Parzinns. Etwas kurios ist, dass der Hirschleskopf, auch Hirschhalskopf genannt, nicht der höchste Punkt der Tour ist. Dieser befindet sich unterhalb der Großen Schafkarspitze in etwa 2.250 Meter Höhe. Sogar der Roßkarsee liegt höher als das Gipfelkreuz des Hirschleskopfs.
Wenn man es ganz genau nimmt, ist der Hirschleskopf gar kein Gipfel, sondern das Ende des langen Grates, der von der Großen Schafkarspitze nach Nordosten zieht. Von Gramais aus betrachtet sieht der Hirschleskopf aber wie ein eigenständiger Berg aus, der bis in die Gipfelregion mit Latschen bewachsen ist.
Deutlich ist vom Tal aus auch das Gipfelkreuz zu sehen. Ob der Hirschleskopf ein richtiger Gipfel ist oder nicht, ist letztendlich zweitrangig. Was zählt, ist das Erlebnis. Erlebnisreich ist die Tour auf jeden Fall. Das ist eine typische Lechtaler Bergtour durch ein wildes Tal, das vom Geröll geprägt ist, vorbei an hohen Wasserfällen, zu einem Bergsee, der zu Füßen von steilen Felsbergen liegt, und durch eine stille Karlandschaft, in der Du wahrscheinlich mehr Gämsen als Menschen begegnest.
Aufstieg zum Roßkarsee
Zuerst wanderst Du am Platzbach entlang hinab zum Otterbach, dort links. Du überquerst kurz hintereinander beide Bäche, wanderst über die Kälberwiese hinauf zum Waldrand und zu einer Wegverzweigung etwas oberhalb des Forstweges. Während es rechts zum Hischleskopf geht, nimmst Du den Weg links in Richtung Roßkarsee. Der Pfad leitet Dich im unteren Teil durch Wald in das wilde Tal des Roßkarbachs.
Da hier von den Hängen auf beiden Talseiten immer wieder Geröll ins Tal rutscht, ist der Weg an vielen Stellen der Erosion ausgesetzt. Bald wanderst Du in südwestlicher Richtung hoch oberhalb des Bachs mal über Wurzeln an Latschen vorbei, dann über Schuttfelder ins Tal hinein auf die schon von Weitem zu sehenden Wasserfälle zu.
Insgesamt drei Steilstufen, von denen die Kaskaden sehenswert ins Tal stürzen, überwindest Du. Nach einer letzten Geländestufe erreichst Du das Kar und gelangst leicht bergab gehend zum Roßkarsee (2.118 m).
Über den Heinzensprossensteig auf den Hirschleskopf
Als nächstes steigst Du einige Höhenmeter hinauf und querst dann im leichten Bergauf und Bergab das Roßkar. Der Pfad verläuft durch ein Feld aus Trümmern, die von der Gramaiser Spitze herabgestürzt sind, hinüber ins Große Steinkarle. An dessen Nordrand wanderst Du eine steile Geröll- und Felsflanke empor.
Dieser Abschnitt erfordert volle Konzentration, denn allzu schnell gerätst Du auf dem Geröll ins Rutschen. Oben am Grat angekommen, hast Du den höchsten Punkt der Tour mit rund 2.250 m Höhe erreicht.
Plötzlich öffnet sich der Blick nach Norden ins Schafkar und zur Hornbachkette. Ab sofort folgst Du dem Heinzensprossensteig über zwei Köpfe, die durch bizarre Felsformationen auffallen. Hier ist der Grat sehr schmal und erfordert Schwindelfreiheit. In der Folge verbreitert er sich, und Du wanderst wie auf einer grünen Rampe hinab. Zuletzt gelangst Du über welliges Grasgelände zum Gipfelkreuz auf dem Hirschleskopf.
Abstieg nach Gramais
Über eine mit Latschen bewachsene Steilstufe steigst Du in nordöstlicher Richtung hinab zu einem grasigen Absatz und weiter zum Waldrand. An einer Wegverzweigung hältst Du dich rechts
Der Pfad leitet dich in vielen Kehren nach Südosten steil hinab ins Tal des Roßkarbachs, das Du an der vom Aufstieg bekannten Abzweigung erreichst. Über die Kälberwiese wanderst Du zurück nach Gramais.
Karte zur Tour über den Heinzensprossensteig zum Hirschleskopf
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Die Schwierigkeiten auf dieser Bergtour
Die Schwierigkeit ist T3 der SAC-Wanderskala einzuordnen.
Überwiegend raue, steinige Bergpfade in steilem Gelände, die Trittsicherheit verlangen, teilweise auch wurzelige Steige.
Der Aufstieg vom Großen Steinkarle zum Grat unterhalb der Großen Schafkarspitze erfolgt über eine steile geröllreiche, bröselige Rinne. Hier ist Trittsicherheit besonders wichtig. Im oberen Teil ist der Grat schmal und luftig und erfordert Schwindelfreiheit. Die Tour ist durchgehend markiert.