Stahlgraues Eisen & weißes Gold – 4 Wintertage in Fieberbrunn [Werbung]

Zuletzt aktualisiert am 9. August 2023

Dort drüben kannst du die ganzen Hänge abfahren. Michel deutet mit dem Skistock auf die gegenüberliegende Talseite. Weiße, unberührte Naturschneehänge abseits der Pisten.

Man kommt nicht umhin das Grinsen in seinem Gesicht zu bemerken, als er den Blick über die Bergrücken oberhalb von Hinterglemm schweifen lässt. Und man weiß sofort. Er hatte jeder dieser „Lines“ selbst schon unter den Brettern.

Blick von der Gipfelstation an der Henne in Richtung Wildseeloder, links mittig der Bischof- die Skiroute ist schon gut sichtbar
Blick von der Gipfelstation an der Henne in Richtung Wildseeloder, links mittig der Bischof- die Skiroute ist schon gut sichtbar

Das Gipfelpanorama im Süden ist atemberaubend. Venediger. Grossglockner. Kitzsteinhorn. Am liebsten würden wir den Spuren hinüber zum Bischof folgen. Von dort in Richtung Gebrakapelle und dann hinunter ins Tal. Hier wurde in vergangener Zeit Eisen abgebaut, bis sich das Ende des 19ten Jahrhunderts unwirtschaftlich wurde. Die Zeit des Eisenabbaus ist längst vorüber.

Stolze Vergangenheit

Das stahlgraue Metall wird nun anderswo gefördert. Heute ist das »weiße Gold« das »eiserne Kapital« der Region. Und doch spürt man bei den Gesprächen mit den Einheimischen, und auch aus Michels Worten, den Stolz auf diese traditionsreiche Vergangenheit.

Wir carven bei strahlendem Sonnenschein über die herrlich breiten Pisten. Einmal nach Saalbach und wieder zurück. Zig Möglichkeiten, für die ein Ski-Tag allein deutlich zu wenig Zeit ist. 270 Pistenkilometer und 70 moderne Liftanlagen stehen im Verbund von Saalbach, Hinterglemm, Leogang und Fieberbrunn zur Auswahl. Und insgesamt 60 bewirtschaftete Hütten zur Stärkung zwischendurch.

Der Tag endet wo er begonnen hat. In unserer Unterkunft Im „Grosslehen“. Hier wird Tiroler Herzlichkeit seit Generationen gelebt. Und manch ein Gast hat die ganze Entwicklung von der kleinen Pension bis zum heutigen Hotel mit seinen Chalets und seiner exzellenten Küche seit 30 Jahren miterlebt. Die hier gelebte Gastlichkeit wird bei dem ein oder anderen Glaserl Wein bis spät in den Abend gefeiert.

Ein traumhafter Wintertag mit Blick zu den Loferer Steinbergen
Ein traumhafter Wintertag mit Blick zu den Loferer Steinbergen

Die Stille des Schnees

Am darauffolgenden Morgen sind die Bäume schneebedeckt. Über die Nacht hat Schneefall eingesetzt. Ein leichter weißer Zuckerguss hat sich über die Wälder rund um Fieberbrunn gelegt.

Wir haben die Alpin-Ski gegen Touren-Ski getauscht und ziehen unsere Spur von der Talstation der Bergbahn nach oben. Im Wald liegt das bunte Treiben im Tal schnell hinter uns. Eine Stille begleitet das leise Surren der Felle, die über den Schnee gleiten. Eine Stille, wie sie nur ein Schneefall mit sich bringt.

Auf breiten Forstwegen geht es Schritt für Schritt, Kehre um Kehre nach oben. Diese kleine Tour bringt uns auf Höhe der Mittel-Station zum Wildalpgatterl. In der urig eingerichteten Stube hängt noch die Flinte an der Wand. Die Alp wurde jüngst sogar im Gault Millau als eine der besten Almhütten in Tirol ausgezeichnet. Das Knödel-Tris mit Spinat-, Speck- und Kaspressknödel bestätigt dieses Urteil.

Alles Familiensache

Eine Abfahrt später haben wir schon die Schneeschuhe unter den Füßen und stapfen über die frisch zugeschneiten Wiesen der Winterlandschaft. Unser Guide Michel hat seinen Platz mit seinem Vater getauscht. Skilehrersein ist Familiensache mit langer Tradition.

Während unserer Tour erzählt er uns Thomas von der Almwirtschaft, den Wiesen unter unseren Füßen, und von den unter uns liegenden Taleinschnitten. Dort wo die Freeride-Abfahrt vom Bischof her kommt, dort wohnt er. In einem Seitental unweit von Fieberbrunn. Ruhig ist es dort. Ein lebenswerter Ort. Ein großes Lawinenunglück hat sich ein Stück weiter das Tal hinauf einmal ereignet. Viele Bergleute kamen damals ums Leben, erzählt Thomas. Und so kommt auch er wieder auf die stolze Bergbau-Tradition zu sprechen.

Mit den Schneeschuhen geht es durch das Gelände unweit der Streuböden Bergbahn
Mit den Schneeschuhen geht es durch das Gelände unweit der Streuböden Bergbahn

Aus dem letzten abgebauten Material wurde das Gipfelkreuz am Wildseeloder hergestellt. Und die Ketten der Kettenbrücke in Innsbruck, erzählt er. Auch heute findet im Gebiet Fieberbrunn noch Bergbau statt. Aber kein Eisen mehr. Nein, Magnesit wird abgebaut. Aber nur in den Sommermonaten. Ansonsten ist der Bergbau verschwunden.

Seit den 1930er Jahren hat der Tourismus Einzug gehalten. Sehr früh, da die Salzburg-Tirol-Bahn bereits seit 1875 von Wörgl kommend auch Fieberbrunn erreicht. Auch Dank dem Bergbau. Und von dieser guten Anbindung profitiert der Ort noch heute.

Herzensangelegenheit

Fieberbrunn ist für viele noch ein Geheimtipp. Höhe und geografische Ausrichtung sorgen im Winter für genügend Schnee, wo andere, auch benachbarte Gemeinden, schon einmal im Grünen sitzen. Im Vergleich zu mitunter bekannteren Orten geht es in Fieberbrunn noch ruhig zur Sache. Man hat durch den Zusammenschluss des Skigebiets mit Saalbach und Hinterglemm nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Sowohl auf, als auch abseits der Piste. Es gibt auch den typischen Après-Ski. Und dennoch geht es gemütlicher zu, als in den typischen Ski-Orten Tirols. Ruhiger und familiärer.

Vielleicht finden deshalb auch so viele Gäste über Generationen hinweg wieder zurück nach Fieberbrunn. Und als wir das Tal mit dem Zug wieder verlassen müssen, wird uns bewusst, warum.

Orte, die man einmal ins Herz geschlossen hat,
verlässt man nie wieder ganz.

 

Kleine Pause von der Skitour und einfach einmal den Schneeflocken beim Tanzen zusehen
Kleine Pause von der Skitour und einfach einmal den Schneeflocken beim Tanzen zusehen

Hinweis: Dieser Blogbeitrag entstand in Kooperation mit dem Tourismusverband Pillerseetal – Kitzbüheler Alpen, der mich dazu eingeladen hat und die Kosten für die Unterkunft sowie Verpflegung und Guides übernommen hat. Mein Urteil über den Wintersportort Fieberbrunn und meine redaktionelle Freiheit sind davon unbeeinflusst.


Fieberbrunn kompakt

Hotels wie das Grosslehen verwöhnen die Gäste mir Kulinarik und Wellness. Oft auch mit hauseigenen Shuttle zum Skigebiet. Wer es kleiner möchte, ist in einer der vielen Pensionen oder Ferienwohnungen wie dem Gästehaus Neumayer bestens aufgehoben. Für Winterharte Camper gibt es auch einen Campingplatz direkt neben der Talstation der Fieberbrunner Bergbahnen.

Mit dem Zug aus Richtung Kufstein kommend geht es über Wörgl (mit S-Bahn-Anschluss) bequem über Kitzbühel und St. Johann nach Fieberbrunn.

Mit dem Auto über die Autobahn A8 in Richtung Salzburg. Dann die A93 nach Kufstein (auf österreichischer Seite A12) und weiter über die Bundesstrassen 173 und 178 nach Fieberbrunn.

Neben Skifahren und Skitourengehen gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Freeriden. Das Skigebiet verfügt auch über einen eigenen Lawinenlageplan. An zahlreichen Stellen gibt es auch LVS-Check-Points.

Auch Winterwanderer finden herrliche geräumte Wege, wie zum Beispiel rund um Hochfilzen. Langlauf, Schneeschuhwandern oder Rodelbahnen ergänzen das vielfältige Angebot in der Region.

Pistenplan Fieberbrunn - Saalbach - Hinterglemm - Leogang
Pistenplan Fieberbrunn – Saalbach – Hinterglemm – Leogang
Pistenplan – zur Verfügung gestellt vom Tourismusverband Pillerseetal.

Tipp: Nicht nur im Winter ist Fieberbrunn einen Besuch wert. Auch im Sommer gibt es hier viel zu entdecken. Weitwanderwege wie der WaiWi oder der KAT-Walk, Berggipfel wie Wildseeloder oder Bischof, Klettersteig wie Henne oder Marokka und viele Kilometer für Biketouren bieten eine Fülle an Möglichkeiten. Für sportlich ambitionierte Urlauber, wie auch für Familien.

Während meinen Wintertouren war ich zusammen mit anderen Bloggern im Pillerseetal. Ihre sehr lesenswerten Beiträge mit weiteren Pisten und Winteraktivitäten findest Du hier:


*Das Gipfelpanorama mit den Bergbezeichnujngen wurde mit der PeakFinder-App aufgenommen.

Anzeige: Dieser Beitrag enthält Werbung. Der Inhalt und meine Meinung wurden dadurch nicht beeinflusst. Weitere Infos: www.trusted-blogs.com/werbekennzeichnung


 

2 Kommentare zu „Stahlgraues Eisen & weißes Gold – 4 Wintertage in Fieberbrunn [Werbung]“

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