Heute schnüren wir nochmals die Wanderschuhe und steigen in Richtung Schwarzberg auf. Vom Hotel Pragser Wildsee geht es über das westliche Seeufer zur Grünwaldalm. Bis hierher handelt es sich um eine einfache Wanderung auf breiten Wirtschaftswegen. Somit kannst Du den etwa 20 minütigen Abstecher vom See zur Grünwaldalm auch super in Deine Seerunde um den Pragser Wildsee einbauen. Ab der Grünwaldalm wird es jedoch deutlich steiler.
Vom Hotel Pragser Wildsee zur Grünwaldalm
Die Wanderung ist eine von mehreren Touren die wir während unseres Aufenthalts im Hotel Pragser Wildsee unternommen haben. Dabei waren wir, wie beispielsweise auch bei der Tour zum Großen Apostel, auf der Suche nach den ruhigen Orten rund um den sonst so beliebten Bergsee in den Pragser Dolomiten. Und so sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück direkt vom Hotel aus in diese Wanderung eingestiegen.
Über das westliche Seeufer, vorbei an „Emmas Bistro“, wandern wir auf dem dortigen breiten Wirtschaftsweg zum Südufer des Sees. Dieser Abschnitt ist Teil des Seerundwegs. Da die meisten Ausflügler den See jedoch im Uhrzeigersinn umwandern, ist diese Seeseite in den frühen Morgenstunden noch relativ wenig frequentiert.
Während der Seerundweg stets am Ufer bleibt, wendet sich unser breiter Forst- und Wirtschaftsweg nach eta 15 Minuten gen Westen und biegt in das Grünwaldtal ein.
Parallel zum Finsterbach führt der immer noch breite Wirtschaftsweg, der zugleich die Versorgungsader der Grünwaldalm darstellt, in den lichten Nadelwald ein. Bunte Blumen, Latschen und wilde durcheinander gewürfelte Felsbrocken und Gesteinsformationen am Wegesrand begleiten uns.
Während sich der Wald mehr und mehr lichtet, tauchen die breiten Almflächen rund um die Grünwaldalm auf.
Ab dem see sind es bis zur Alm nur 20 Minuten Gehzeit. Aber selbst die sind den meisten Besuchern des Sees zu weit, als das sie sie in Kauf nehmen. Und so begleitet uns, neben den Blumen und den im Tal frei laufenden Kühen, vor allen Dingen eines: Stille. Und das bereits wenige Meter, nachdem wir das Seeufer verlassen haben.
Aufstieg zum Schwarzberg
Ab der Grünwaldalm ändert sich der Charakter der Tour. Während wir die Alm nahezu ohne Höhenunterschied erreicht haben, steigen wir im zweiten Teil der Tour auf einem steilen Waldpfad in Richtung Schwarzberg.
In vielen kleinen Kehren zieht sich der Pfad Meter um Meter nach oben. Zeit zum Verschnaufen bleibt dennoch. Immer wieder gibt der Bergwald den Blick ins Tal oder auf die Seitenbachspitze frei. Die grenzt auf der anderen Talseite an den mächtigen Seekofel.
Nach etwa eineinhalb Stunden haben wir die Felswand unterhalb des Schwarzberg-Gipfel erreicht. Während der anspruchsvolle und teils weglose Gipfel rechts über uns „liegen bliebt“, queren wir noch zwei größere Schotterrinnen, die der Tour die richtige Würze verleihen. Dann ist der breite Bergrücken zwischen Schwarzberg und Spitzkofel erreicht.
Über die Kaseralm zurück zum Pragser Wildsee
Die ausladende und offene Wiese bringt uns auf die gegenüberliegende Seite. Dort beginnt der Abstieg in Richtung Kaseralm.
Zunächst noch steil und mit großen Tritten, geht es die ersten Höhenmeter bergab. Der Regen der vergangenen Tage hat den Untergrund aufgeweicht. Und so erfordert jeder Tritt Konzentration, um auf dem teils noch nassen Geläuf nicht auszurutschen. Ausgesetzt ist der Weg auf dieser Seite des Bergrückens aber zu keinem Zeitpunkt. Und auch im Aufstieg ist der Pfad zwar steil und konditionell fordernd, technisch aber nicht schwierig. Lediglich die Querungen in den genannten Schotterrinnen sollten fokussiert angegangen werden.
Über einen ausgedehnten Latschenhang geht es nun deutlich flacher der Kaseralm entgegen. In unserem Rücken taucht nach und nach der Pragser Wildsee auf. Etwa 40 Minuten nachdem wir den Abstieg eingeläutet haben, sitzen wir auf der neu renovierten Kaseralm und lassen es uns die Südtiroler Gastfreundschaft und ein kühles Getränk schmecken.
Dann geht es endgültig zurück ins Tal. Von der Kaseralm führt ein breiter Forstweg in gut einer Stunde zurück zum See. Alternativ zu den weiten Kehren kannst Du auch über einen schmäleren und anspruchsvolleren Waldweg die gut 400 Höhenmeter meistern. Der Pfad biegt kurz nach der Kaseralm rechter Hand ab und führt nahezu in direkter Linie talwärts zum Pragser Wildsee, wo diese wunderschöner Tour endet.
Wir haben für den Ausklang der Tour den Forstweg gewählt. Den Waldpfad haben wir auf einer vorangegangenen Wanderung unter die Sohlen genommen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Karte zur Wanderung
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Verhaltensregeln im Naturpark-Fanes-Sennes-Prags
Der Naturpark Fanes-Sennes-Prags ist eines der größten Schutzgebiete Südtirols. Neben Enneberg, Abtei, Wengen, Olang und Toblach zählt auch Prags zu den Mitgliedsgemeinden.
Auf einer Fläche 25.453 Hektar erstreckt sich der Naturpark vom Pragser Tal bis nach Toblach und weiter nach Alta Badia. Er wurde am 4. März 1980 mit dem Ziel des Naturschutz, der Umwelterziehung, der wissenschaftlichen Forschung und der Erholung geschaffen. Und es gelten einige wichtige Regeln die Du grundsätzlich, im Naturpark aber nochmals im speziellen beachten solltest:
- Fahrverbote beachten!
- das Übernachten mit Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen ist, mit Ausnahme eines hochalpinen Biwaks, untersagt
- verhalte Dich ruhig um die hier lebenden Tiere nicht zu stören
- nimm Deinen Müll wieder mit
- im Naturpark gilt ein Pflückverbot von kraut-und strauchartigen Pflanzen jeglicher Art
- im Parkgebiet ist das Pilzesammeln untersagt
- achte und bewahre die Lebensräume, Nist- und Brutplätze sowie Nahrungsquellen von Tieren
- das Sammeln von Mineralien und Versteinerungen ist verboten
- kein offenes Feuer
Im Eingang zum Grünwaldtal findest Du entsprechende Tafeln mit einer Übersichtskarte und den genannten Verhaltensregeln.
Ihre Zeit verbrachten diese Wilden mit dem Schürfen nach Edelsteinen und Gold, dessen Glanz sie über alles liebten. Sie handelten nicht nur mit dem kostbaren Gut, sondern stellten damit auch verschiedene Gegenstände her. Nach einiger Zeit kamen Hirten aus dem Tal, um ihr Vieh auf den wunderschönen und blumenübersäten Wiesen rund um den Pragser Wildsee weiden zu lassen.
Somit kamen sie auch in Kontakt mit den Wilden, welche den Schäfern ihre Schätze zeigten, sowie diesen auch immer wieder selbstgeschmiedete Ketten oder Ringe schenkten. Jedoch wurden die Hirten vom Glanz des Goldes besessen und mit der Zeit immer gieriger. Diese Gier wurde zur Sucht und so begannen sie, die Wilden zu bestehlen.
Die Wilden wurden überdies wütend und versuchten ihre Schätze zu verteidigen, denn sie waren den Schäfern in ihrer Stärke überlegen. Jedoch waren die Hirten viel schlauer und so gelang es ihnen, immer mehr Gold und Edelsteine zu rauben. Um ihre Habe zu verteidigen sahen die Wilden nur noch eine Maßnahme und öffneten die unterirdische Quellen, welche sich zu einer großen Wasserfläche vereinten und die Reichtümer verschlangen.
Der nun entstandene See trennte das Tal der Schäfer von den Bergen der Wilden und, da der See durch die Wilden entstand, wurde er „Wildsee“ genannt. Das Tal, aus dem die Hirten stammten, war das Pragser Tal, weswegen er den Namen „Pragser Wildsee“ trägt.«
Quelle: hochpustertal.net
Tipps und Infos rund um die Tour
Aus Richtung Österreich (Lienz) kommend, erreichst Du auf der L47 in Fahrtrichtung Bruneck ebenfalls die beschilderte Abfahrt ins Pragser Tal.
In Seenähe stehen mehrere Parkplätze zur Verfügung, von denen Du in wenigen Gehminuten zum See gelangst. Grundsätzlich gilt: je näher am See, desto teurer. Die Tagesgebühr auf P2 liegt beispielsweise bei 7,00 € für PKW. Für Kleinbusse (zu denen auch ein Bulli zählt) zahlst Du 8,00 €**.
Von Juli bis September gilt für das Pragsertal eine Verkehrsregelung. In dieser Zeit ist das Pragser Tal von 9.30 bis 16.00 Uhr nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gegen Vorweis einer Online – Reservierung bzw. einer gültigen Durchfahrtsgenehmigung erreichbar. Weitere Infos findest Du auf der offiziellen Webseite von Prags.
**Stand Oktober 2022
Mit dem Fahrrad kannst Du ebenfalls den schönen See besuchen. Auf dem Pustertaler Radweg geht es hinein ins Tal. Allerdings muss dann der letzte Teil der Strecke, ab Schmieden, auf der in der Saison viel befahrenen Straße bewältigt werden.
Im Verlauf der gesamten Runde kannst Du auf der Grünwaldalm und auf der Kaseralm einkehren.
Wir waren direkt im Hotel Pragser Wildsee und unsere Tipps und Erlebnisse findest Du im Beitrag 3 Tage am Pragser Wildsee.