Zuletzt aktualisiert am 26. August 2024
Radfahren im Hochschwarzwald bietet Dir eine Vielfalt an Möglichkeiten. Mit dem Rennrad oder dem Mountainbike, und genauso mit dem Gravelbike. Auf meiner Bikepacking-Tour durch die Region rund um Hinterzarten, die Wutachschlucht und den Schluchsee konnte ich mir einen Eindruck von der Vielfalt der Wege und der Landschaft machen. Dabei bin ich einer neuen, offiziellen Route von Schwarzwald Tourismus gefolgt. Das hier ist die erste von drei Etappen, die mich von Hinterzarten bis kurz vor St. Märgen gebracht hat.
Transparenzhinweis: Der folgende Tourentipp entstand in Kooperation mit Schwarzwald Tourismus.
Mit dem Gravelbike von Hinterzarten nach St. Märgen
Den Ausgangspunkt dieser Biketour, Hinterzarten, erreichst Du bequem mit dem Zug. Einen kurzen Abstecher zum Titisee und den Sprungschanzen von Hinterzarten konnte ich mir auf meiner Rundtour natürlich nicht entgehen lassen. Diesen Streckenteil findest Du nicht in der unten dargestellten Karte. Die Strecke ist aber nicht zu verfehlen und ab dem Bahnhof von Hinterzarten durchweg gut beschildert.
Der Bahnhof ist dann auch der tatsächliche Startpunkt in diese erste Etappe. An der ein oder anderen Stelle bin ich von der Originalstrecke abgewichen. Sei es wegen eines Abstechers zu einem Gasthaus, zu meinem Nachtlager, oder aufgrund von Wegsperrungen. Darauf weise ich Dich in der folgenden Streckenbeschreibung immer wieder hin.
Auffahrt zum höchsten Punkt der Tour
Meine Erste Etappe von Hinterzarten in Richtung St. Märgen würde ich mit „gemütlichem Einradeln“ überschreiben. Das ist allerdings eher der Länge von knapp 20 Kilometern geschuldet und weniger den Höhenmetern. Denn bereits auf den ersten Metern hat sich der Hochschwarzwald von seiner bergigen Seite präsentiert. Am Ende des Tages standen dann immerhin gut 600 Höhenmeter bergauf, wie auch bergab auf dem Radcomputer.
Vom Bahnhof von Hinterzarten geht es auf der Freiburger Straße in nordwestlicher Richtung zum Ortsrand, bevor Du schließlich nordwärts in den Rößlehofweg einbiegst und unter der Bundesstraße B31 hindurch fährst. Gleich danach biegst Du rechts ab, lässt die Ortsgrenze von Hinterzarten hinter die, und folgst über Lenzhof und Wießenhof der Heiligbrunnerstraße nach Norden.
Nun geht es etwa 3,5 Kilometer bergauf. Gleich hinter dem Gasthof Heiligenbrunnen, einem beliebten Ausflugslokal, beigst Du zunächst rechts ab, um kurz darauf die Heiligenbrunnerstraße links ab zu verlassen. Es geht auf den ersten Schotterabschnitt. Ein breiter, teils eingewachsener Wiesenweg bringt Dich in den Wald in Richtung Weißtannenhöhe (1.190m). Die Erhebung bleibt linker Hand liegen. Dennoch hast Du hier bereits den höchsten Punkt der heutigen Tour erreicht. Was nicht bedeutet, dass keine Anstiege mehr folgen!
Über den Trescherhöhweg fährst Du nun auf einem immer breiten Schotterweg hinunter zum Dominikhof.
Von dort geht es auf einem Fahrweg über Lippenhof und Lickertenhof bergab.
Ich war wohl schneller wie die Aktualisierung meines Navis, habe die Abfahrt verpasst, und bin so etwas kürzer und einfacher zur Kreuzung beim Dominikhof gelangt. Das Schöne an der Radregion ist aber, dass es unsagbar viele Wege durch den Wald und über die Felder gibt, so dass Du problemlos den ein oder anderen Abschnitt umfahren kannst, und dennoch wieder auf die Originalstrecke zurück findest.
Über den Doldenbühl zum Thurner Wirtshaus
Über nun wieder freies Gelände beginnt der zweite, etwas längere Anstieg des Tages.
Die asphaltierte Nebenstraße bringt Dich zunächst in Richtung Holzhof. Noch bevor Du diesen Hof erreichst, biegst Du an einem Baum rechts ab, fährst wiederum an einem dir vielen schön gelegenen Höfe der Region vorbei, und machst Dich auf den Weg zum Doldenbühl (1.095m).
Kurz nach einer Parkbank, die Dank ihrer tollen Aussicht für eine Verschnaufpause einlädt, geht es in ein kleines Waldstück und bald darauf links ab.
Kurzer, schmaler Trailabschnitt!Ein zunächst breiterer und wiederum eingewachsener Wirtschaftsweg, bringt Dich zu einem schmalen Wanderweg. Der schwenkt kurz vor dem Doldenbühl nach rechts ab und bringt Dich bald schon auf einen wieder breiten Schotterweg.
EinkehrtippIn nordwestlicher Richtung siehst Du schon die Häuser rund um das Thurner Wirtshaus, wo Du sehr gut Essen kannst.
Kurz darauf schwenkst Du wieder in nördlicher Richtung auf einen Feldweg ein, der Dich zur B500 bringt.
Übernachtung kurz vor St. Märgen
Frisch gestärkt geht es nun auf den letzten Abschnitt zum heutigen Nachlager. Einer wunderschönen, einsamen Wiese mitten im Nirgendwo.
Schmaler TrailabschnittEin paar hundert Meter parallel zur B500 in östlicher Richtung, triffst Du wieder auf die Originalstrecke. Die quert an einem Waldrand die Bundesstraße und bringt Dich auf einem zunächst breiten, dann schmalem Wanderweg nach Norden (S0-Trail, eventuell Schiebestrecke).
Nach gut einem Kilometer triffst Du auf die parallel verlaufende Feldbergstraße, folgst dieser ein kurzes Stück, und biegst schließlich links ab.
Zunächst weiter bergab geht es an zwei Höfen vorbei. Dann erreichst Du über einen breiten, geschotterten Wirtschaftsweg das Waldstück um das heutige Nachtlager. Dein Gastgeber, der sogenannte „Nomady-Host“, hat sein Haus etwas tiefer. Dort findest Du auch die Toilette und fließend Wasser sowie die Möglichkeit Dein Smartphone zu laden, bevor unter dem Sternenhimmel des Schwarzwalds Dein erster Bikepacking-Tag endet.
Der Abfahrt nach Klausenhäusle folgt die Auffahrt nach St. Märgen, wo Du auch Hotels und Gasthäuser zur Übernachtung findest. Außerdem gibt es hier eine Bäckerei und einen kleinen Landmarkt für das Frühstück des kommenden Tages.
Falls Du wie ich im Zelt übernachtest, kannst Du am darauffolgenden Tag entweder zurück zur Feldbergstraße fahren und von dort auf die Originalroute einschwenken, oder Du wählst die etwas kürzere Variante über Schweizerhütte und Glockenhäusle.
Karte zur 1. Etappe
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Tipps und Infos rund um die Radtour
Wie im Text beschrieben, habe ich mich auf dieser Tour für eine Übernachtung bei einem Nomady Camps entschieden. Und zwar die Schweizerhütte – Bergweide, südlich von St. Märgen. Es gibt aber auch zahlreiche Campingplätze und natürlich auch Hotels oder Pensionen die auf der offiziellen Route liegen, oder über einen kurzen Abstecher zu erreichen sind.
Alle Übernachtungsmöglichkeiten findest Du auf der Seite von Schwarzwald Tourismus.
Je nachdem für welche Übernachtungsart Du Dich entscheidest, solltest Du diesem Punkt eine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Speziell beim Frühstück. Als erfahrener Bikepacker bist Du mit dem Thema sicher vertraut.
Wenn Du zum ersten Mal eine mehrtägige Tour mit Übernachtung in der freien Natur planst, solltest Du daran denken, dass Du eventuell ein paar Kilometer am Morgen in Kauf nehmen musst, um zur nächsten Bäckerei oder zum nächsten Supermarkt zu kommen. Besser also, Du hast Dich bereits am Vortag mit etwas Proviant eingedeckt.
Auch für das Mittagessen, oder das Auffüllen von Trinkflaschen musst Du eventuell einen Abstecher in Kauf nehmen.
Das Thurner Wirtshaus, mein Stopp zum Abendessen, liegt ein paar Meter abseits der offiziell ausgewiesenen Strecke. Es ist aber jeden Kurbeltritt wert!
Davon ausgehend, dass Du nicht in Hotels übernachtest, solltest Du beim Gepäck minimalistisch packen und soviel wie möglich in Packtaschen am Bike verstauen. Schließlich musst Du ja auch noch Zelt, Isomatte und Schlafsack dabei haben.
Bei der Wahl des Fahrrads ist das Gravelbike eine gute Wahl, da Du auf den vielen breiten Schotterwegen schnell vorankommst. In den Abfahrten sind allerdings breitere Reifen deutlich von Vorteil. Und auch die Dämpfung eines MTBs ist natürlich komfortabler. Ansonsten heißt es in den steileren und unwegsameren Passagen einfach: „absteigen, schieben, und keinen falschen Ehrgeiz an den Tag legen“. Das muss dann jeder nach seinem individuellen Fahrkönnen selber entscheiden.
Auf dieser, meiner ersten Etappe, waren ein kurzer, schmaler Wanderweg kurz vor dem Thurner Wirtshaus und gleich danach die Fahrt parallel zur Feldbergstraße die größten Herausforderungen für die schmalen Reifen.
Minimal-Ausstattung für die Radtour
- Helm
- Fahrradhandschuhe
- bequeme Sportschuhe
- Badelatschen
- Erste-Hilfe-Set
- Fahrradlampen
- Smartphone + Ladegerät & Powerbank
- Fahrradcomputer
- Flickzeug & Pumpe
- Fahrradschloß
- Trinkflaschen
- Radhose, Socken & Trikot (+ 1 Satz zum wechseln)
- Ärmlinge & Beinlinge
- warme Jacke
- Regenschutz
- Hygieneartikel
- Sonnenbrille
- Sonnencreme
- Mikrofaser-Handtuch
- leichtes Zelt
- Isomatte
- Schlafsack
- Badehose
- Beanie
- Wechselwäsche für den Abend
- Bargeld und EC-Karte
- ggf. Gamaschen, wasserdichte Radhose
- passende Packtaschen für das Bike
Neben einer Karte empfehle ich Dir speziell für diese Tour einen Fahrradcomputer mit Navigation. Alternativ geht natürlich auch ein Smartphone mit entsprechender App (komoot oder Outdooractive).
Die Wegfindung ist andernfalls teils schwierig und sorgt auf Deiner Fahrt für allzu viele Stopps und Unterbrechungen. Außerdem lassen sich schnell Alternativ-Routen ermitteln, falls Du einmal auf einen gesperrten Weg triffst.
Meine gefahrenen Strecke (GPX-Daten der Tagesetappe) kannst Du Dir über die oben eingefügte Karte herunterladen. Die offizielle Strecke (Gesamtroute von/bis Hinterzarten) findest Du über den folgenden Link.
- Spezifische Aktivität: Bikebergsteigen, MTB-Trail, Rennrad, Gravel, MTB-CrossCountry