Zuletzt aktualisiert am 6. April 2024
Steiganlagen sind für viele Bergbegeisterte „das Salz in der Suppe“. Und im Allgäu gibt es einige davon. Auch für Einsteiger und Anfänger. Lange Klettersteige, Touren entlang luftiger Grate oder kurze Steiganlagen. Hier findest Du eine kleine Auswahl zur Inspiration und Planung.
Dazu spielt, gerade bei den längeren Klettersteigen, das Wetter und das Zeitmanagement eine wichtige Rolle. Solltest Du keine Erfahrung mit Klettersteigen haben, dann empfehle ich Dir den Kontakt zu einer der zahlreichen Bergschulen im Allgäu und eine geführte Einsteigertour!
Klettersteig über die Hohen Gänge
Die „Hohen Gänge“ bilden die Fortsetzung des Hindelanger Klettersteigs. Mit den verschiedenen Aufstiegsvarianten können sie aber durchaus als eigene Steiganlage betrachtet werden. Der herrliche Tiefblick in den „Häbelesgund“ und der luftige Grat mit der anschließenden, 10m hohen Leiter sind nur zwei Highlights dieser Tour.
Der Zugang zum Klettersteig erfolgt über den Breitenberg, bzw. die Rotspitz. Der kurze und einfache Klettersteig zwischen den beiden Gipfeln ist eine wunderschöne Eingewöhnung auf größere Vorhaben. Eine umfassende Beschreibung der Gipfelüberschreitung findest du hier.
Edelrid Klettersteig
Im Vergleich zu den Hohen Gängen hat der Edelrid Klettersteig keinen langen Zustieg. Er ist ab Oberjoch einfach über die Iselerbahn zu erreichen. Dort gliedert sich die Steiganlage in drei Teilabschnitte. Der erste Abschnitt zum Gipfel des Iseler sicher der schönste und anspruchsvollste ist. Die steile Gipfelwand kurz vor dem Iseler hat es durchaus in sich.
Durchgehend gut gesichert ist der Steig allerdings auch gut frequentiert. Daher lohnt es sich außerhalb der Hauptsaison bzw. frühmorgens oder zum späten Nachmittag hin die Tour zu beginnen.
Der berühmte Hindelanger Klettersteig
Mit gut 4km Strecke zwischen dem Nebelhorn Gipfel und dem Großen Daumen ist dies der längste Klettersteig in dieser Aufzählung. Die steil abfallenden Nordwände bieten einen besonderen Adrenalinschub.
Insgesamt ist der Steig technisch einfach und weist nur eine kurze B/C-Stelle auf. Der restlichen Schwierigkeiten liegen deutlich darunter. Dennoch darf man den Klettersteig aufgrund seiner Länge nicht unterschätzen! Viele Gehpassagen zwischen den einzelnen Steigabschnitten geben zudem Gelegenheit das Gipfelpanorama des Allgäuer Hauptalpenkamms in vollen Zügen zu genießen.
Der Hindelanger Klettersteig kann durch mehrere Notabstiege ins „Koblat“ verkürzt werden. Allerdings lohnt es sich in jedem Fall bis zum Koblatsee zu „klettern“.
Der Mindelheimer Klettersteig
Der für mich der schönste Steig im Allgäu führt über die Schafalpenköpfe. Mit Fiderepass– oder Mindelheimer Hütte als Basislager, sind die Eindrücke aus Mindelheimer Klettersteig gerade in den frühen Morgenstunden etwas, was das Herz deutlich höher schlagen lässt. Die Mischung aus Rinnen, Klammern und auch drahtversicherten Steilpassagen ist perfekt.
Die mit C bewertete schwierigste Stelle befindet sich, von er Fiderepasshütte kommend, direkt am Einsteig. Im Mittelteil überwiegen mit A/B und wenigen B/C-Stellen durchaus moderate Schwierigkeiten.
Neben der Leiterbrücke oderhalb der Fiderepasshütte bietet die hohe Klammerleiter einzigartige Ausblicke. Für eine komplette Rundtour empfiehlt sich im Anschluss der Rückweg über den Krumbacher Höhenmweg.