Die Via Ferrata Ernesto Che Guevara beginnt in Pietramurata, nördlich des Gardasees. Hier führt der Klettersteig durch eine fast 1.400 Meter hohe Felswand nach oben! Der Großteil des Klettersteigs ist einfach zu meistern. Die Länge macht die Tour aber zu einer echten Herausforderung, die durch beeindruckende Aussichten entlohnt wird.

Steht man am Fuß der mächtigen Wand bei Pietramurata, so mag man es nicht für möglich halten, dass durch dieses Gebiet tatsächlich ein relativ einfacher Klettersteig führt.
In der Literatur und der zugehörigen Topo ist die Via Ferrata Che Guevara mit der Schwierigkeit C angegeben. Mir persönlich kam sie leichter vor als erwartet. Das mag vielleicht an der Vorfreude auf diesen Klettersteig liegen, oder an dem perfekten Tag.

Und der perfekte Tag ist auch das Stichwort. Ich bin den Klettersteig einmal im Frühjahr und einmal im Herbst gegangen. Von den Sommermonaten würde ich aufgrund der Länge und der starken Sonneneinstrahlung in der Wand abraten! Aber auch in den kühleren Monaten heißt es ausreichend zu trinken mitnehmen.
Der Che Guevara Klettersteig ist nicht zu unterschätzen. Gerade die Höhe der Wand erfordert Kondition.

Der nach Osten ausgerichtete Wand heizt die Mittagssonne kräftig ein, weshalb genügend Flüssigkeit mit im Gepäck sein sollte.
Zudem empfiehlt sich ein früher Einstieg in das Klettersteig-Abenteuer!
Der Che Guevara Klettersteig
In diesem Beitrag findest Du Bilder zum Steig, der erst im Jahr 2025 saniert und nach einem Felssturz am Monte Casale wieder freigegeben wurde.
Außerdem gibt es hilfreiche Tipps zum Zustieg und für den Rückweg.
Parkmöglichkeiten und Zustieg
Der Einstieg zum Klettersteig liegt zwischen Trento und Arco. Genauer gesagt in Pietramurata, unweit des Lago di Cavedine.
Von Arco kommend befindet sich am Ortsausgang ein großer Kreisverkehr. Links geht es in ein Industriegebiet, wo sich auch schon das erste Klettersteig-Schild und der Hinweis auf den Parkplatz befinden.
Vom Zustieg-Schild geht es noch ein paar hundert Meter in das Industriegebiet. Dort befinden sich mehrere Parkplätze. Achtung! Einige sind als „privat“ gekennzeichnet.
Nun geht es zu Fuß zurück in Richtung Kreisverkehr und dann über einen Pfad parallel zu einer Schotterstrasse in Richtung der mächtigen Wand, die in der Morgensonne schon zu leuchten beginnt.

Wir sind bereits früh am Tag gestartet und haben bis zum Einstieg in den Klettersteig etwa eine halbe Stunde benötigt.
Der Klettersteig Ernesto Che Guevara
Der gesamte Klettersteig ist großteils mit der Schwierigkeit A und B ausgewiesen.
Lediglich zu Beginn und am Ende warten kurze C-Stellen sowie eine mit B/C markierte Stelle im Mittelteil.

Tipp: für den Ausstieg benötigst Du zumindest an der letzten „Hürde“ noch etwas Armkraft.
Im Verlauf des gesamten Steigs gibt es zahlreiche Gehpassagen. Hin und wieder warten in mäßig steilem Gelände auch ein paar kurze Kraxelpassagen ohne Sicherung, meist aber mit Eisenbügeln. Die Aussicht vom Steig auf das Tal der Sarca wird atemberaubender je höher man kommt.
Über zahlreiche Platten steigst Du durch die riesige, aus der Entfernung unbezwingbar anmutenden Wand nach oben.
Nach etwa 900 Höhenmetern im Fels kommt die kurze B/C-Stelle, bevor es wieder in leichtem Gelände dem Steigbuch entgegen geht. Kurz nach dem Buch gilt es eine große Schotterrinne zu durchqueren.

Der Steig ist durchweg gut gesichert. Gerade nach der Sanierung 2025 wurden noch mehr Sicherungspunkte eingebaut, was mir persönlich für einen Steig dieser Schwierigkeit fast schon zu viel erscheint.
Gegen Ende des Klettersteigs geht es in teils steilem Gehgelände den letzten beiden großen Hürden entgegen. Über zwei steile Stufen erreichst Du unweit des Gipfel des Monte Casale ein großes Hochplateau.


Der letzte Teil führt über Wiesengelände mit einer herrlichen Aussicht. Wir haben den Ausstieg knapp vier Stunden nach der Beginn unserer Tour erreicht.
Abstiegsvarianten und Rückweg

Auf dem Monte Casale angekommen zweigt linker Hand ein Pfad zum Rifugio Don Zio ab. Das Rifugio ist in der Regel von April bis Oktober durchgehend, bzw. zumindest am Wochenende bewirtschaftet.

Von hier aus gibt es verschiedene Abstiegsmöglichkeiten.
Einerseits kannst Du bereist mit Erreichen des Hochgeländes links zum Sentiero del Rampin gehen und dort sehr steil in teils versichertem Gelände nach Pietramurata absteigen.
Vom Rifugio Don Zio führt ein weiterer, dreieinhalb Stunden langer Abstiegsweg (Nummer 427) hinunter nach Sarche und weiter nach Pietramurata. Wenngleich das der empfohlene Abstieg ist, ist dieser, wie auch die Variante über den Sentiero del Rampin, sehr steil und bei Nässe ist dringend Vorsicht geboten! Die ersten hundert Höhenmeter geht es auf schmalem Pfad durch einen steilen Bergwald talwärts.
Beim ersten Besuch des Che Guevara Klettertsteigs habe ich mich für die dritte Variante entschieden. Auf einem breiten Fahrweg, zunächst über Wiesen, dann durch den Wald, bin ich in etwa 3 Stunden in Richtung Comano und weiter nach Terme di Comano abgestiegen.
Dort angekommen ging es gleich rechts weg entlang der Hauptstrasse zur Bus-Station und der Tourismus-Information. Von hier fährt etwa alle 45-50 Minuten ein Bus nach Sarche.
Leider ist der Anschluss in Sarche nicht so abgestimmt, dass man den nächsten Bus in Richtung Pietramurata erreicht. Daher bin ich an der letzten Haltestelle vor dem Fluss ausgestiegen und von dort über die Weinfelder zu Fuss zurück nach Pietramurata gewandert.
Karten zum Klettersteig
Hier findest Du zwei Varianten für den Klettersteig. Die erste Karte beschreibt die Rundtour von/bis Pietramurata. In der zweiten Karten findest Du den Aufstieg über den Klettersteig mit anschließendem Abstieg nach Terme di Comano.
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Die Topo zum Klettersteig Via Ferrata Ernesto Che Guevara
Die Topo zur Tour findest Du im Klettersteigführer Dolomiten-Südtirol-Gardasee. Auf der offiziellen Webseite des Garda Trentino gibt es zudem eine Skizze mit der Routenführung durch die Wand.
- Jentzsch-Rabl, Axel(Autor)

