Klettersteig auf die Conturines Spitze

Die Conturines Spitze ist die höchste Erhebung der Fanesgruppe. Die Bergtour zum 3064 Meter hohen Conturines führt durch eine grandiose Landschaft. Am Ende der Tour wartet der kurze, einfache Klettersteig.

Insgesamt kann man die Tour durchaus mehr als schwere Bergtour denn als klassischen Klettersteig bezeichnen. Dennoch lohnt es sich für die vier Leitern und Rampen ein Klettersteig-Set mit dabei zu haben. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad nur ein kurzes Stück mit A/B ausgewiesen wird, fallen die Wände mitunter steil und tief talwärts.

Blick von der Ortschaft Stern auf den Fanes-Sennes-Prags Naturpark und die Conturines Spitze
Blick von der Ortschaft Stern auf den Fanes-Sennes-Prags Naturpark und die Conturines Spitze

Wir haben den Klettersteig auf den Gipfel des Conturines im Rahmen unsere 4-Peaks-Challenge als 4. Gipfel bestiegen. Im letzten Teil des Aufstiegs hat eine dicke Nebelbank leider die Aussicht meist versperrt. Dennoch kann man sagen, dass die Bergtour mit dem versicherten Schlussanstieg auf den Gipfel durch eine grandiose und sehr abwechslungsreiche Landschaft führt.

Von der Capanna Alpina zum Col die Locia

Von der bewirtschafteten Hütte geht es zunächst flach und einfach in ein weites Latschenfeld unterhalb des Col di Locia.

Der finale Abstieg vom Col de Locia zur Capanna Alpina
Am Col di Locia

Dann beginnt der Weg steiler und steiler zu steigen. Zahlreiche kurze Serpentinen ziehen sich nach oben. Ganz zum Schluss warten unzählige Stufen und hohe Tritte, die letztlich auf die Hochebene hinter dem Pass führen.

Nach dieser Geländestufe geht es vermeintlich ebenerdig in die grüne »Große Ebene«, die sich bis zu den Fanes Hütten zieht.

Gut 4 Kilometer vor den Fanes Hütten zweigt der Weg linker Hand ab. Die zweite große Geländestufe wartet.

Gegensatz - das weite, sanfte Hochtal auf dem Weg Richtung Col de Locia
Ds weite, sanfte Hochtal auf dem Weg zum Conturines See

Zum Lago di Conturines

Es geht hinauf zum Conturines See. Zunächst ebenfalls steil und über zahlreiche Serpentinen flacht der Weg in der Nähe des See kurz ab.

Je nachdem wie schneereich der Winter war, so stellt sich auch der See dar. Während unserer Tour war es nicht vielmehr als eine versandende Lacke. Spätestens ab dem See ändert sich das Landschaftsbild.

Der nahezu ausgetrocknete Conturines See und die erste Möglichkeit die Wasserflaschen aufzufüllen
Der nahezu ausgetrocknete Conturines See, hinten links der alternative Aufstieg in Richtung Lavarela

Die grüne »Große Ebene« endete mit Beginn der Steilstufe. Das Grün weicht nun mehr und mehr dem grauen Fels und Geröll zwischen Piz Parom zur rechten und Piz Taibun zur linken Seite.

Ab dem See zieht sich ein spärlich markierter, aber gut zu erkennender Steig durch die ausladenden Schotterfelder nach oben. Der Hauptweg zweigt am See etwas in nördlicher Richtung ab und führt ebenso zum Einstieg in den Conturines Klettersteig. Allerdings erreicht er den Bergrücken zwischen Conturines und Lavarela Spitze (3055m) etwas tiefer und nördlicher, wie der in der Karte angegebene Weg. Dieser führt fast direkt zur ersten Leiter.

Klettersteig auf die Conturines Spitze

Mit dem Einstieg in den Klettersteig liegt die größte Anstrengung hinter uns. Der versicherte Steig führt über eine Leiter auf ein großes Schotterfeld und anschließend ungesichert unterhalb einer Felswand zu einer weiteren Reihe an Leitern und Rampen.

Der Klettersteig auf den Conturines ist mit einigen Leitern gespickt
Der Klettersteig auf den Conturines ist mit einigen Leitern gespickt

Die größten Schwierigkeiten bestehen im sauberen Gehen, um auf dem teils stark mit Schotter und losem Geröll bedeckten Untergrund keinen Steinschlag auszulösen und so Nachsteigende nicht zu gefährden.

Ab und zu wird der Blick vom steil abfallenden Gratweg ins und auf den Zielpunkt Tal frei
Ab und zu wird der Blick vom steil abfallenden Gratweg ins und auf den Zielpunkt Tal frei

Letztlich endet der gesicherte Teil des Steig auf einem Gratweg. Der führt ohne Drahtseil, aber auch ohne große Schwierigkeiten bis zum Gipfel. Aber auch dieser Bereich erfordert, wie alle hochalpinen Unternehmungen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Der Rückweg erfolgt anschließend auf demselben Weg wie der Aufstieg.


Übrigens
Der Conturines Klettersteig wird auch Tru-Dolomieu-Klettersteig genannt.

Karte zur Tour

Infos zur Tour

Anreise & Parken

Von Norden kommend erreicht man Alta Badia über die Brennerautobahn (A22).

An der Ausfahrt Brixen-Pustertal geht es von der Autobahn auf die SS49 (E66) in Richtung Toblach. Vor St. Lorenzen rechts ab erreichst Du über die SS244 Badia.

Weiter in Richtung Stern (La Villa) und von dort auf der Landedesstrasse 37 nach St. Kassian. Vor dem Passo Valparola geht es links hinauf zum Capanna Alpina.

Tipp: Bei einigen Navigationsgeräten musst Du die deutschsprachige Bezeichnung der Ortschaften eingeben.

Am Capanna Alpina gibt es einen kostenpflichtigen Wanderparkplatz für 5,00€ am Tag (Stand Juli 2022).

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Einkehrmöglichkeit

Die Capanna Alpina hat in der Regel bis 21 Uhr geöffnet. An unserem Tourtag war sie aber leider bereits um 18.30 geschlossen.



Gewusst?
Auf 2.800 m befindet sich die Conturineshöhle. Der Eingang zur Höhle ist durch ein Gitter versperrt, allerdings gibt es regelmäßige Führungen.

Das besondere an der Höhle: sie ist die weltweit höchste Fundstelle von Höhlenbären und -Höhlenlöwen. 1987 wurden hier die Knochen eines Höhlenbären gefunden. Dem ist in St. Kassian ein eigenes Museum gewidmet.


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Ich bin Björn und seit meiner frühesten Kindheit aus Leidenschaft in den Bergen unterwegs. Mit dem Mountainbike, meinen Bergschuhen oder meinem Klettersteig-Set bin ich ständig auf der Suche nach neuen Touren und Erlebnissen. Dabei darf der Genuss nicht zu kurz kommen. Ich halte mich gerne beim Trailrunning fit und bin außerhalb der klassischen Bergsaison auch gerne mit den Tourenskiern unterwegs. Auf meinem Alpin-Blog schreibe ich über meine Touren, gebe Tipps zur Tourenplanung und dem Drumherum. Mein Motto: "Life begins when you step outside!"

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