Joch und Hönig

Die Bergtour von Berwang aus auf Joch und Hönig solltest Du nur bei trockenen Bedingungen unternehmen. Zu der beeindruckenden Gipfelparade der Allgäuer und Ammergauer Alpen reiht sich auch die Zugspitze ein.

Streckenlänge: 11,6 km
Gesamtgehzeit: 5 Stunden
Höhenmeter bergauf: 730
Höhenmeter bergab: 730
höchster Punkt: 2.052m (Joch)
Schwierigkeit: mittel / T2
Einkehrmöglichkeit: ja
Ausgangspunkt: Berwang
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: ja
kostenloser Parkplatz an der Talstation Sonnalmbahn

Die Berge südlich von Berwang zeigen zwei Gesichter, die unterschiedlicher nicht sein können. Einerseits sind da die Felsberge wie der Rote Stein und die Steinmandlspitze. Sie wirken für den Wanderer unnahbar und abweisend. Nach Norden ziehen von diesen Felsbergen Grate, bei denen sich das Gestein vom einen auf den anderen Meter ändert.

Beim Aufstieg vom Sonnbergsattel zum Joch. Im Frühsommer ist hier alles voller Blumen - Bild ©Christian Dietz
Beim Aufstieg vom Sonnbergsattel zum Joch. Im Frühsommer ist hier alles voller Blumen – Bild ©Christian Dietz

Diese Grate sind geprägt vom Steilgras. Sie bestehen aus Fleckenmergel und zeigen ein viel freundlicheres Aussehen als ihre felsigen Nachbarn. Zu diesen Steilgrasbergen gehören das Joch und der Hönig.

Sie sind die letzten Gipfel in dem Bergkamm, der von der Steinmandlspitze über die Suwaldspitzen nach Norden verläuft und das Rotlechtal vom Tal des Älpelesbach trennt.

Joch und Hönig lassen sich in einer abwechslungsreichen Tour nicht nur besteigen, sondern auch komplett überschreiten. Obwohl diese beiden Berge niedriger als ihre direkten Nachbarn sind, ist ihre Überschreitung eine sehr aussichtsreiche Unternehmung. Das liegt daran, dass gerade der Hönig etwas nach Norden vorgeschoben ist und somit einen erstklassigen Aussichtspunkt darstellt.

Zum Panorama gehören viele Gipfel der Allgäuer und Ammergauer Alpen sowie die Zugspitze. Auch einige der ganz großen Lechtaler Gipfel grüßen aus der Ferne, wie etwa die Schlenkerspitzen oder die Holzgauer Wetterspitze. Und direkt gegenüber steht der mächtige Thaneller. Hinzukommt im Frühsommer eine bemerkenswerte Blumenvielfalt. Der ganze Grat zwischen dem Sonnbergsattel und dem Hönig verwandelt sich dann in ein Meer aus Blüten.

Blick vom Joch zum Hönig - deutlich ist der Wegverlauf zu erkennen, direkt hinter dem Hönig der Thaneller - Bild ©Christian Dietz
Blick vom Joch zum Hönig – deutlich ist der Wegverlauf zu erkennen, direkt hinter dem Hönig der Thaneller – Bild ©Christian Dietz

Wenn Du vom Hönig nach Berwang absteigen möchtest, gibt es zwei Möglichkeiten: Ein Steig verläuft direkt vom Gipfelkreuz hinab ins Tal. Viel schöner ist die Variante über die Kögelehütte. Diese urige Holzhütte lädt zum Abschluss der Tour zu einer gemütlichen Einkehr ein.


Zwei Hinweise
Die Wanderung solltest Du nur unternehmen, wenn trockene Verhältnisse herrschen.

Bei Nässe ist die Tour eine einzige Rutschpartie, was bei der Steilheit des Geländes sehr gefährlich sein kann.

Zudem rate ich Dir, die früh am Morgen loszugehen. Dann kommt in das enge Tal des Älpelesbachs noch keine Sonne, so dass der Aufstieg bis unter den Sonnbergsattel im Schatten verläuft.


Aufstieg über den Sonnbergsattel

Die Wanderung startet am großen Parkplatz an der Talstation der Sonnalmbahn. Du gehst zunächst in Richtung Ortsmitte und biegst an der ersten Kreuzung links, kurz darauf rechts ab.

Ein schmaler Fahrweg bringt dich zum Ortsteil Gröben, den Du durchquerst. Hinter Gröben endet der Fahrweg, und ein Pfad leitet dich ins Tal des Älpelebachs. Du wanderst in südlicher Richtung durch dieses enge V-Tal an der orographisch linken Bachseite bergauf.

Kurz vorm Gipfel des Hönigs, rechts der Thaneller - Bild ©Christian Dietz
Kurz vorm Gipfel des Hönigs, rechts der Thaneller – Bild ©Christian Dietz

Der Pfad quert mehrere Gräben, ehe er die Bachseite wechselt und kurz darauf zum Älpele mit einer Bank in herrlicher Aussichtslage führt.

Kurz hinter der Bank verzweigen sich die Wege: Während es links zum Roten Stein geht, wählst Du den Pfad rechts. Er bringt dich in westlicher Richtung im Zick-Zack-Kurs zügig hinauf zum Sonnbergsattel (1.944 m) zwischen dem Joch und der Vorderen Suwaldspitze. Hier öffnet sich der Blick nach Westen zu den Namloser Bergen und zur Liegfeistgruppe sowie hinab zum Bergdorf Mitteregg.

Das Gipfelkreuz auf dem Hönig - Bild ©Christian Dietz
Das Gipfelkreuz auf dem Hönig – Bild ©Christian Dietz

Nun folgst Du dem Grat nach Nordwesten. Über einen Vorgipfel mit einer Signalstange steigst du zum Joch hinauf, dem höchsten Punkt der Tour, dessen Gipfel ein bescheidenes Metallkreuz schmückt. Schließlich wanderst Du über den nur wenig eingescharteten Grat hinüber zum Hönig mit einem deutlich schöneren Gipfelkreuz.  

Abstieg über die Kögelehütte

Zuerst folgst Du weiterhin dem Grat in nordwestlicher Richtung. Der Weg verläuft beinahe flach oberhalb von Lawinenverbauungen bis zu einer Wetterstation. Ab hier geht es in unzähligen Serpentinen in westlicher Richtung rund 300 Höhenmeter steil bergab. Etwas unterhalb des Sattelkopfes gehst Du an einer Wegverzweigung rechts. Der Pfad quert nun einen Grashang und führt an einem überhängenden Felsen vorbei zu einer weiteren Wegkreuzung. Halte dich hier scharf links. Noch ein letztes Mal wird es steil. Durch Wald wanderst Du bergab, zuletzt rechts flach über eine Wiese zur Kögelehütte (1.525 m).

Beim Abstieg vom Hönig nach Berwang lädt die Kögelehütte zur Rast ein - Bild ©Christian Dietz
Beim Abstieg vom Hönig nach Berwang lädt die Kögelehütte zur Rast ein – Bild ©Christian Dietz

Von der Hütte folgst Du dem Forstweg an der Nordflanke des Hönigs erst durch lichten Wald, am Ende über Wiesen hinab zum westlichen Ortsrand von Berwang. Durch die Dorfmitte wandernd gelangst Du zurück zum Ausgangspunkt.

Karte zur Tour

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von komoot. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Schwierigkeiten auf dieser Tour

Die Schwierigkeiten auf dieser Tour bewegen sich im Bereich T2 der SAC-Wanderskala.

Überwiegend kleine, erdige Steige, nur im Bereich von Berwang Forstwege oder befestigte Straßen. Nicht bei Nässe begehen!

Bilder ©Christian Dietz

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inhalt

Entdecke mehr von Bergparadiese.de

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen