Höhenglücksteig

Zuletzt aktualisiert am 20. April 2024
  • Schwierigkeitsgrad: C/D bis E (Klettersteigskala Schall)
  • Gesamtlänge Klettersteig: 100 Höhenmeter
    • Abschnitt 1: Schwierigkeit E
    • Abschnitt 2: Schwierigkeit C
    • Abschnitt 3:  Schwierigkeit D
  • Dauer der Tour: etwa 1,5 Stunden (zuzüglich Zu- und Abstieg)
  • Zustieg: 30 Minuten
  • Abstieg: 30 Minuten
  • Gesamtgehzeit: 2,5 Stunden
  • Einkehrmöglichkeiten auf der Tour: nein
  • Wegbeschaffenheit Zu- und Abstieg: breite Wanderwege und Waldwege
  • Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz bei Neutras

Der Höhenglücksteig liegt im dicht bewaldeten Gebiet rund um Hirschbach, Fischbrunn, Hegendorf und Neutras bei Nürnberg.


Der Klettersteig wartet mit Schwierigkeitsgraden bis E. Der Fels des viel begangenen Steigs ist glatt, teils auch noch mit Moosen bewachsen, was die einzelnen Passagen zusätzlich schwerer erscheinen lassen. Nicht Wenige begehen ihn daher mit richtigen Kletterschuhen. Eine Tatsache, die auch bei den teils kleinen Löchern im Fels zusätzliche Trittmöglichkeiten bietet.

Der Zustieg zum Klettersteig

Los geht es am Wanderparkplatz bei Hegendorf, in Fahrtrichtung Neutras. Der Parkplatz ist mit den Schildern „Höhenglücksteig“ gut ausgewiesen und auf einer schmalen Straße, gegen Ende eine Schotterpiste, zu erreichen.


Parken
Das 24-Stunden-Ticket kostet 5€ (Stand Juli 2021).

Gerade am Wochenende lohnt sich ein früher Einstieg in den Klettersteig. Als wir gegen 9:30 Uhr zurück zum Parkplatz gingen, kamen uns einige größerer und kleinere Gruppen entgegen. An den schweren Passagen des Steigs dürfte es folglich vermehrt zu Stauungen kommen.

Vom Parkplatz aus wandert man links der Schotterpiste nach Neutras in Richtung Wald. Nach ein paar hundert Metern zweigen die ersten Wege rechts ab. Auch große Hinweisschilder helfen bei der Orientierung im ausgedehnten Wegenetz der Nürnberger Wälder. Der gesamte Steig ist, zumindest auf dem Hinweg, mit einem roten Punkt auf weißem Untergrund gekennzeichnet. An den Einstiegsstellen des in drei Abschnitte unterteilten Klettersteigs findet man immer die großen weißen Hinweistafeln des DAV.

Zwischendurch auch immer wieder kleine rote Tafeln die von einem zum nächsten Abschnitt führen.

Im ersten Teil des Höhenglücksteig
Im ersten Teil des Höhenglücksteig

Gerade zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt, hier geht es über einen Rücken im Wald und wieder ein Stück in entgegengesetzter Richtung, muss man einen guten Blick für die Zeichen und Schilder haben.

Im ersten Abschnitt

Rechts neben dem ersten Teil des Höhenglücksteig befindet sich die Ferrata Bambini, ein kleiner Übungsklettersteig für Familien mit Kindern. An der großen Infotafel zum Steig geht es etwas steiler nach oben, bevor die erste Hürde, der „Knackige Herzog“ wartet. Die kurze und schwerste Stelle des Klettersteigs (bis E) kann man aber rechter Hand umgehen.

Es folgen aussichtsreiche Passagen bis zur Schwierigkeit C/D (siehe Topo). Nach dem Mittelteil des ersten Abschnitts erfordert die „Wittmann-Schikane“ (D/E) nochmal Kraft und Können. Die steile und glatte Schikane kann man aber wie den „Herzog“ umgehen und gelangt über Schwierigkeiten bis C/D zum relativ leichten Finale des ersten Abschnitts.

Aussichtsreicher Klettergenuss
Aussichtsreicher Klettergenuss

Nach dem Ausstieg geht es über besagten Waldrücken und ein paar Meter bergab. Schließlich erkennt man etwas oberhalb eine der kleinen roten Tafeln am Baum.

Der zweite Abschnitt des Höhenglücksteig

Der Einstieg in den zweiten Teil ist mit zahlreichen Eisenstiften an einer glatten, senkrechten Wand ausgestattet. Im Übrigen findet man im gesamten Steig keine Bügel, sondern primär Eisenstifte als Tritthilfen.

Alles in allem ist der zweite Abschnitt des Klettersteigs der leichteste im Trio. Die Schwierigkeit geht nicht über C hinaus. Über eine glatte, etwa 20 Meter hohe Wand geht es zu einem Felsdurchgang zwischen Kletterwand und „Petrus“, einem freistehenden Felspfeiler. Dann führt die Route wieder nach unten auf den Waldboden.

Der nun folgende ungesicherte Abschnitt kann ebenfalls umgegangen werden: es geht in leichter 1er-Kletterei über eine Felsformation und durch eine schmale Öffnung in einen Höhlendurchgang. Am Ende des glatten Abstiegs helfen in der Höhle die beiden einzigen Eisenklammern des Steigs. Große Rucksäcke finden hier jedoch wenig Platz.

Das Finale des Höhenglücksteig – Abschnitt 3

Der 3. und letzte Abschnitt beginnt mit 3 knackigen D-Passagen bevor man über einen Notausstieg der darauffolgenden Kombination aus C/D, D und C entfliehen kann.

Ohnehin machen die Schwierigkeits-Kombinationen, und deren Länge, diesen letzten Abschnitt zum anspruchsvollsten der gesamten Tour. Wer aber noch genug Kraft mitbringt, wird am Ausstieg (auf eine B-Stelle folgt ein kurzer, ungesicherter Aufstieg 1-) mit einem breiten und zufriedenen Grinsen auf der Parkbank mit dem Panoramablick über die weiten Wälder sitzen.

Am Petrus
Am Petrus

Der Rückweg

Von der Aussichtsbank geht es immer in südlicher Richtung zurück zur Via Ferrata Bambini. Dann auf demselben Waldweg und schließlich über die Felder zurück zum Wanderparkplatz zwischen Hegendorf und Neutras.

Das Bergparadiese-Fazit

Ein herrlich anregender Steig der aufgrund seiner teils blank geputzten Wände gutes, griffiges Schuhwerk fordert. Durch die vielen Gehpassagen kann man sich Zwischendurch nicht nur erholen, sondern auch die ein oder anderer Passage auslassen.

An den ganz schwierigen Stellen (Knackiger Herzog & Wittmann Schikane) kann man so aber auch gut üben und sich und sein Können steigern. Die D-Passagen gegen Ende des 3. Teils lassen sich mittels Rastschlinge auch entschärfen.

Genuss-Klettersteig
Genuss-Klettersteig

Die Sicherungen im Steig sind teils widersprüchlich, machen den Höhenglücksteig aber auch deshalb so interessant und abwechslungsreich. Teils weite Spreizschritte zwischen den Tritten und Stiften sind für große Personen deutlich leichter zu handeln. Dafür findet man das Stahlseil bei der ein oder anderen Querung nahezu bei den Knien wieder.

Der Steig liegt großteils im Schatten und ist daher auch bei warmem Wetter gut machbar. Allerdings lohnt sich an gut frequentierten Tagen ein Einstieg am frühen Morgen oder am späten Nachmittag. Wenn in den hohen Bergen des südlichen Bayerns noch Schnee liegt, kann man den Höhenglücksteig schon gut in die ersten Steige der Saison einbauen.


Nachhaltiges Kletterkonzept
Im Übrigen zählt das Nürnberger Land unter Kennern zu einer der schönsten Kletterregionen Deutschlands. Der Deutsche Alpenverein, die Interessengemeinschaft Klettern und die zuständigen Naturschutzbehörden haben schon lange ein gemeinsames Kletterkonzept für die nachhaltige Nutzung des Frankenjuras erstellt.

Karte zum Höhenglücksteig

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von komoot. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Immer wieder neue Touren

Du willst keinen Klettersteig mehr verpassen? Dann abonniere Bergparadiese.de per Email und erhalte automatisch alle neuen Beiträge und Tourentipps (diesen kostenfreien Service kannst Du jederzeit wieder abbestellen).

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inhalt

Entdecke mehr von Bergparadiese.de

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen