Die Blätter der Bäume färben sich in rot und gelb. Die Sicht ist klar und weit. Die Luft frisch und rein. Es ist Herbst. Es ist, na klar, Wanderzeit. Es ist die perfekte Zeit für Bergtouren und Wanderungen.
Die ganz hohen Gipfel des Hauptalpenkamms tragen schon ihr erstes, dünnes Winterkleid. Auf einigen von ihnen ist der Winter bereits gekommen um zu bleiben. Aber Drumherum gibt es noch zahlreiche Panoramagipfel und Wanderungen die auf Dich warten und gerade in dieser Übergangszeit wunderschön sind.
Diese 7 herbstlichen Panoramatouren in den nördlichen Alpen findest Du in dieser Sammlung
- Übersichtskarte
- Die Ziegelspitz in den Ammergauer Alpen
- Gratwanderung am Girenkopf im Nagelfluhgebiet
- Die Coburger Hütte und der Seebensee in der Mieminger Kette
- Buchensteinwand in den Kitzbüheler Alpen
- Der gemütliche Hohe Kranzberg im Wetterstein
- Anspruchsvoll auf das Rauheck in den Allgäuer Alpen
- Familienwanderung auf den Blender im Voralpenland
- Tipps für eine sichere Herbstwanderung
Übersichtskarte

Ziegelspitz in den Ammergauer Alpen

Die Ziegelspitz habe ich auf meinem Kaipara Green Trail besucht. Der steile Aufstieg von Ettal aus führt durch den Wald zunächst zum Ochsensitz. Bereits hier hat man einen herrlichen Ausblick über das Kloster Ettal und die dahinter liegenden Gipfel.
Auf dem weiteren Wegverlauf warten aber noch mehr spannende Blicke in Richtung Garmisch Partenkirchen und von der 1719 Meter hohen Ziegelspitz. Die Notkarspitze ist ein alternatives Ziel auf dieser Tour. Allerdings ist der Abstieg in Richtung Ettal deutlich steiler und bei feuchten Bedingungen im Herbst weniger ratsam.
- Ammergauer Alpen
- Ausgangspunkt: Wanderparkplatz am Ettaler Sattel
- 770 Höhenmeter
- knapp 3 Stunden im Aufstieg
- Karte
Girenkopf
Wer zum Girenkopf aufsteigt kann sich auf einer wunderbare Gratwanderung freuen. Auf den weiten Berghängen oberhalb von Balderschwang kann man den Herbst in vollen Zügen genießen. Ein wenig schwindelfrei und trittsicher sollte man durchaus sein.
Während man nach dem Großteil des Aufstiegs über die meist sanften Alpweiden um die Stillbergalpe wandert, ändert sich ab dem Girenkopf das Terrain. Auf dem Verbindungsweg vom Gipfel zum Heidenkopf darf man den Nagelfluh im wahrsten Sinne des Wortes hautnah betrachten. Alternativ kann man aber auch über den sanften Bergrücken zurückgehen und auf breiten Wirtschaftswegen zurück ins Tal wandern.

- Allgäuer Alpen
- Ausgangspunkt: Balderschwang
- 600 Höhenmeter
- gut 3 Stunden bis zum Gipfelkreuz
- Karte
Coburger Hütte
Auch wenn die Alpenvereinshütte in diesen Herbsttagen bereits geschlossen ist, so zieht es immer noch viele Menschen hinauf zur Coburger Hütte. Bei perfekten Bedingungen kann man noch den Klettersteig zum Tajakopf machen. Und auch die pyramidenartige Sonnenspitze ist für Alpinkletterer immer noch ein interessantes Ziel.

Die meisten kommen aber weniger aufgrund eines Gipfelsturms hier herauf. Von der Hütte aus hat man den mitunter schönsten Blick auf die Zugspitze und den malerischen Seebensee. Gleich nebenan wartet der Drachsensee. Ein unvergleichlich schönes Panorama bei dem man die Zeit fast vergessen kann. Für den Aufstieg wählt man, sofern es die Wetterbedingungen zulassen, entweder den sportlichen Hohen Gang, oder die gemütlichere Variante über die weiten Wiesen- und Wirtschaftswege um die Ehrwalder Almbahn.
- Mieminger Kette
- Ausgangspunkt: Talstation Ehrwalder Almbahn
- 830 Höhenmeter
- etwa 3 Stunden bis zur Hütte
- Karte
Buchensteinwand

Manche mag das größte begehbare Gipfelkreuz der Welt auf die Buchensteinwand locken. Andere besuchen den sanften Gipfel über dem Pillerseetal aufgrund der Panorama-Aussicht auf die Steinberge und den Wilden Kaiser. Mich persönlich fasziniert der Tiefblick, der sich von den steil abfallenden Nordwänden in Richtung Fieberbrunn bietet.
Vermutlich ist es aber das Gesamterlebnis das diese Rundwanderung im Herbst so wunderschön macht.
- Kitzbüheler Alpen
- Ausgangspunkt: St. Jakob im Haus, Talstation der Bergbahn zur Buchensteinwand
- 610 Höhenmeter
- 4 Stunden Gehzeit für den gesamten Rundwanderweg
- Karte
Hoher Kranzberg
Einfache, breite Wege führen von Mittenwald hinauf zum Lautersee. Bei der Aussicht auf den Gebirgsstock des Karwendel verwundert es nicht, dass sich im Sommer zahlreiche Gäste am Badesee tummeln.
Auch im Anschluss an den See setzen sich die einfachen Wanderwege auf den knapp 1400 Meter hohen Hohen Kranzberg fort. Am Gipfel kann man es sich auf einer der zahlreichen Holzliegen gemütlich machen und den Blick über das weite Tal der Isar, mit den Orten Wallgau, Krün und Mittenwald, ausgiebig genießen.

- Wetterstein Gebirge
- Ausgangspunkt: Mittenwald
- 460 Höhenmeter
- 2 Stunden bis zum Aussichtsgipfel
- Karte
Rauheck

Die sicherlich anspruchsvollste Tour in dieser Sammlung sollte nur bei wirklich sicheren Witterungsverhältnissen gemacht werden. Schließlich geht es auf knapp 2400 Meter nach oben. Die Wege sind zwar nie ausgesetzt, erfordern aber aufgrund der Länge und der teils steilen Aufstiege Kondition und Ausdauer. Alleine für den Aufstieg muss man 5 Stunden einplanen!
Zur Belohnung wartet ein einmaliges Herbstpanorama auf dem 2385 Meter hohen Gipfel des Rauheck. Und bereits zuvor hält diese Tour mit dem wilden Hölltobel, dem romantischen Bergdorf Gerstruben oder dem Blick auf den Eissee so einige Highlights parat.
- Allgäuer Alpen
- Ausgangspunkt: Parkplatz an der Oybele Halle in Oberstdorf
- 1470 Höhenmeter
- etwa 5 Stunden im Aufstieg
- Karte
Blender
Eine der klassischen Herbstwanderungen für Familien in den Allgäuer Voralpen. Die einfache Wanderung besticht durch ihren einmaligen Ausblick auf das Panorama des Allgäuer Hauptalpenkamm. Gerade im Herbst, bei klarer Luft und guter Sicht, erscheinen die Gipfel zum Greifen nah.
Durch die weiten Wälder rund um Buchenberg lässt sich dieser an sich sehr kurze Familienausflug auch noch ausdehnen. Aber auch nur der Besuch Erhebung im Norden der Allgäuer Alpen und eine aussichtsreiche Rast auf dem Molassehügel Rauenstein sind allemal ein Erlebnis!
- Allgäuer Voralpen
- Ausgangspunkt: Eschach, Buchenberg oder Wegscheidel
- 160 Höhenmeter
- von Wegscheidel etwa 1 Stunde Aufstieg; als Rundwanderung ab/bis Eschach auch 4 Stunden
- Karte
Daher gilt es das jeweilige Ziel in Sachen eigenes Können und Ausrüstung mit Bedacht zu wählen. Und natürlich sollte man das Wetter vor Ort immer im Blick haben und in die Tourenplanung mit einfliessen lassen!
Manchmal können Grödel oder Spikes auf schwierigem Untergrund helfen. Aber manchmal gilt es einfach nur dem Verstand zu folgen, kein unnötiges Risiko einzugehen und bei schlechten Wegverhältnissen die Tour einfach abzubrechen!
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