Endlich rückenfrei – der ORTLIEB Seat Pack – ein Erfahrungsbericht [Anzeige]

Zuletzt aktualisiert am 6. April 2024

Auf unseren Bike-Exkursionen in Slowenien und bei der Bike-und-Hike-Tour zum Wildseeloderhaus konnten wir einen umfangreichen Test der Seat Pack von ORTLIEB durchführen.


Über den ORTLIEB Atrack Rucksack habe ich ja bereits berichtet. Die Dichtigkeit der ORTLIEB-Produkte hat mich somit schon im Vorfeld überzeugt. Auf die Satteltaschen, den ORTLIEB Seat Packs, kam aber im Test noch eine weitere Herausforderung hinzu. Nicht nur wasserdicht sollten sie sein, sondern auch stabil und groß genug, um den entsprechenden Inhalt zu transportieren.

Die Auswahl des richtigen Seat Packs

ORTLIEB stellt zwei Varianten der Seat Packs zur Auswahl. Eine Version mit 11 Liter und eine mit 16,5 Liter Fassungsvermögen. Neben dem Volumen unterscheiden sich beide auch nicht in zwei weiteren Details. Der größere Seat Pack ist nicht nur etwas länger, sondern verfügt zur Befestigung an der Sattelstütze über zwei Strips, während die 11-Liter-Version nur einen Strip mit Klettverschluss hat.

Regnerische Biketour mit zusätzlichem Gewicht auf dem Seat Pack
Regnerische Biketour mit zusätzlichem Gewicht auf dem Seat Pack

Außerdem ist beim 16-Liter-Seat-Pack noch ein elastisches Band auf der Oberseite angebracht. Damit kann zum Beispiel eine Jacke schnell angebracht werden, ohne den Seat Pack öffnen zu müssen. Wir hatten auf unserer Bike-und-Hike-Tour sogar unsere Klettersteig-Schuhe auf den Packs aufgeschnallt. Also zusätzliches Gewicht von oben auf die Tasche.

Durch die unterschiedlichen Befestigungs-Strapse an der Sattelstütze ergeben sich auch unterschiedliche Befestigungshöhen an der Sattelstütze. Das kleinere Pack benötigt 9cm weniger Sattelstütze und eignet sich dadurch auch eher für niedrig eingestellte Fahrräder und kleinere Rahmengrößen oder versenkbare Sattelstützen.

 

Ich habe keine versenkbare Sattelstütze an meinem Hardtail. Zudem mit einer XL-Rahmengröße und 1,91m Körpergröße auch genug „Luft unter dem Sattel“. Und habe daher die größere Variante mit 16,5l gewählt. Wir hatten bei unseren Testfahrten aber auch den 11-Liter-Seta-Pack dabei, der dem „großen Bruder“ in Sachen Leistung und Ergebnis in nichts nachstand.

Die Handhabung

Der ORTLIEB Seat Pack wird mit zwei Schlaufen unter dem Sattel an der linken und rechten Verstrebung eingehängt. Das erfolgt über kleine Clips über die Schlaufen dann festgezogen und somit nah und fest am Sattel angebracht werden. Die bereits erwähnten Strips (je nach Variante ein oder zwei) werden dann an der Sattelstütze befestigt. Das System ist auch für Carbon-Sattelstützen wie die an meinem Razorblade ausgelegt.

Nun beginnt das Befüllen. Der Seat Pack Bereich nah an der Sattelstütze ist vom Material her verstärkt und somit steifer. Nach hinten wird das Material der Tasche flexibler. Somit kommen zunächst die schwereren Gegenstände hinein, gefolgt von den leichteren (zum Beispiel Wechsel-Klamotten).

Das hat den Nachteil, dass man sich, je nachdem was man sucht, durch die gesamte Tasche arbeiten muss. Aber das ist auch bei Rucksäcken so, die zum Beispiel keinen rundherum verlaufenden Reißverschluss haben. Das Schwere zuerst nutzt nicht nur der Steifigkeit, sondern auch der Stabilität des Packs im Gelände und vermeidet das Hin und Her schlingern.

Dann wird das offene Ende der Tasche wie bei einem wasserdichten Transportsack aufgerollt und mit zwei Clips verschlossen. Auch diese Clips und Bänder können festgezogen werden. Zusätzlich gibt es ein Lüftungsventil, über das unnötige Luft beim Aufrollen abgelassen werden kann.

Beim ersten Mal ist das Befestigen etwas gewöhnungsbedürftig. Mit zunehmender Nutzung bekommt man aber die notwendige Routine und kann den Seat Pack auch bei einem Zwischenstopp auf einer Tour schnell abnehmen und wieder anhängen, sofern das nötig ist.

Der Nutzen

Nun aber zum eigentlichen Kern dieses Erfahrungsberichts. Wie schlägt sich der ORTLIEB Seat Pack in der Praxis und woran genau liegt sein Nutzen?

Zunächst einmal hält er seinen Inhalt wasserdicht. Das habe ich von ORTLIEB aber auch nicht anders erwartet. Aber er hält an feuchten Biketagen auch das Spritzwasser des Hinterrads ab und funktioniert nebenbei wie ein kleines Schutzblech, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

In Sachen Bike und Hike zeigten sich weitere große Pluspunkte im Nutzen. Wir hatten, wie ich bereits erwähnt habe, unsere Seat Packs nicht nur auf Tagestouren, sondern auch auf einer mehrtägigen Bike und Hike Tour dabei. Zu dem Hike kam auch noch Climb dazu. Somit hatten wir für unsere Tour einiges an Klamotten und Ausrüstung zu verstauen. Bergschuhe, Klettersteig-Set, Wechselkleidung und nicht zuletzt die Ausstattung für die Hüttenübernachtung.

Die 16,5-Liter-Version des ORTLIEB Seat Pack im Einsatz
Die 16,5-Liter-Version des ORTLIEB Seat Pack im Einsatz

Um nicht alles in einen Rucksack zu packen und unnötiges Gewicht auf einen Klettersteig zu schleppen, haben wir kurzerhand die Seat Packs mit den Bike-Sachen und den Rucksack mit den Berg- und Klettersteig-Sachen gefüllt. Auf den Packs waren zudem noch unsere Bergschuhe untergebracht. Und auch dieses Zusatzgewicht war für die beiden Seat Pack Varianten kein Problem.

Am Zustieg zur Hütte angekommen kam, dann alles, was nicht für den Berg gedacht war, also auch die Bike-Schuhe, in die Satteltasche. Wasserdicht verpackt. Fertig. Die Bergtouren konnten beginnen. Und auch nach unserer Rückkehr war der Inhalt, trotzt eines regnerischen ersten Tages, trocken.

Ist man nicht so voll bepackt unterwegs, ergibt sich beim Einsatz ORTLIEB Seat Packs bringen aber noch eine weiterer, ganz entscheidenden Vorteil mit. Und das ist ein Vorteil, der gar nicht im Produkt selbst, sondern in dessen Anwendung steckt. Nutzt man den Seat Pack für Ein-Tages-Touren, so bringt man alles, was man benötigt im Inneren unter. Dadurch kann man auf den Rucksack komplett verzichten.

Mein Fazit zum ORTLIEB Seat Pack Test

Dicht ist der Seat Pack in jedem Fall. An das Handling muss man sich zunächst gewöhnen, dann klappt das aber mit ein paar wenigen geübten Handgriffen reibungslos. Der Preis scheint im ersten Moment knackig. 129,99€ für den 11-Liter-Seat-Pack und 139,99€ für die 16,5-Liter-Version stehen im Raum. Da muss man sicher erst seine Erfahrung mit den Seat Packs machen, um die Investition mit dem hohen Nutzwert in Relation stellen zu können. Aber: die Investition lohnt sich aus meiner Sicht definitiv angesichts des beschriebenen Nutzens.

Ein störendes Schlingern des Seat Packs oder eine Veränderung der Stabilität im Fahrverhalten konnte ich während meines Tests nicht feststellen. Das hängt aber sicher auch von der Menge und dem Gewicht des Inhalts und etwas von der Fahrstrecke ab.

Was aber extrem positiv anzumerken ist: „Alles dabei und nichts auf dem Rücken“. Ein herrliches freies Bikegefühl, das der Nutzung der ORTLIEB Seat Packs noch einen weiteren Mehrwert verleiht.

Mit dem Seat Pack von ORTLIEB an der Soca
Mit dem Seat Pack von ORTLIEB an der Soca

Sponsored Post: Im Rahmen des Outdoor Blogger Codex weise ich darauf hin, dass mir der Atrack von ORTLIEB für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Die Bewertung und der gesamte Blogeintrag spiegeln aber ausschließlich meinen persönlichen Eindruck wider. So kommt letztlich auch meine Bewertung dieses Rucksacks am Ende des Beitrags zustande. Falls es Dich interessiert, wie ich teste und nach welchen Kriterien ich bewerte. Einen Einblick in diesen Teil meiner Blogger-Arbeit findest Du hier.


9 Kommentare zu „Endlich rückenfrei – der ORTLIEB Seat Pack – ein Erfahrungsbericht [Anzeige]“

  1. Wenn ich mir Deine Sitzposition so ansehe, wirst Du das gleiche Problem haben wie ich. Wie kommst Du damit zurecht, dass die Oberschenkel an der Tasche angehen? Nachdem ich mehrere Hersteller getestet habe, bin ich am Gravelrad wieder bei Gepäckträger und Seitentaschen gelandet.

  2. Hallo Björn!

    Ich habe von meinem Bike-Händler erfahren, dass man an einer versenkbaren Sattelstütze nichts, rein gar nichts befestigen sollte, damit die Hydraulik nicht den Geist aufgibt, bzw. durch einen Kratzer die Dichtung der Sattelstütze in Mitleidenschaft gezogen wird und dann nicht mehr funktioniert. Was meinst du dazu? Es ist plausibel und ich möchte nicht meine Sattelstütze durch Befestigung einer größeren Satteltasche „ruinieren“, denn ich bin sicher, dass dann der Verkäufer der Satteltasche nicht haftet 😉 Danke für eine Antwort und schöne Grüße aus Österreich
    Gerda

    1. Hallo Gerda,

      ich habe (leider) keine absenkender Sattelstütze, daher konnte ich die Seat Pack von Ortlieb nicht darauf testen.

      Laut Hersteller ist ( zumindest bei der kleinen Tasche) auch die Anbringung an einer absenkbaren Sattelstütze kein Problem: „Sechs Zentimeter Anbringhöhe an der Sattelstütze reichen der kleineren der beiden Taschen bereits aus, deshalb eignet sich die kompaktere Variante ideal für kleinere Rahmengrößen, Fullys und Bikes mit absenkbarer Sattelstütze“ (Quelle: https://www.ortlieb.com/de/seat-pack+F9901).

      Aber bestätigen kann Dir das im Grunde nur der Hersteller.

      Ich hoffe das hilft Dir weiter.

      LG, Björn

      1. Lieber Björn!
        Danke dir. Ich weiß, dass Ortlieb das schreibt, aber Sattelstützen-Verkäufer sind da anderer Meinung und das Problem ist, dass Ortlieb sicher keine Haftung übernimmt, wenn meine Sattelstütze den Geist aufgibt.
        Ich glaube, da muss ich mich an einen Sattelstützen-Hersteller wenden. Wobei…der ratet mir sicher ab.
        Keine Ahnung, was ich tun soll….
        Danke dir trotzdem…wenn ich was Neues erfahre, melde ich mich.
        Schöne Grüße
        Gerda

  3. Lieber Björn!
    Ich habe gerade ein Mail an einenn Sattelstützen-Hersteller geschickt. Wenn ich was höre, melde ich mich gerne…
    schönen Abend und leider nur regnerische Grüße
    Gerda

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