Der Wildschönauer Höhenweg fĂĽhrt auf einer Länge von gut 15 Kilometern vom Markbachjoch zur Schönanger Alm. Im Verlauf des Wegs wanderst Du ĂĽber die typischen Grasberge der KitzbĂĽheler Alpen. Du kommst an Almen vorbei, wanderst durch mystisch-schöne Wälder, sammelst 4 Gipfel und kannst noch einen zusätzlichen „obendrauf“ setzen. Eine tolle Aussicht in die Wildschönau, die Kelchsau und auf die umliegenden Berge inklusive. Der Wildschönauer Höhenweg zählt sicher zu den schönsten Höhenwegen der KitzbĂĽheler Alpen und wurde vom Land Tirol mit dem Bergwege-GĂĽtesiegel ausgezeichnet!Â
Der Wildschönauer Höhenweg
Mit der Markbachjochbahn zum Ausgangspunkt
Den Startpunkt dieser Höhenwanderung erreichst Du bequem mit der Markbachjochbahn. Das 1.496 Meter hohe Markbachjoch liegt nur wenige Schritte von der Gipfelstation entfernt.
Die Wanderung führt Dich zunächst zur Markbachjochalm, bevor sie in einer großen Schleife nach Süden schwenkt. Ohnehin ist Süden die Hauptrichtung der gesamten Tour. Immer der Sonne entgegen.
Der breite Wanderweg verläuft zunächst durch den Wald, an der Münchner Hütte vorbei, in Richtung Holzalm. Die Holzalm, die nicht nur zur Einkehr sondern auch zu einer Käseführung einlädt, liegt auf 1.440 Metern Höhe und ist die zweitgrößte Alm der Wildschönau.
Der breite Wanderweg hat sich in einen Wirtschaftsweg gewandelt, der Dich seit dem Start ohne großen Höhenunterschied an der Holzalm vorbei zur Horlerstiegl, einer kleinen Holzkapelle, bringt.
Die Kapelle ist der Hl. Gottesmutter Maria geweiht und ist mit unzähligen Heiligen- und Andenkenbildchen ausgestattet.
Lange Zeit war hier eine Gedenktafel zu sehen, die darauf hinwies, dass der Erbauer der Kapelle am 1. Juni 1874 von einem Stier erstochen wurde .
Quelle: Pfarrverband Wildschönau
Von der Horlerstiegl Kapelle zum Feldalphorn
Nun beginnt der zweite von drei vollkommen unterschiedlichen Abschnitten auf dem Weg vom Markbachjoch zur Schönanger Alm.
Während bis zur Horlerstiegl breite Wander- und Wirtschaftswege und wenige Höhenmeter den Takt vorgegeben haben, geht es nun auf einem schmalen Pfad durch den dichten Bergwald. Der Puls steigt ebenso an wie der Weg, der nun bis zum Feldalphorn gut 400 Höhenmeter nach oben führt.
Während meines Aufstiegs stiegen Nebelschwaden durch den Wald nach oben, was die mystische Stimmung noch mehr unterstrich. Es geht nicht dauerhaft bergan. Immer wieder kommen auch kurze, flache Abschnitte. An kleinen schwarzen Moortümpeln wanderst Du in Richtung Deinem erstem Gipfelziel.
Hinter einem Gatter wartet ein kurzes StĂĽck Wirtschaftsweg, bevor es bald schon wieder links ab nach oben geht. Der Weg ist ĂĽbrigens durchweg gut beschildert. Das ist nur eines der Kriterien, um das Bergwege GĂĽtesiegel zu erhalten.
Nun öffnet sich der Wald und die weiten Almflächen unterhalb des Feldalphorn breiten sich aus. Die letzten Meter zum 1.923 Meter hohen Gipfel sind noch einmal etwas steiler, und auch etwas felsiger. Wirklich ausgesetzt ist der gesamte Höhenweg aber nie, wenngleich er bei nassen Verhältnissen durchaus seine Tücken haben kann.
In den vier Dörfern Niederau, Oberau, Thierbach und Auffach leben rund 4400 Einwohner.
Weitere Informationen rund um das Hochtal und die dortigen Wander- und Radmöglichkeiten findest Du in meinem Erlebnis- und Erfahrungsbericht über die Wildschönau.
Schwaigberghorn, Breiteggern & Wildkarspitze
Nach dem Feldalphorn folgen mit dem Schwaigberghorn, dem Breiteggern und der Wildkarspitze noch drei weitere Gipfel auf der offiziellen Route. Den größten Teil des Aufstiegs hast Du aber bereits beim Feldalphorn absolviert.
Der dritte Abschnitt beginnt. Der Höhenweg zieht sich nun immer auf den Bergrücken zwischen den Gipfeln dahin. Sowohl die Aussicht zur Linken in die Kelchsau, wie auch die zur Rechten in die Wildschönau, und hinunter zur Wildschönauer Ache sind wunderschön. Und ebenso der Ausblick auf die umliegenden Gipfel der Kitzbüheler Alpen und darüber hinaus.
Im munteren Auf und Ab geht es auf einer Länge von 3,5 Kilometern vom Feldalphorn über das Schwaigberghorn und den Breiteggern bis zur unbekreuzten Wildkarspitze. Bei einem Höhenunterschied von gerade einmal 150 Metern im Aufstieg und 100 Metern im Abstieg ein nahezu entspanntes Unterfangen.
Mit dem Schwaigberghorn hast Du den höchsten Punkt der Tour erreicht (1.990m). Mit dem Übergang zum Breiteggern (1.981m) folgt dann der vielleicht anspruchsvollste, weil schmalste Übergang. Aber auch der ist für geübte Bergsteiger und Wanderer gut zu meistern.
Gehe nur bei gutem Bergwetter und schätze Dich und Dein Können richtig ein!
Abstecher zur Breiteggspitze
Nach der Wildkarspitze, die ohne Kreuz und trotz ihrer Höhe von 1.961 Metern fast unbemerkt hinter Dir liegt, steigst Du auf dem Bergrücken in die Senke zwischen Wildkarspitze und Breiteggspitze. Der Wildschönauer Höhenweg führt nun weiter talwärts in Richtung der unbewirtschafteten Kleinen Neubergalm.
Ein direkter Abstieg ist jedoch noch zu früh! Es wäre schade, würdest Du die 1.868 Meter hohe Breiteggspitze auslassen. Liegt sie doch nur ein paar Schritte und Höhenmeter oberhalb des Abzweigs.
Von hier oben hast Du nochmal einen tollen Ausblick nach Norden in die Wildschönau und auf die gegenüberliegenden höchsten Gipfel des Tals: den Großen Beil oder den Lämpersberg.
Abstieg zur Schönanger Alm
Nach dem Panoramagenuss geht es wieder zurück auf den ursprünglichen Weg und in ein paar Kehren auf schmalem Pfad zur Kleinen Neubergalm. Kurz nach der Alm wanderst Du ein paar Meter auf einem Wirtschaftsweg, um diesen gleich wieder rechts ab zu verlassen. Kleine, rot-weiß markierte Holzpflöcke weisen Dir den Weg über die Wiese bis zu einem kleinen Bach. Nach dessen Querung geht es durch den Wald talwärts zur Breiteggalm.
Hinter der Breiteggalm, die wieder auf freiem Gelände liegt, zieht sich der Wanderpfad links ab über die Almwiesen in ein weiteres Waldstück. Gut beschildert, markiert der schattige Pfad eine große Schleife, führt aus dem Wald heraus, und wendet sich schließlich der Schönanger Alm zu, wo diese wunderschöne Tour endet.
Von der Schönanger Alm bringt Dich der Wanderbus nach Auffach. Nach einem Umstieg auf den ÖPNV geht es zurück nach Niederau. Die Fahrzeiten bzw. den Link zum Busfahrplan findest Du unten.
Gleich hinter dem Gasthaus liegt die gleichnamige Alm. Es ist das erste Gebäude an dem Du nach Deinem Abstieg vorbei kommst und der Stolz von 24 bäuerlichen Betrieben. Auf 680 Hektar Almgebiet und drei Almen verbringen rund 260 Tiere von Juni bis September ihren Sommer in der Höhe.
Und die hier gewonnenen Milch wird vor Ort zu Bergkäse, Emmentaler, Camembert, Tilsiter oder Kräuterkäse verarbeitet. Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag kannst Du an einer Führung und Käseverkostung durch die Schaukäserei teilnehmen. Und Du kannst Dir hier für Deine nächste Tour eine Brotzeit mitnehmen. Der Käse wird nämlich auch direkt am Ort der Herstellung verkauft.
Karte zum Wildschönauer Höhenweg
Hier findest Du die Karte zum Wildschönauer Höhenweg, inklusive dem letzten „Abstecher“ zur Breiteggspitze. Nach dem Aufruf der Karte kannst Du Dir auch die GPX-Daten herunterladen.
Lass Dich von der Dauer des aufgezeichneten Tracks nicht irritieren. Ohne den letzten Gipfel, die Breiteggspitze, benötigst Du für die gesamte Strecke 6 bis 6,5 Stunden. Auch die unten dargestellten Strecken- und Höhenangaben differieren zu den offiziellen Daten der Tour.
Das resultiert einerseits aus dem zu Grunde liegenden Kartenmaterial, der Abweichung von GPS-Daten, die im Laufe einer Aufzeichnung immer wieder auftreten können, und aus der Tatsache, dass ich am Ende noch die Breiteggspitze in die Tour mit eingebaut habe.
Den offiziellen Track findest Du auch auf der Webseite der Wildschönau.
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Informationen rund um die Tour
- Markbachjochalm
- Holzalm (eigene Käseherstellung)
- Breiteggalm
- Alpengasthaus Schönanger Alm (Schaukäserei gleich nebenan)
Dort kannst Du auf die VVT Buslinie 770 umsteigen und kommst so wieder zurĂĽck nach Niederau.
Von der Abfahrt Wörgl-Ost geht es nach Wörgl und von dort etwa 10 km über die Wildschönauer Landesstraße und den Wörgler Berg in das Hochtal.
45 Restaurants und Gasthöfe sowie 25 Berggasthöfe und Jausenstationen sorgen für die kulinarische Untermalung.
Ich war während meines Aufenthalts im Hotel Schneeberger in Niederau, nur wenige Meter von der Markbachjochbahn entfernt untergebracht.