Bergtour auf den Säuling, 2047m

Zuletzt aktualisiert am 30. Oktober 2024

Zusammen mit dem Pilgerschrofen markiert der Säuling, oberhalb von Füssen, den Beginn der Ammergauer Alpen. Die Bergtour auf den 2.047 Meter hohen Aussichtsgipfel ist sowohl von Füssen, wie auch von Pflach bei Reutte anspruchsvoll und teilweise ausgesetzt. Der Ausblick in die Ammergauer Alpen, in das Reuttener Becken, die Tannheimer Berge und auf die Ostallgäuer Seenlandschaft ist aber einfach phänomenal. Und unten grüßen auch noch Füssen die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein.

Streckenlänge: 13,6 km
Gesamtgehzeit: 6-8 Stunden
Höhenmeter bergauf: 1.340
Höhenmeter bergab: 1.340
höchster Punkt: 2.047m
Schwierigkeit: schwer
Einkehrmöglichkeit: ja, sofern das Säulinghaus geöffnet ist
Ausgangspunkt: Pflach bei Reutte
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: nein
gebührenfreier Parkplatz am Ausgangspunkt

Bergtour auf den Säuling

Am Ende des Steigs mit Blick in die Tannheimer Berge
Am Ende des Steigs mit Blick in die Tannheimer Berge

Aufstieg von Pflach zum Säulinghaus

Nachdem in den frühen Morgenstunden alle gebührenpflichtigen Parkplätze am Schloß Neuschwanstein noch geschlossen waren, haben wir uns für den Aufstieg aus Richtung Österreich entschieden.

Bei Pflach, kurz vor Reutte,  zweigt an einem unbeschrankten Bahnübergang eine schmale, asphaltierte Straße ab. Die bringt Dich zum gebührenfreien Wanderparkplatz vom Säulinghaus.

Querung zur Wildsulzhütte
Querung zur Wildsulzhütte

Der Aufstieg vom Parkplatz bis zum Säulinghaus dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. Dabei wanderst Du nahezu in direkter Linie auf den Berggipfel des Säuling zu. Die beeindruckenden Felswände werden allerdings aufgrund des dichten Bergwalds erst kurz vor dem Säulinghaus sichtbar.

Vom Parkplatz zunächst noch der asphaltierten Fahrstraße folgend, biegst Du bald schon rechts auf einen Wanderpfad ein. Schilder weisen Dir den Weg. Der Pfad taucht anschließend in den Wald ein und führt abwechslungsreich, in steilen Kehren nach oben.

Im Verlauf des herrlichen Bergpfads querst Du immer mal wieder die Forststraße, die deutlich flacher aber auch deutlich länger in Richtung Zwischenstopp Säulinghaus führt.

Kurz vor dem Säulinghaus
Kurz vor dem Säulinghaus

Die Forststraße kannst Du auch als alternativen Aufstieg nutzen. Sie endet jedoch etwa 180 Höhenmeter unterhalb vom Säulinghaus. Für eine Bike-und Hike-Tour drängt sie sich aber geradezu auf.

Namensgebung
Der Name des Säuling ist auf seine Gestalt zurückzuführen, die von Weitem einer hoch aufragenden Säule gleicht.

Versicherter Steig zum Gipfel des Säuling

Kurz hinter dem Säulinghaus, das vor einer flachen Lichtung unterhalb des Gipfels thront und mit einem tollen Blick in das Reuttener Becken aufwarten kann, beginnt der anspruchsvolle Aufstieg zum Säuling.

Bis hierher handelt es sich bei der Bergtour um einen rot markierten Wanderweg. Nun wechselt Einordnung des Schwierigkeitsgrads auf den Schildern auf schwarz.

Hinter dem Schotterkar beginnt der Steig
Hinter dem Schotterkar beginnt der Steig

Du querst zunächst eingroßes Schotter-Kar und kommst in den felsigen Bereich. Die Wanderstöcke haben nun ausgedient und verschwinden im Rucksack. Ein Felsenpfad führt zum Säulingsattel hinauf.

Teils mit Drahtseilen gesichert geht es in der steilen Wand nach oben. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind gefragt. Hier und da unterstützen Eisenklammern an allzu steilen Passagen. Die Felswände fallen steil talwärts. Im Aufstieg ist dieser auf den Schildern auch als Klettersteig ausgewiesene Bergweg deutlich einfach zu meistern wie im Abstieg. Durchgängig gesichert ist er aber nicht, weshalb die Bezeichnung Klettersteig etwas irreführend sein kann!

Leichte Kletterei, unten das Säulinghaus
Leichte Kletterei, unten das Säulinghaus

Nach etwa 230 Höhenmetern wird es ein wenig flacher und grasiger. Aber auch hier besteht bei einem falschen Tritt definitiv noch Absturzgefahr. Nach weiteren 60 Höhenmetern ist der Sattel zwischen Pilgerschrofen und dem Gipfel des Säuling erreicht.

Blick von der Schulter zum Gipfel
Blick vom Sattel zum Gipfel

Steinschlaggefahr
Beim Aufstieg solltest Du vorsichtig zu Werke gehen, um keine Steine loszutreten.

Der Steig führt in zahlreichen Kehren nach oben, weshalb Du nachsteigende Bergwanderer gefährden könntest.

Das gilt natürlich auch für den späteren Abstieg über den Steig und auch für die alternative Route in Richtung Füssen. Die ist nicht minder steil und auch hier liegt teils viel loses Geröll!


Auf der gegenüberliegenden Seite kannst Du die Königssschlösser bei Füssen entdecken. Hinter Dir bauen sich die Tannheimer Berge mit Gimpel, Großer Schlicke und Brentenjoch auf. Und im Osten faszinieren die Silhouetten der Ammergauer Berge.

Ein zunächst flacher und breiter Schotterweg bringt Dich nun in Richtung Gipfel, bevor es auf den letzten knapp 100 Höhenmetern noch einmal felsiger wird.

In leichter Kraxelei, aber deutlich leichter und im Grunde nicht ausgesetzt, erreichst Du schließlich den Gipfel des Säuling mit dem beeindruckend schönen 360-Grad-Panorama.

Säuling Gipfelkreuz
Säuling Gipfelkreuz

Abstieg in Richtung Königsschlösser

Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem identischen Weg bis zum Säulingsattel. Hier hast Du die Wahl: identischer Weg und direkter Abstieg zum Säulinghaus, oder der Abstieg in Richtung Füssen.

Die Ostallgäuer Seenlandschaft, unten Schloß Neuschwanstein
Die Ostallgäuer Seenlandschaft, unten Schloß Neuschwanstein
Abstieg in Richtung Füssen
Abstieg in Richtung Füssen

Wir haben uns für die Umrundung des Pilgerschrofen entschieden und sind daher in Richtung Königssschlösser abgestiegen. Der erste Teil des Abstiegs hat einen ähnlichen Charakter wie der Aufstiegsweg. Er ist zwar ähnlich steil, aber aufgrund der umgebenden Latschen deutlich weniger ausgesetzt.

Der teils steile Abstieg Richtung Königsschlösser
Der teils steile Abstieg Richtung Königsschlösser

Dennoch sind auch hier Trittsicherheit und gutes Schuhwerk Pflicht. Und auch hier sind an entscheidenden Stellen Drahtseile zur Unterstützung angebracht. Nach dem ersten Abschnitt schlängelt sich der Weg durch den dichten Latschenhang weiter talwärts. Eine kleine, flach angelegte Leiter markiert das Ende des Steigs.

Querung zur Wildsulzhütte
Querung zur Wildsulzhütte

Nun geht es noch ein paar Höhenmeter bergab, bevor Du den steil abfallenden Bergwald auf einem Pfad in Richtung Wildsulzhütte querst.

Von einer Bank, mit einem Gedenkkreuz an einen verunfallten Bergsteiger, kannst Du die letzten Kehren zur Schulter unterhalb des Pilgerschrofen bereits erkennen. Um diese zu erreichen musst Du aber noch eine kurze, steile Geländestufe talwärts gehen.

Umrundung des Pilgerschrofen

Die Wildsulzhütte, eine kleine und unbewirtschaftete Holzhütte im Wald, markiert das Ende des Abstiegs und den Beginn des Aufstiegs zur Schulter des Pilgerschrofen.

Nahezu der gesamte Aufstieg erfolgt auf kurzen Kehren in dichtem Bergwald. Erst kurz vor der Schulter öffnet sich der Wald und gibt auf der anderen Seite den Blick tief hinunter zum blau und grün schimmernden Alpsee frei.

Aufstieg in Richtung Pilgerschrofen Westwand
Unterhalb des Pilgerschrofen, Blick zum Alpsee
Unterhalb des Pilgerschrofen, Blick zum Alpsee

Der größte Teil des Anstiegs liegt hinter Dir. Unterhalb der zahlreichen Kletterrouten des Pilgerschrofen wanderst Du talwärts. Im ersten Teil ist noch einmal Trittsicherheit gefragt. Ein schmaler, sandig-schottriger Pfad quert eine steil abfallende Schuttrinne.

Dann geht es unterhalb der Wände nahezu ebenerdig um die Westwände des Pilgerschrofen herum.

Der Abstieg beginnt
Der Abstieg beginnt

Abstieg zum Wanderparkplatz bei Pflach

Am westlichsten Punkt kannst Du ein paar Steigspuren bis zur bereits sichtbaren Forststraße unterhalb des Wegs folgen. Aber auch hier ist Vorsicht im steil abfallenden Bergwald gefragt!

Nun folgst Du dem Forstweg zwei Kehren talwärts, bevor Du geradeaus in eine Sackgasse gehst (große Rote Markierung an einer Felswand mit der Aufschrift „Säulinghaus“) und rechts in den Aufstiegsweg einbiegst.

Auf der Forststraße in Richtung Tal
Auf der Forststraße in Richtung Tal

Alternativ geht es zunächst ebenerdig, dann ein paar Meter ansteigend zurück zum Säulinghaus. Von dort steigst Du, ohne Nutzung der Forststraße, zurück zum Wanderparkplatz bei Pflach.

Alternativer Aufstieg aus Richtung Füssen

Wenn Du von Füssen aus auf den Säuling gehen möchtest, beginnst Du an Deine Bergtour an den Parkplätzen der Königsschlösser.

Am besten wanderst Du zunächst auf beschildertem Weg zum Schloß Neuschwanstein und machst noch einen kurzen Abstecher zur Marienbrücke, von wo aus Du einen tollen Blick auf das Schloß hast.

Schloss Neuschwanstein mit der Marienbrücke
Schloss Neuschwanstein mit der Marienbrücke

Anschließend steigst Du auf einem breiten Forstweg hinauf zur Älpeles Alpe (1.296m), von wo aus Dich ein Bergpfad zur Wildsulzhütte führt. Hier gehts Du nun entweder links ab direkt zum Gipfel, oder Du wählst die Umrundung des Pilgerschrofen, wanderst zum Säulinghaus, und entscheidest Dich für den zuerst genannten, anspruchsvolleren Aufstiegsweg.

Karte zur Bergtour auf den Säuling

Hier findest Du die Karte zur Bergtour inklusive Umrundung des Pilgerschrofen. Die GPX-Daten kannst Du Dir ebenfalls herunterladen.

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Informationen rund um die Bergtour

Anfahrt und Parkmöglichkeiten

Pflach erreichst Du über die Autobahn A7 in Richtung  Füssen und dann nach dem Grenztunnel auf der B179 bis zur Ausfahrt Reutte Nord. Weiter geht es dann auf der L69 nach Pflach. In Pflach, nach dem Gasthof Alpenblick, fährst Du links über die Bahngleise (Achtung unbeschrankt!) bis zum Parkplatz.

Für den Aufstieg aus Richtung der Königsschlösser fährst Du zunächst nach Füssen und von dort in Richtung Hohenschwangau. Die Königsschlösser sind bereits früh auf den Straßenschildern angeschrieben. Zu Fuße der Königsschlösser gibt es einige große Parkplätze, die in den frühen Morgenstunden aber noch nicht zwingend geöffnet sein müssen!

Parkplatz-Koordinaten


Einkehrmöglichkeiten
Das Säulinghaus ist nur von Mittwoch bis Sonntag bewirtschaftet.

Alpine Gefahren
Auf dieser Tour gibt sind im Aufstieg ab dem Säulinghaus, sowie auch im Abstieg in Richtung Königsschlösser, teilweise Hilfsmittel wie Drahtseile, Klammern und auch eine Leiter installiert.

Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Erfahrung im alpinen Gelände sind sehr wichtig, ebenso korrektes Schuhwerk. Auch wenn der Steig zwischen Säulinghaus und der Säuingsattel unterhalb des Gipfels auf den Schildern als Klettersteig bezeichnet wird, so gibt es dennoch keine durchgehende Sicherung!

Der schottrige Untergrund erschwert nicht nur den Auf- sondern auch den Abstieg. Es herrscht Steinschlaggefahr! Bei Nässe ist von einer Begehung abzuraten!

Absturzgefahr ist definitiv vorhanden, daher ist die Bergtour in der SAC-Wanderskala ist die Tour mit T3 zu bewerten!


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