Alpine Gefahren und winterliche Bedingungen – so gelingt der Start in die neue Wandersaison

Während es in den Tälern frühlingshaft wird, ist in höheren Lagen der Alpen oft noch mit reichlich Neuschnee zu rechnen. Der Verband Deutscher Berg-& Skiführer e.V. (VDBS) warnt daher vor Risiken, die speziell in den ersten Wochen der jungen Wandersaison nicht zu unterschätzen sind: Altschneefelder und Nassschneelawinen sind Gefahren, die Ungeübten oftmals nicht bewusst sind. Eine gute Vorbereitung, Bewusstsein über mögliche Risiken und richtige Ausrüstung sind daher unerlässlich.


Auch wenn es die teils frühlingshaften Temperaturen in den Tälern nicht mehr vermuten lassen, liegt in den deutschen Alpen bis in den Mai und Juni oft noch reichlich Schnee. So können auch vermeintlich einfache Wanderungen schnell in knietiefem Schnee enden. Und auch wenn der Winter meteorologisch vorbei ist, ist Lawinengefahr in einigen Bereichen noch sehr akut.

Vorsicht bei der Querung von Altschneefelder
Im Frühjahr können sich noch lange Altschneefelder halten

Tourenplanung im Frühjahr

Der VDBS rät daher zu Zurückhaltung und dazu, die Wandersaison lieber etwas später beginnen zu lassen. Speziell bei Touren in höheren Regionen. Zur Tourenvorbereitung gehört im Frühjahr unbedingt auch bei Lawinenwarndiensten die aktuelle Situation zu erfragen. Auch mithilfe von Webcams kann man sich über die Schneebedingungen zu informieren und im Zweifel auf niedrigere Ziele ausweichen.

Lawinengefahr – auch im Frühling

Während auf nordseitigen Wanderungen bis in den Frühsommer Altschneefelder lauern können, besteht die potenzielle Gefahr in südseitigen Expositionen aus Nassschneelawinen. Diese Lawinenart tritt vorzugsweise im Frühling auf und resultiert aus der Durchfeuchtung der Schneedecke durch den Wärmeeintrag.

Als Wanderer solltest Du daher im Vorfeld prüfen, ob noch ein Lawinenlagebericht für die geplante Region ausgegeben wird, der im Detail über die Gefahr informiert. Bei der Routenplanung ist abermals die Zeit ein entscheidender Faktor: Wenn schneebedeckte Hänge gequert werden müssen, sollte dies unbedingt am frühen Vormittag und idealerweise nach einer kalten Nacht geschehen. So ist die Schneedecke in aller Regel weniger durchfeuchtet und die Lawinengefahr deutlich geringer.

Lawinenabgänge im Rappenalptal
Im Frühjahr sieht die Schneesituation in hoch gelegenen Tälern oft noch so aus

Wegezustand klären

Sicherungen wie Drahtseile oder Trittstifte und -spangen können nach dem Winter beschädigt sein. Unter normalen Bedingungen werden diese künstlichen Unterstützungen oft kaum wahrgenommen. Aber sie können bei Beschädigungen oder Nichtvorhanden sein einen Wegabschnitt unpassierbar machen.

Hier helfen Dir Informationen von alpinen Beratungsstellen oder im Zweifel auch die fachkundige Begleitung von ausgebildeten VDBS Berg- und Wanderführern.

Altschneefelder

Altschneefelder sind vor längerer Zeit gefallener, oftmals durch die Tagestemperaturen aufgetauter und nachts wieder gefrorener Schnee. Im Gegensatz zu frisch gefallenem Schnee sind sie morgens also hart gefroren. Insbesondere in nordseitigen, also schattigen Gebieten, können sie sich hartnäckig halten. Die warmen Temperaturen im Tal sollten darüber nicht hinweg täuschen.

Die Hauptgefahr auf Altschneefeldern besteht in den Vormittagsstunden, wenn sie nach einer kalten Nacht noch hart gefroren sind. Das Überqueren ist oft mit großer Ausrutsch- und Absturzgefahr verbunden. Du solltest Dich daher bereits im Vorfeld einer Tour mit der Exposition der Route vertraut machen und im Zweifelsfall auf südseitige Wanderungen ausweichen. Südseitig ausgerichtete Touren sind über einen längeren Zeitraum der Sonne ausgesetzt. Daher ist das Auftreten von Altschneefeldern ist dort in der Regel unwahrscheinlicher.

Auch niedrigere Gipfelziele können eine gute Alternative sein. Je nach Schneelage können Altschneefelder bis in das späte Frühjahr auftreten, in Hochlagen auch bis in den Sommer.


Altschneefelder richtig queren
Wie Du Altschneefelder richtig querst, habe ich Dir in einem eigenen Beitrag zusammengefasst.

Gutes Schuhwerk

Harte Altschneefelder werden am sichersten durch das Treten von Trittstufen oder Anlegen von Spikes gequert. Dabei empfiehlt der VDBS das Tragen von Wanderschuhen der Kategorie C: Diese verfügen über eine stabile verwindungsarme Sohle, ein starkes Profil und ein sehr festes Schnürsystem.

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Eine griffige und robuste Sohle, eine feste Fersen- und Zehenkappe, und ein effizientes Schnürsystem machen den Schuh zu einem festen, verlässlichen Partner. Stabile Kanten an der Ballen- Innenseite geben Sicherheit beim Antreten in schwierigem Terrain. Die Torsionssteifigkeit der Sohle sollte mit dem Anspruch der Tour zunehmen, um den Fuß zu entlasten und Ermüdung vorzubeugen.

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Im Zweifel: Umkehren

Wenn Du Dir unsicher bist und die herrschenden Verhältnisse nicht kompetent beurteilen kannst, bist Du  ist oftmals am besten beraten die Tour abzubrechen und umzukehren. Das ist sicher keine Schande, sondern eine sehr vernünftige Reaktion, die im Zweifelsfall vor gefährlichen Situationen schützt.

Darüber hinaus bieten sich für Unerfahrene professionell geführte Touren an, die von VDBS Bergführern begleitet werden.

Oben war man erst, wenn man wieder unten angekommen ist

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